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Kommentar zum gestrigen Durchgang

Martin Scheel 28. February 2007 World Championships - Manilla 2007
Vorneweg: Dass es hier in Australien wegen wahrscheinlichen Speedruns sehr schwierig werden wird, unsere Stärke angemessen unter Beweis zu stellen, das war uns schon lange klar. Im Gegensatz zu Race (alle starten gleichzeitig, der Erste gewinnt), wird im Speedrun eine individuelle Startzeit gewertet und der Schnellste gewinnt: Sehr viel hängt deswegen vom richtigen Startzeitpunkt ab und weniger von der Qualität der Piloten.

Für das Schweizer Team war der gestrige Durchgang ein Desaster. in der Nationenwertung liegen wir rund 800 Punkte hinter Frankreich auf Rang 15 und unsere Besten Chrigel, Steve und Andi haben gerade mal knapp 500 Punkte. Die Ranglisten findet ihr hier:
http://www.manilla2007.com/Default.aspx?tabid=170

Wie kam es dazu? Der Morgen war feucht, in der Nacht hatte es ja geregnet. Die Basis tief und am Nordstart (ohnehin nur wenige hundert Höhenmeter zum Bom-OutLanding) sank ein Vorflieger nach dem andern ab. Allerdings schafften es alle guten Piloten, die starteten, an die Basis zu kommen.

Der Veranstalter war sich deswegen sehr unsicher, was abgehen würde. Aus diesem Grund ließ er, außer dem Task selber, beinahe alles offen: Elapsed Time ohne early Bird Bonus (eigentlich ein klassisches Speed Run) und keine Schluss-Zeit für den Start in der Luft. Das einzige war die Task Deadline um 18:30. Zum Zeitpunkt des Tasksettings war die Entscheidung für ein Elapsed Time richtig. Nur das Weglassen der Departure- und Arrivalpoints (was den Early Bird ausmacht) ist sehr fragwürdig.

In der Luft erwies sich das Warten an der Basis sehr einfach, so dass 80% der wirklich guten Piloten eine erste Gruppe ziehen ließ und eine ewige Warterei veranstalteten: Alle warteten, bis Chrigel geht, Chrigel konnte aber nicht, weil dann seine Konkurrenten kurz später gegangen wären. Ein paar Mal versuchte er einen vorgetäuschten Start, aber alle kehrten wieder um, sobald er umkehrte.

Am Funk diskutierten wir die Situation, es war klar, dass die Verhältnisse schlechter wurden, aber es ist sozusagen eine Patt-Situation eingetreten. Bis sich um knapp vor halb 5! das ganze Feld in Bewegung setzte.

Es fehlte nur extrem wenig und das ganze wäre sogar noch gut gekommen: Um 4:11 startete der Franzose Caron, flog den ganzen Task sozusagen alleine und wurde zweit-schnellster – er wurde aber von der Gruppe „5:30“ beinahe aufgeholt! Ein einziger guter Schlauch rettete Caron davor. Und eine Abschattung machten, dass der Schlauch nicht weiter funktionierte (Schatten hatte wohl den starken Schlauch ausgelöst).

Jedenfalls war es dann um 18:15 soweit: Das genau berechnete Abgleiten begann, um genau um 18:30 so weit als möglich am Boden zu stehen. 2, 3 Minuten und unsere Ersten hätten es geschafft gehabt.

Das horrende Resultat ist bei genauem Hinschauen gar nicht so horrend: Chrigel und Co haben es geschafft, ihre harten Konkurrenten zu kontrollieren, sie haben ihnen Punkte abgenommen – nur in der Teamwertung wird’s hart... wenn wir auch schon andere Male einige hundert Punkte Rückstand wieder aufgeholt haben. Eins ist klar: Wir brauchen Läufe. Und wenn’s weitere Speedruns gibt, kanns ja dann auch mal andere erwischen. Etwas anderes ist auch klar: Bis jetzt ginge die Warte-Taktik IMMER auf, wir haben in Speed Runs immer gewonnen.

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