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Competition News

Freedom Open, Tasks 1 & 2

Jörg Ewald 25. June 2020 Freedom Open
Als erster Post-COVID-Wettbewerb angekündigt und in kürzester Zeit von den beiden erfahrenen Organisatoren Brett Janaway und Gasper Prevc aus dem Boden gestampft, ist das Freedom Open eine willkommene Gelegenheit für über 80 Piloten aus ganz Europa, sich nach einer längeren Zwangspause wieder einmal zu messen. Das Soca-Tal in Slowenien bietet dafür beste Voraussetzungen.

Da ich berufsbedingt sowieso in Slowenien weilte, bot sich die Teilnahme natürlich an. Die zwei anderen angemeldeten Schweizer mussten kurzfristig wieder absagen, somit kann ich mich beim Coaching ganz auf mich selbst konzentrieren. Solange ich die Selbstgespräche nicht zu laut führe, wird das auch von den anderen Teilnehmern ganz gut toleriert.

Schon Ende letzter Woche wurde der Beginn auf Dienstag verschoben, da der Nordwind an den ersten zwei Tagen allenfalls ein bisschen lokales Fliegen in Lijak zuliess. Ich schaute mir deshalb Ljubljana etwas genauer an und fuhr am Montag Abend zur Registrierung ins Camp Gabrje bei Tolmin. Viele bekannte Gesichter und grosse Freude, dass "es" wieder losgeht.

Und wie es losging, der erste Task am Dienstag war zwar nur 65 km lang, hatte aber alles was man sich von einem guten Task wünscht: Zwei Optionen gleich nach dem Start (Nord- oder Südseite des Tals Richtung Westen), Basis auf 2500m (ich sah die Adria!), Konvergenzen und gutes Steigen, aber auch immer wieder Phasen in welchen viel Fingerspitzengefühl und ein bisschen Geduld gefragt waren. Ich musste nach einem vermasselten Start die langsamere Nordroute nehmen, an der nächsten Boje war meine Gruppe bereits über 4 km im Rückstand. Während den folgenden drei Querungen des Haupttals konnten wir dann aber gut auf- und die Führungsgruppe sogar überholen. Bei der zweitletzten Boje zog der Schlauch genau dann an als ich dort ankam (etwa 30 Sekunden nachdem die ersten dem Berg frustriert den Rücken gekehrt und tief Richtung Ziel gedrückt hatten). Wir konnten in aller Ruhe aufdrehen und die restlichen 15 km, via letzte Boje, ins Ziel gleiten. Wer höher losflog, den schob der Wind etwas mehr am Anfang, als Vierthöchster kam ich folglich als Vierter an. In der Rangliste überholten mich dann noch die beiden, die tief los sind und 2 Minuten hinter mir reinkamen. 6. Platz ist doch schon mal ein guter Start.

Gestern dann Task zwei, wir kamen unter fast geschlossener Wolkendecke am Startplatz an, der Task wurde deshalb sehr konservativ gesetzt, einfach einmal die Ridge nach Westen und wieder zurück abratschen. Die Begeisterung hielt sich bei den erfahreneren Piloten in Grenzen. Kurz bevor wir in die Luft gingen, waren die Wolken plötzlich weg, und wir erhielten eine neue, viel interessantere Aufgabe von 76 km: Nach Westen nur bis kurz vor Kobarid, dann aber 35km nach Osten, weit in eine Gegend die den meisten noch völlig unbekannt war und die auch "sehr überschaubare" Landungsmöglichkeiten biete, so die Ansage von Meet-Director Brett.

Es ging aber richtig gut, und zumindest am Anfang war es fast egal, welche Route man wählte, wir kamen immer wieder zusammen. Auf dem Weg nach Osten trennte sich das Feld hinter dem Startberg in drei Teile, meine Gruppe überflog ein kleines Plateau Richtung Süden und gelangte dahinter an eine Kante die super lief. Die Hauptgruppe flog direkter, kam immer wieder sehr tief im immer flacheren Gelände, aber hielt die Geschwindigkeit trotzdem hoch. Und die kleine Gruppe um Pal Takats und einige slowenische Top-Piloten, die weiter im Norden den grossen Wolken nachflog, verlor ebenfalls kaum etwas auf uns, wie wir dann bei der Wende feststellen mussten. Alle wieder zusammen! Interessanterweise beharrte jede Gruppe für den Rückweg auf "ihrer" Route. Dabei stabilisierte sich der Süden rapide, während die Wolken im Norden immer dunkler und grösser wurden. Ich wurde beim ersten Schlauch nach der Wende etwas abgehängt, hatte keine Lust, den anderen ins Blau nachzufliegen. Meine beiden Kollegen zu der Zeit taten genau das und standen prompt kurz darauf am Boden. Mir gefiel die Wolkenstrasse vor mir, fast direkt ins Ziel, sehr viel besser, und ich nahm mir vor, die letzten 20 km ohne einen Kreis zu fliegen. Bis auf einen schwachen Moment, wo ich in einem 5m-Steigen nochmals zwei Kreise drehte (und eine Minute verschenkte!) konnte ich das auch umsetzen, holte so nochmals gut auf und kam nur 3 Minuten nach (und 500m über) den Ersten an. Meinen 6. Zwischenrang konnte ich so tatsächlich verteidigen.

Heute wurden wir von Regen geweckt, für die nächsten beiden Tage schaut das Wetter aber wieder gut aus.
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