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Paragliding Pre Worldcup in Bir/Indien

Paragliding Pre Worldcup in Bir/Indien, von Michi Schwery

Martin Scheel, 7. November 2023
Vier Schweizer (Sportklasse-) Pilot*innen fanden sich Ende Oktober in Nordindien ein, auch für die Teilnahme am besagten Wettbewerb: Oldie und Bir-Kenner Thomas Schneider, Youngster Noah Kiener sowie Viera und Michi Schwery (ich). Es nahmen 80 Pilot*innen teil, 41 davon massen sich in der Sportklasse. Bir lieferte was es verspricht: gute Herbstbedingungen in einem fabelhaften Fluggebiet. Es wurden fünf Tasks zwischen 60 und 73km geflogen. Die Tasks waren überschaubar - neben Bojen an den Ridges stellte meist eine Boje ein paar Kilometer im Flachen die taktische Herausforderung dar; wie optimiert und offensiv oder eben defensiv man sie nahm, entschied teilweise die Rennen. Für ein offensives-erfolgreiches Fliegen war ein richtiges Gefühl für das Wetter am entsprechenden Tag unabdingbar, mit der Einschätzung wie labil/stabil es war und ob es "unten raus" thermisch genügend gut funktioniert. Das Wetter zeigte sich freundlich; mässige Tage mit stärkerer Inversion aber auch ziemlich gute Tage mit guter Labilität kamen vor. Allen Schweizer Pilot:innen gelangen solide Leistungen und sehr gute Resultate: Thomas, unter seinem Mentor 7, wähnte sich meist in komfortablen Flughöhen, liess dabei aber die anderen 3-Leiner-Sportklasse-Konkurrent*innen keineswegs davonziehen. Viermal im Goal, fünfter Rang in der Sportklasse und nur wenige Punkte vom Podest entfernt: herzliche Gratulation! Der Endanflug vom zweiten Task war ungünstig gesetzt, zwischen ESS und Goal lagen etwa 1.5km bewaldetes/unlandbares Gebiet. Thomas liess sich nicht zu einem gewagten Endanflug verleiten, setzte auf die sichere Karte, erreichte so die ESS jedoch nicht. Auch Noah zeigte tolle Leistungen. Mit seinem B-Schirm, dem Maestro 2, zog er manchmal die tieferen Stockwerke vor und drückte dabei mächtig in den Beschleuniger. Jeden Start erwischte er super und vom zu kurzen Endanflug beim ersten Task liess er sich nicht entmutigen - viermal im Goal, zweiter Rang in der Sportklasse(!) und dritter in der Junioren-Wertung: herzliche Gratulation! Viera, unterwegs auf dem Alpina 4, hingegen erwischte nicht alle Starts und Läufe gut. Am dritten Task, es war der stabilste Tag, machte ihr eine Kollision in der Luft, vor dem Airstart zu schaffen, welche zum Glück ohne Verhedderung und Absturz, aber mit grossem Schrecken endete. Beim letzten Task kämpfte sie mit wesentlichen Aussetzern vom Navigationsgerät. Durch ihre starke Routine sowie den guten Leistungen in Task 1, 2 und 4 konnte aber auch sie den Wettbewerb sehr erfolgreich abschliessen: fünfmal im Goal, 3. Rang in der Sportklasse und zweiter Rang in der Frauenwertung: herzliche Gratulation! Ich war unterwegs mit dem Photon, es gelangen mir gute Leistungen und Resultate. Während drei Läufen konnte ich mit den Führungsgruppen bis ans Ende der Läufe mithalten. Task 3 konnte ich als vierter Overall abschliessen. Den 5. Task gestaltete ich führend mit dem Franzosen Corentin und dem indischen Freund Vijay auf ihren X-Ones: den Vorsprung unseres geschickten ersten Teiles liessen wir uns über die total 73km nicht mehr nehmen: ich beendete ihn auf dem zweiten Rang Overall. Die Sportklasse konnte ich gewinnen, Overall schaute der 10. Rang heraus, wobei auf den vierten Platz nur knapp 30 Punkte fehlten. Ein toller Wettbewerb ging zu Ende. Ohne nennenswerte Unfälle , mit guten Stimmungen und zufriedenen Gesichtern, stundenlangen Eröffnungs- und Abschlusszeremonien, vielen kulturellen Darbietungen sowie mit Lunchpaketen, die schmeckten und seltenerweise gänzlich verzehrt wurden.
Hike & Fly Schweizermeisterschaft 2023

Hike and Fly Schweizermeisterschaft abgesagt / Championnat suisse Hike and Fly annulé

Rahel Schreiber, 17. October 2023
Die Schweizermeisterschaft Hike and Fly vom kommenden Wochenende in Grüsch GR wird wegen des schlechten Wetters abgesagt. Die Wetterlage wurde durch Meteorologen genaustens geprüft, wobei klar hervorgeht, dass eine SM unter diesen Bedingungen nicht durchführbar ist. Am Donnerstag und Freitag ist der Föhn stark und am Samstag hat es einen zügigen Südwest-Wind, dann Niederschlag. Thermikflüge scheinen in der ganzen Periode kaum realisierbar. Dies ist sehr bedauerlich, denn die Tage und Wochen davor waren optimal fürs Fliegen im schönen Prättigau. Im Namen des SHV möchten wir uns beim Organisations-Team des GC Grischa für die vielen Stunden Vorbereitung bedanken, die helfen, den Schweizer H+F Sport weiter zu fördern. *********************************** Le Championnat suisse Hike and Fly du week-end prochain à Grüsch GR est annulé en raison du mauvais temps. La situation météorologique a été examinée en détail par des météorologues et il en ressort clairement qu'un CS n'est pas réalisable dans ces conditions. Le jeudi et le vendredi, le foehn est fort et le samedi, il y a un vent rapide du sud-ouest, puis des précipitations. Les vols thermiques semblent difficilement réalisables durant toute cette période. C'est très regrettable, car les jours et semaines précédents étaient optimaux pour voler dans le beau Prättigau. Au nom de la FSVL, nous tenons à remercier l'équipe organisatrice du GC Grischa pour les nombreuses heures de préparation qui contribuent à promouvoir le sport H+F suisse.
COMP & XC LIGA IM KOMBI-PAKET - ZINAL

Season End XC League 2023 - Zinal Magic

Roger Aeschbacher, 3. October 2023
Yes der Plan ging auf! Nach dem kleinen Competition Task am Samstag ist der Rauch aus Kanada zum Glück abgezogen und die Prognosen sagen eine 4000m Basis in den Walliser Hochalpen voraus. 18 XC Piloten versammelten sich im herzhaften Örtchen namens Zinal für eine Entdeckungstour ums Weisshorn mit seinen stolzen 4505m! Die erste Challenge war von der Endstation auf 2700m rund 100HM zum Gipfel zu hiken. Und dies mit unseren Wettkampfausrüstungen.... Doch mit vereinten Kräften haben wir alle die wollten hochgebracht, ein besonderen Respekt gilt Thierry Feuz welche mit seinen 64 Jahren diese erste Herausforderung alleine meisterte. Alleine der Startplatz mit seiner atemberaubenden Aussicht war ein Highlight für sich. Sebi Benz und Rico sind mutig mit der ersten guten Thermik losgezogen. Wir liessen uns Zeit bis wir mit Support der Westflanken rechnen konnten und das Sightseeing begann..... Einzige Schwierigkeit des Tages, nie unter die 3000m zu kommen :) Wem dies trotz Queerung zum Weisshorn gelang, bekam die volle Pracht dieser wunderschönen Region zu sehen! Hier sprechen die Bilder mehr als der Satz "Magic im Zinal" Die Basis stieg gegen ende vom Tag über 4000m und die Fernsicht war auf berndeutsch " Dr füdläblut Wahnsinn" So endete eine ebenso eindrückliche XC Saison 2023 und wir sind bereits mit etwas Magic und Wahnsinn in die neue Geflogen :) Geil waren so viele motiviert die Lange Anreise und schweisstreibende Wanderung auf sich zu nehmen. Bis Bald - à bientôt Roger
Verofly

Vercofly 2023 - Warum nicht die kürzeste Route die effizienteste sein muss

Sebastian Weber, 3. October 2023
Das diesjährige Vercofly fand im letzten Septemberwochenende statt. Eine perfekte Wetterprognose mit schwachen bis mässigen Winden und leicht bis moderater Herbstthermik versprach ein perfektes Rennen. Der Start in Crêt du Midi fand am Do um 1100 Uhr statt. Der Rennmodus war ein "Score Race", das heisst die Reihenfolge der angesteuerten Hütten war den Athleten überlassen. Somit würde neben einer guten Fitness, fliegerischem Können (inbesondere Starts in anspruchsvollen hochalpinen Gelände) die Taktik eine entscheidende Rolle spielen. In der Adventure Kategorie durften die Teilnehmer auch Bergbahnen nutzten und waren nicht gezwungen, die Hütten am Boden zu erreichen. Somit fällt bei guter Thermik eine eventuell anspruchsvolle Landung weg, d.h es ist das perfekte Rennen für den Einstieg in Hike and Fly Wettkämpfe. Vorausgesetzt hochalpine Starts bereiten kein Problem. In der Competition Kategorie mussten die Hütten am Boden erreicht und per Selfie oder Hüttenstempel der Beweis erbracht werden. Erlaubt ist zu Fuss oder mit dem Gleitschirm fliegend - so wie man es von einem H&F Wettkampf kennt. Insgesamt mussten 15 Hütten angesteuert werden; 6 im Val d`Herens, eine im Val de Moiry (Cabane de Moiry), 3 im Val d`Anniviers und 5 auf der Nordseite des Walliser Haupttales. Somit sollte dieses Jahr also auch einen Abstecher in den Kanton Bern gemacht werden. Die meisten Athleten entschieden sich den Weg zu Fuss zur Becs de Bosson - 1100 Höhenmeter und 10km Distanz. Andere wiederum flogen nach dem Aufstieg zum Roc d`Orzival Richtung Val d`Anniviers los. Andere sind direkt Richtung Norden über das Walliser Haupttal geflogen. Danach verstreute es sich stark und es war als Zuschauer nicht ganz einfach, den Überblick zu behalten. Die Thermik setzte, wie in dieser Jahreszeit üblich, erst sehr spät ein.Zudem war sie nicht konsistent. Dies aufgrund der Tatsache, dass die Täler lange Zeit noch im Schatten sind und nicht die Möglichkeit haben, sich früh zu erhitzen. Dementsprechend waren die Süd- und insbesondere Westhänge am Nachmittag bevorzugt. Folglich wurde Geduld in der Luft, am richtigen Startplatz zu sein am Boden wichtige Komponenten des Erfolgs. Bergspezialist Sam Anthamatten hatte diese Taktik am ersten Tag am Besten umgesetzt und konnte von den aufgeheizten Westflanken auf seiner Routenwahl im Val d`Anniviers profitieren. Die Gruppe um Florian Auth, Chrisopher Fromm, Sebastian Weber entschieden sich fürs Val`Herens und kürzester Route im Gegenuhrzeigersinn. Nach einem ersten kurzen Flug vom Roc de la Tsa und keinem grossen Höhengewinn landeten sie deutlich vor der Cabane de Becs de Bosson. Man konnte schön sehen, dass für ca. 1km Laufdistanz gerade so die Strecke erreicht ist, wo es sinnvoll ist den Schirm zu packen und nicht im "Mushroom" hochzutragen. Patrick Harvey-Collard hat die Strecke zu Fuss zurückgelegt und die noch zu schwachen Bedingungen gut eingeschätzt. Eine weitere Interessante Facette der Taktik beim diesjährigen Vercofy war die Hüttenwahl. Während nur noch wenige Hütten bewirtet waren, sind viele schon in die Herbstpause gegangen und so war es wichtig, wenn man eine unbewirtete Hütte erwischte, diese mit genügend Essen und Akku anzusteuern. Lange Zeit sah es so aus, als ob es einen Start Ziel Sieg von Sam Anthamatten gäbe. Es wurde nochmals spannend, als Sebastian Weber auf dem Streckenflug Richtung Lötschental gut unterwegs war und bis dahin keine Hütte ausgelassen hatte im Süden. Allerding konnte Sam aufatmen, als sein Konkurrent am Soaringhügel oberhalb Gampel am späten Nachmittag nicht mehr aufdrehen konnte. Somit zeigte sich, dass der Gewinner zwar nicht die kürzeste Route, aber die fliegerisch effizienteste ausgewählt hat. Herzlichen Glückwunsch! Podest Competition 1. Samuel Anthamatten 2. Sebastian Weber 3. Patrick Harvey-Collard Podest Adventure 1. Frédéric Monnet 2. Marc Favroud-Coune 3. Philip Käsermann Herzliche Gratulation auch dem einzigen Tandempiloten Giorgio Traverso, der sich zusammen mit seiner Freundin mutig in das Abenteuer stürtzte. Wer von den beiden mehr Mut beweisen musste, überlasse ich dem Leser. Herzlichen Dank an dieser Stelle den Initiatoren dieses Wettkampfs und Hike and Fly Urgesteine Laurent Monneron und Laurent Borella, welche das Know How dem starken lokalen Nachwuchs Antoine Wicki und Gregory Mauro weiter gaben. Danke Christopher Fromm als Vertreter von Burnair, welche für Live Tracking und Wetterprognose zuständig waren. Insbesondere die morgentlichen Wetterbriefings waren sehr aufschlussreich. Danke dem Organisator Michu Witschi mit seinem Team, der mit Herzblut dafür sorgt, dass der Anlass reibungslos über die Bühne ging. Herzlichen Dank weiter allen Sponsoren und Vercorin.