British Sports Championship
British Sports Championship Task 3
Simon Steiner,
11. June 2025
Der dritte Task steht an. Als wir heute auf dem Decollo Monte Cuarnan ankamen, blies ein strammer Wind aus Südost. Die Sonne schien, jedoch war es im Tal sehr diesig. Der Wind sollte mit einsetzender Thermik ein wenig abnehmen. Ein Task über 69.5 km wurde zunächst ausgerufen, später jedoch auf 65.6 km reduziert. Die Boje am allseits beliebten Monte Covria wurde etwas vergrössert, damit die Leute nicht verleitet werden, zu tief in den Wendepunkt zu fliegen. Das Startfenster war aufgrund des starken seitlichen Winds etwas länger angesetzt, da man davon ausging, dass die Pilotinnen und Piloten jeweils kurz für optimalen Wind warten müssen. Um 12:26 Uhr startete Nanda als erste Schweizerin. Die Startbedingungen waren gar nicht so schlecht, und so flogen die meisten auch kurze Zeit später los. In der Luft wurden wir erstmals mit einer hohen Basis von rund 2000 m überrascht – zur Abwechslung mal eine angenehme Arbeitshöhe. Die Bedingungen waren zyklisch, aber die meisten konnten sich gut hocharbeiten, und mehr oder weniger das ganze Feld konnte hoch starten. Da jedoch die besten Thermiken hin und her wanderten, war der perfekte Start nicht ganz einfach zu erwischen. Um 13:40 Uhr machten wir uns an den Airstart, etwas vorgelagert vor dem Startplatz. Die erste Boje im Südosten wurde sehr breit gestreut angeflogen. Auch war nicht ganz klar, wie der nächste Wendepunkt zu nehmen sei. Wir mussten das Tal queren Richtung Monte Covria. Die Spitze entschied sich, über den Startplatz zurückzufliegen. Die zyklischen Bedingungen machten es nicht einfach, eine gute Abflughöhe für die Querung zu finden. Ob das Flache wirklich trägt, war noch unklar. Mit knapp 1700 m machten sich Sven, Alex, Simon und Corina auf den Weg. Nanda wählte eine tiefere Linie weiter draussen. Die Querung wurde auf optimierter Linie geflogen – niemand schien einen Umweg über den Monte Boscatz machen zu wollen. Doch mit unserer Höhe wurde der Einstieg auf der anderen Seite sehr schwierig. Zum Glück gab es unterwegs doch noch etwas Thermik. Wir hatten besten Ausblick auf einen riesigen Stau auf der Autobahn – aber keine Zeit für Sightseeing. Der Soaring-Hügel Monte Covria war zum dritten Mal in dieser Competition eine Crux. Unter 600 m war der Einstieg sehr harzig. Mit 800 m+ hingegen gelang der Einstieg optimal, und der Wendepunkt war ein Klacks. Für einige war er jedoch erneut Endstation. Im Pilotenchat wurde schon über die Verschiebung des offiziellen Goals auf die darunterliegende Landewiese diskutiert. Der Leadingpulk konnte ebenfalls nicht wirklich Höhe machen und zog tief ins Tal hinaus. Über dem Flussbett fanden sie bereits wieder schwaches Steigen – bitter nötig, denn so tief gelingt sicher kein Zurückkommen. Konservativ wurde das Tal überquert. Es gab aber doch die eine oder andere Thermik, sodass es für die meisten nicht zu brenzlig wurde. Wir mussten erneut zum Wendepunkt B24, südöstlich vom Startplatz. Dieses Mal war der Radius 500 m kleiner. Konnte man das Castello di Gemona überhöhen, gelang der Einstieg in den Aufwind recht simpel – es hatte aber deutlich Wind drin. Ein Überhöhen des Startplatzes war nicht ganz einfach. Sven und Simon konnten aber bis auf 2100 m aufdrehen. Die Leaders waren früher, jedoch ein paar Hundert Meter tiefer losgeflogen. Alex zog weiter links, jedoch ebenfalls deutlich tiefer mit. Nach B24 ging es 6 km ins Tal hinaus. Am Monte Faeit konnte die Spitze erneut Höhe tanken und die nächste Boje in Angriff nehmen. Anschliessend ging es direkt zurück zum Startplatzhang zum Soaren. Dieses Spiel kennen wir mittlerweile. Sven und Simon verloren hier ein klein wenig den Anschluss, und die Führenden zogen davon. Wir mussten noch einmal an die hintere Ridge, jedoch nicht mehr so weit wie gestern. Alex nahm später eine sehr effiziente Variante, sammelte nur wenig Höhe vor dem Startplatz und ging dann tief an die hintere Ridge. Der Hang trug gut, und so konnte Simon mit 1600 m die hintere Boje holen und vorne mit 1700 m in den Endanflug gehen. Gestern war es sehr tragend und die meisten kamen zu hoch an – heute also ein bisschen mehr Risiko. Die Lenkungsboje lag beim Autobahnkreuz und ging gut – jedoch waren einige sehr tief. Auch Sven kam leider zu tief und wurde 1.7 km vor der ESS gegroundet. Sven bekam für sein so nahes Abstehen an der ESS eine Energizing Massage gesponsert. Simon reichte es mit 300 m gut ins Ziel – als 8., nur 3 Minuten hinter der Spitze. Alex gestaltete seinen Endanflug ebenfalls sehr knapp. Er kam aber durch und erreichte das Ziel als 16. mit 20 Minuten Rückstand. Nanda investierte etwas mehr in Höhe, konnte aber am Schluss nochmals kräftig aufholen und sich den 19. Platz sichern – eine Minute hinter Alex. Flugrentner Hansjörg kam rund eine Stunde später entspannt mit 600 m über dem Goal ins Ziel – empfangen von Nanda mit einem wohlverdienten Landebier. Task Results 8 Simon STEINER 16 Alex RUEGG 19 Nanda WALLISER 27 Hansjörg WALLISER 28 Sven ALBERT 40 Corina HELDSTAB 65 Manuela PFRUNDER 69 Bernhard NAEGELI 80 Marco VERGARI