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XC News

Top-Tag im Wallis

Raphi Jeger 27. May 2023 XC Ligafliegen Wallis
Das erste XC-Ligafliegen im Wallis unter meiner Leitung - und dann gleich so ein Tag!

Der Tag startete spät, denn genau wie man es in der DWD/XC-Therm-Prognose sehen konnte, war es bis nach 10 Uhr noch stabil. Das sorgte wohl für einige (teils lautstarke) Kraftausdrücke derer, die "früh" starteten. Ich selbst war nach dem Start fast eine Stunde unter Startplatzhöhe, flog aber in Erwartung besseren Steigens (und mangels Alternativen ) trotzdem schonmal bis Fiesch - wo ich dann gemeinsam mit einigen anderen den Landeplatz näher als erwünscht anschauen durfte.
Den Gedanken, am Dienstag beim Debriefing dann allen zuhören zu müssen, wie toll ihre Flüge waren, selbst aber um 11:30 in Fiesch zu landen, konnte wohl nicht nur ich nicht ganz unterdrücken

Andere, die etwas später starteten, konnten gleich zum "höheren Stockwerk" anschliessen und schauten uns in Fiesch hoffentlich mitleidig von weit oben zu, wie wir in Nullschiebern ums fliegerische Überleben kämpften. Die anschliessende Erlösung der Frühstarter war umso grösser, als es endlich von unten durchzog und die meisten (alle?) im ersten Schlauch fast 2000m aufdrehen konnten.

Moduswechsel - von auf den Zehenspitzen im Nullschieber tanzend zu entspannt im Gas das Goms hochrasend - innert weniger Minuten! War das ein Vergnügen, endlich ging es los. Das Goms sind die meisten wohl mit keinem oder nur sehr wenigen Kreisen hoch- und runtergeflogen. Auch von den befürchteten Überspühlungen beim Grimselpass war nichts zu spüren - es ging sidefiin bis zum Furka und retour.

Zurück beim Eggishorn sah ich einige bei Naters eher tief im Tal, also versuchte ich trotz tiefer Basis die Abkürzung Richtung Bietschhorn zu nehmen - wurde aber für den Fast-Alleingang mit schwierigen Ridge-Querungen nur zum Teil belohnt.

Durch unser langes Kämpfen nach dem frühen Start war die Frühstarter-Gruppe etwas im Hintertreffen, was sich aber z.T. durch die vielen Vorflieger teilweise kompensieren liess.

Beim Weg in den Westen lief es den Meisten wohl problemlos, es konnte zügig geflogen werden, obwohl die Basis etwas tiefer war als prognostiziert.
Ich wendete wie viele auch beim "Petit Dent de Morcles" nördlich von Martigny - ein tolles Schauspiel, da die Basis westlich davon hunderte Meter tiefer war und wir so "über den Wolken" wenden konnten

Einige versuchten es in Richtung Chamonix, einigen wenigen Top-Cracks ist das auch hin und zurück gelungen - herzliche Gratulation!

Auf dem Rückweg war dann der Nord plötzlich recht deutlich zu spüren. Der kleine Stausee direkt nördlich von La Rousse hatte in der südlichen Hälfte deutliche Wellen, wenn nicht sogar Schaumkronen

Ich entschied mich deswegen (und wegen der Überentwicklungen bei Les Diablerets) zur Talquerung bei Turtmann Richtung Signalhorn. Dort war aber vom erhofften Luv nicht viel zu spüren, vielmehr meldete sich auch in grosser Höhe der Talwind (im Tal zu diesem Zeitpunkt >40km/h) und überspülte die Rippen.

Glücklich, zufrieden und etwas müde liess ich es dabei bleiben und trat den "final glide" Richtung Naters an.
Schön, dass es dann doch bei fast allen 18+Uhr statt 11+Uhr wurde

Danke allen für die Teilnahme, Gratulation für die tollen Flüge und cu at cloudbase!

Soeben habe ich noch den Unfallbericht von Christian „Hitti“ Schutter erhalten, den ich in Absprache mit ihm hier gerne noch veröffentliche. Ich wünsche ihm von uns allen natürlich von Herzen gute Besserung und auf bald!

“Ich hatte einen Notschirmabgang nahe am Gelände und bin in einer nahezu senkrechten, glatten Felswnd hängen geblieben. Für die Bergretter war es eine schwierige Situation, weil sie mit dem Helikopter nicht senkrecht drüber fliegen konnten, um mich nicht vom Rotor-Downwash runterzublasen. Das Team der air glaciers, welches mich da rausgeholt hat, war sehr professionell und sympathisch. Beim Aufprall habe ich mir eine Kniescheibe gebrochen, welche im Spital von Sion operiert wurde, wo ich mich dank der herzlichen westschweizer Art sehr wohl fühle. Ein Unfall ist nie schön und und erfordert noch Aufarbeitung, aber abgesehen davon geht es mir ausgezeichnet.“
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