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Competition News

Red Bull XAlps

After hour...

Kaspar Henny, 30. July 2003
Es ist Zeit für einen Rückblick - kaum zu glauben, dass alles vorüber ist! Es war eine höchst intensive Zeit, nicht nur für Kaspar und mich, sondern scheinbar auch für all unsere Freunde, Bekannte und Familien. Das Echo ist überwältigend. Die letzten zwei Wochen waren wohl nicht sehr lukrativ für die Schweizer Wirtschaft! Nicht nur in Obersaxen glühten die Modems zweitweise, und als Kaspar durch seine Heimat flog, waren Feldstecher der Verkaufsrenner schlechthin! Die drei Tage in Monaco nach unserer Ankunft waren toll: wir haben und wurden gefeiert was das Zeug hielt. Bis Montag trudelten alle Teams langsam ein und zur Siegesfeier waren die X-Älpler wieder komplett. Sogar Prinz Albert von Monaco war anwesend und drückte Kaspar die Goldmedaille persönlich in die Hand - what an honour! Die Geschichten der anderen Teams, die wir da zu hören bekamen, waren zum Teil haarsträubend: Bergüberquerung bei Sturm, \"aus-Versehen-fast-Notschirm-Öffnungen\" (zum Glück konnte Dagault den Notschirm noch zwischen die Beine stopfen, bevor er sich richtig öffnen konnte!), endlose Fussmärsche von Chur nach Verbier, etc. Thomas Friedrich zum Beispiel konnte nach seiner Sturzlandung in Chur nicht mehr fliegen und absolvierte mehr als die Hälfte seiner Gesamtstrecke zu Fuss...und wurde Vierter! David Dagault lief zwar auch monströse Strecken, brachte seinen Fluganteil aber auf 85%. Während der Preisverleihung sah man reih um in glückliche Gesichter, und für viele war der Schlussrang nebensächlich. Das gute Gefühl, ein solches Abenteuer geschafft zu haben, liess die Mühen und Strapazen der letzten Tage vergessen. Die Stimmung wurde mit der Fortdauer der Nacht immer ausgelassener, der harte Kern (ein Teil des Redbullteams, Team AUT 1, GER 1, ITA und natürlich wie immer CH 1) stieg erst gegen halb sieben in der Früh (aus dem Meer) in die Federn...völlig nüchtern natürlich!? Zum Schluss möchten wir es nicht versäumen, uns bei den vielen Leuten zu bedanken, die uns in verschiedenster Weise so grossartig unterstützt haben (ja, ja das ist wie bei der Oscarverleihung - aber mit dem monegassischen Prinzen und dem ganzen drum und dran kamen wir uns ja schliesslich auch ziemlich wichtig vor): Redbull für die nahezu perfekte Organisation ihres \"jüngsten Babies\" Sponsoren Millner, Vaude, Hakle, SHV, Logo / Mollis, Flaigertruppli Obersaxen, Skiclub Obersaxen Familie und Freunde für die nicht abreissende Welle von motivierenden Anrufen und SMS (speziell Günti & Niggi: Ihre Messages verursachten bis zuletzt auch morgens um fünf ein schallendes Gelächter in unserem Bus!) und für die Bereitschaft, mir rund um die Uhr die aktuellsten Positionen der anderen Teams zu geben Meteonews/Zürich für den wirklich \"persönlichen\" Wetterbericht X-Alps-Süchtige all die Gleitschirm-Piloten (ob fremd oder nicht) auf der Strecke, die uns spontan begleitet und deren Tipps uns das Leben erleichtert haben ...und all die netten Menschen, die ich hier nicht erwähnt habe - Merci à tous!!!
Red Bull XAlps

Wunde Füsse, wehende Fahnen und freie Sicht aufs Mittelmeer!

Kaspar Henny, 26. July 2003
Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich durfte nochmals! Supporter sein. Allerdings waren die Umstände verdammt hart für Kaspar. Gestern morgen startete er mit dem Schirm am Colle die Tenda, nach einem 15 km Morgenspaziergang. Dass es nach dem Start harzig sein kann, wissen wir ja bereits. Deshalb machte ich mir auch überhaupt keine Sorgen und war mir sicher, dass es Kaspar mindestens bis in die Nähe des Wendepunktes schaffen würde heute. Ich machte mich auf den kurvenreichen Weg nach Sospel, nördlich vom Mont Gros. Die Gegend unterwegs erinnerte sehr ans Verzascatal. Eng, felsig, dicht bewaldet. Wesentlich angenehmer mit dem Auto durch zu fahren, als zu fliegen. Aber unser aller Kaspar wird’s schon richten, dachte ich. Doch es stellte ihn nur acht lumpige Luftkilometer nach dem Start wieder auf den Boden….GRRR! Und er hat es dann schon gerichtet, der Kaspar, aber nicht mit links durch die Luft, sondern mit links und rechts zu Fuss am Boden. Hopplaschorsch, war das hart für ihn in dieser Bruthitze am Nachmittag auf engen stark befahrenen Strassen! Selbst einen Pass musste er noch überqueren. Und die Franzosen schreiben ihre Wanderwege auch nicht besser an, als die Italiener… Unsere zweite Nachtschicht dauerte „nur“ bis Mitternacht. Kaspar war völlig auf dem Hund und brauchte dringend Schlaf. Er konnte auch einigermassen beruhigt ins Bett, denn wir hatten gehört, dass David Dagault sich ebenfalls nicht mehr rührte, nachdenm er uns den ganzen Tag im Nacken sass. Um fünf (wann denn sonst?!) Uhr schleppten wir uns aus den Federn, Kaspar wollte um sechs Uhr los. Die letzte Wundpflege dauerte länger als sonst: In der Nacht hatten sich nochmals zwei hässliche Blasen am rechten Fuss gebildet. Auf etwa sieben Kilometern konnte ich ihn noch begleiten, dann nahm er den Wanderweg über Gorbio zum Mont Gros, und ich fuhr rund herum zu Startplatz, wo ich jetzt eben diesen Bericht töggele und auf ihn warte. Später will er dann mit wehenden Fahnen (fliegend) in Monaco ankommen. Wow, endlich geschafft!! Als ich vorhin das Meer erblickte, lief es mir grad kalt den Rücken hinunter! Hoffe bloss, dass Kaspar nicht zu müde ist, um eine ordentliche Party steigen zu lassen heute!
Red Bull XAlps

Kaespi und Maja am Freitag in Monaco?

Kaspar Henny, 24. July 2003
Wir waren noch bis nach drei Uhr morgens auf der Loitsch, dank einem Gewitter mussten wir dann zwei Stunden pausieren. Um halb sechs ging es im gleichen Takt weiter. Übrigens habe ich mich in der Nacht mit Kaspi solidarisiert, bin einige Kilometer vorgefahren, habe meine Joggingschuhe gesattelt und bin ihm entgegen gerannt. Zusammen sind wir dann bis zum Bus gelaufen. Das war morgens um 1 Uhr 30! Zusammen mit einem Kamera-Team von N-TV erklomm Kaspar gegen 11 Uhr besagten Morgenstartplatz. Eigentlich hätten wir gar nicht hoch laufen brauchen, denn wir sassen im stockdichten Nebel. Aber eben, nachher ist man immer schlauer! Bloss nimmt so ein “kleiner\" Umweg von 10 km und 800 Höhenmetern ganz andere Dimensionen an, wenn man ein X-Älpler am Tag elf im Rennen ist. Dementsprechend gereizt war unsere Stimmung denn auch da oben - ich erspare Euch jetzt all die Kraftausdrücke, die unser sonst so lammfrommer Kaspar in den Nebel spuckte! Da unser Wettkampfreglement das Fliegen ausdrücklich erlaubt, machte Kaspar schliesslich von diesem Recht Gebrauch und mogelte sich husch durch ein Nebelloch. Hinunterlaufen ist wirklich nicht sein Ding. Die Luft war so feucht, dass nicht ein Hauch von Thermik zu finden war, also reines Abgleiten. Ja, und den Rest des Tages verbrachte er dann einmal mehr mit meinem MP3-Player auf italienischen Hauptstrassen. Die schwindenden Kilometer Richtung Monaco liessen bei ihm wieder tüchtig Freude aufkommen, und er marschierte von 15 bis 20 Uhr 30. Wir sind jetzt ca. 15 km vom Colle di Tenda entfernt, ein Pass nordöstlich von Monaco, von wo er morgen seeeeehr weit fliegen könnte. So weit muss er ja gar nicht mehr, es sind nur noch 53 km Luftlinie! Langsam wird es mir komisch ums Herz. Jetzt, wo wir eine sehr effiziente Tagesroutine entwickelt haben, am Morgen jeweils alle Vorbereitungen automatisch und ohne Worte ablaufen - jetzt soll das Ganze bald ein Ende haben?! Ich liebe das Gefühl der Unabhängigkeit mit unserem improvisierten Bus, das werde ich schwer vermissen. So anstrengend das Abenteuer auch ist, so beflügelt es uns gerade deshalb zu ausserordentlichen Leistungen. Falls Kaspar morgen nicht den Turbo zündet, darf ich ja vielleicht noch ein Mal um fünf Uhr aufstehen, nicht wissend, wo wir am Abend sein werden, im Freien kochen, den Bus aufräumen, Handwäsche machen, mit dem Laptop auf den Knien im Bus Berichte schreiben, gratis telefonieren, nach dem Gradient feldstechern, mich in einem Bergsee waschen, Isostar literweise vorbereiten, mit der RedBull-Kamera filmen...Schnüff. Aber es ist noch nicht aller Tage Abend.
Red Bull XAlps

7 Meilen Stiefel....

Kaspar Henny, 23. July 2003
Und natürlich haben wir noch welche, Worte meine ich . Heute standen wir wieder früh auf. Um 5 Uhr verklebte ich Kaspars Füsse und die geschundenen Zehen, dann war das Frühstück an der Reihe und pünktlich um sechs Uhr stürmte er wieder los zum Startplatz Monte Freidur, südwestlich von Turin. Starten konnte er erst um 12 Uhr 30, vorher bildeten sich keine Cumuli. Ich konnte seinen Start mit dem Feldstecher mitverfolgen, verlor ihn aber kurz darauf im unglaublichen Dunst der Ebene. Auf der Fahrt zur ausgemachten Ortschaft weiter südlich fand ich endlich eine Badi (die Flüsse sahen nicht so vertrauenserweckend ausŠ!) und konnte meinen überhitzten Körper etwas abkühlen - es fehlte nur noch ein Zischen, als ich hinein sprang! So nach 15 Uhr klingelte leider bereits wieder mein Telefon und das Display sagte eindeutig KASPI. Schade, denn ich wusste, dass er noch nicht weit gekommen war. Zunächst genehmigten wir uns in einer Bar etwas zu trinken, und Kaspi machte danach eine Siesta am Schatten bis in den frühen Abend. Ich hatte wieder Besuch von Edi und besprach in der Zwischenzeit verschiedene Varianten für den nächsten Tag. Es wurde schnell klar, dass Kaspar zu seiner zweiten Nachtwanderung auf unserem Trip antreten musste. Nach einer ordentlichen Portion Pasta und viel Wasser machte er sich auf den Weg. Ziel wäre heute Nacht noch bis Dronero (NW von Cuneo) zu kommen, gut 40 km also. Denn da gibt es einen Morgen-Startplatz, für Donnerstagmittag sind Gewitter angesagt. Ich hoffe bloss, dass diese Rechnung auch wirklich aufgeht, und er nicht direkt und ohne Schlaf da hoch marschieren wird. Kaspar ist im Moment unheimlich motiviert und läuft wacker durch die Nacht. Dem Sorgen-Fuss geht es wieder besser, er hat seine 7-Meilen-Stiefel montiert!
Red Bull XAlps

100 Kilometer Vorsprung! Wird das reichen?

Kaspar Henny, 22. July 2003
So, und jetzt kann ich Euch berichten, was uns der Tag gebracht hat: Neue 100km Vorsprung!! Kaspar startete unter “sportlichen\" Bedingungen um 6 Uhr 20 (X-Alps ist nichts für Langschläfer) bei Abwind und aufkommendem Talnebel vom Pass. Irgendwie zauberte er sich bis kurz vor den Stausee. Nach zweieinhalb Stunden Aufstieg startete er ins Val Grande, und flog allerdings nur bis zum Talausgang, wo ihn leider die Schwerkraft unplanmässig wieder auf den Boden zurückholte. Zum Glück war ich schon in der Nähe und konnte ihn mit einer frischen Ladung Isostar auf den näschten Berg schicken. Anfangs, so erzählte er mir später, konnte er auf einem flotten Weg wandern - der ins Nichts führte. So musste er sich die restlichen Höhenmeter durch das piemontesische Dickicht kämpfen! Die Kratzspuren an seinen langen Beinen sahen sehr schmerzhaft aus am Abend. Ich wartete unten in Lanzo und bekam Gesellschaft von einem alten Bekannten: Edi Taschler, einem ehemaligen PWC Pilot. Auch er verfolgte Kaspar auf dem Netz und entschied sich kurzerhand, uns etwas beizustehen. Wir hofften inständig, dass es Kaspar wenigstens zwei Täler weiter schaffen würde. Aber der Himmel über uns sah eher stabil aus. Von zu Hause hörte ich, Kaspar sei am Laufen auf einem weiteren Pass im nächsten Tal, also nix wie hin. Unterwegs rief mich er mich an, er sei gelandet. Aber nicht auf dem Pass, sondern bereits südöstlich von Turin!!! Mittels seiner GPS Koordinaten fand ich ihn, überglücklich in einem abgemähten Feld. Er sah ziemlich abgekämpft aus. Ein Hoch auf unsere Solardusche, danach sah seine Welt schon wieder viel frischer aus. Zudem bekam er sein Lieblingsmenu aus unserer Boardküche: Gebratene Hörnli mit Ei, Apfelmus und Gschnätzlets. Während des Essens kroch plötzlich ein Mensch aus dem Dickicht und rief:\"Kaspar Ennnni?!\" Es handelte sich um einen wildfremden italienischen Gleitschirmpiloten, der offenbar unsere Koordinaten aus dem Internet richtig interpretiert hatte, und es nicht unterlassen wollte, seinem Star die Hand zu drücken und weiterhin viel Glück zu wünschen - hat man da noch Worte??
Red Bull XAlps

Monaco wir kommen!

Kaspar Henny, 20. July 2003
Kaspar schaffte es gestern bis ins Aostatal, doch nun der Reihe nach: Mit Chris, dem Kameramann von Red Bull, legte Kaspar kurz vor Mittag wieder los. Er kam einmal mehr sehr schnell voran. Ich brauste mit unserem High-Tech-Bus gerade durch Visp (musste ja zuerst vom Startplatz runter rennen und die endlos lange Strasse ins Haupttal hinter mich bringen), als ich durchs Telefon erfuhr, dass Kaspar „The Eagle“ schon in der Nähe von Les Diablerets sei. Von der Autobahn aus sah ich ihn dann das Wallis nach Süden queren, auf etwa 3300m. In Veysonnaz hängte er sich in den Talwind, soarte auf und konnte kurz darauf den ersten Wendepunkt (juppiie!!) schnappen. Sehr hoch flog er weiter dem Grossen St. Bernhard entgegen. Unten im Tal hatte ich eine Rallye mit mir allein und kämpfte mit der Hitze. Wem auch immer sei Dank hat mal jemand die Wassersprinkler erfunden (und im trockenen Wallis sind sie zu Hauf vorhanden): Welche Wonne, sich von dem kühlen Wasser abspritzen zu lassen! Taufrisch passierte ich den Pass und die Grenze. Kaspar war gleichzeitig unterwegs zur Krete nördlich des Aostatals. Ja und dann wurden wir arg ausgebremst! Kaspar schaffte es knapp nicht über eine Krete und musste zu Fuss rauf. Unterdessen fuhr ich ins Aostatal und bog gegen Süden zum Eingang des Val Savaranche (Gran Paradiso) ab, um ihm die Windverhältnisse mitzuteilen. Leider strandete unser Lieblings-Obersaxner auf ca. 1800m neben einer Alp auf der Nordseite des Haupttales. Die Zeit lief uns davon: bevor er wieder startklar war, kam der Abwind, keine Chance mehr für ihn wegzukommen. Da Kaspar keine Karte dabei hatte, dauerte es lange, bis wir seine genaue Position ermittelt hatten. Und für mich war es zum Schluss auch nicht ganz einfach anhand einer 200’000er Karte diesen kleinen Alpweg zu finden. Aber es ist geglückt! Die Nacht war wunderschön so hoch über dem Tal, mit Sternenhimmel und massivem Wetterleuchten im Norden…da wo unsere Konkurrenten fest sassen. Heute morgen (Montag) sah die Luft labil aus, man konnte erkennen, dass während des Tages einige „nasse“ Zellen vorüber ziehen würden. Deshalb entschied sich Kaspar am frühen Morgen auf die andere Talseite abzugleiten, um zu Fuss Richtung Gran Paradiso weiter zu kommen. Ich hatte dazwischen noch eine kleine, aber wichitige Reparatur zu machen: Tags zuvor war unser elektrisches System im Bus ausgestiegen. Leider waren es nicht die Sicherungen – die habe ich gefunden und kontrolliert. Ein Fachmann musste her: In einem kleinen Nest im Val Savaranche lebt Sandro, ein pensionierter Mechaniker, der scheinbar Reparaturen aller Art im ganzen Tal erledigt. Auch unser Problem konnte er beheben! Ohne mobilen Strom geht es bei der ganzen Technik, die wir mitführen, fast nicht. Nach dem Mittag standen wir mit dem Bus zuhinterst im Tal am Wanderweg über den Pass (Col di Nivolet), und hofften schwer, dass da bald eines der längeren blauen Löcher vorbei kommen würde, das uns der Meteodienst versprochen hatte. Nach drei Uhr lief Kaspar im Sonnenschein los und erreichte gegen halb sechs die andere Seite des Passes. Derweil ich etwa 150 km um den Berg herum brauste und meinen Schützling unter der Passhöhe wieder antraf – gerade rechtzeitig, denn kurz danach ging ein Platzregen nieder. Nach einem vergeblichen Versuch, ins Tal abzugleiten (Nebel, Regen, falscher Wind), entschieden wir uns, die Nacht hier oben auf 2500m zu verbringen. Kaspars Plan ist es, morgen früh kurz nach sechs zum Stausee (Ceresole, Val di Locana) hinunter zu fliegen, um den nächsten Pass Richtung Süden zu erklimmen. Von dort möchte er möglichst zum Val di Susa fliegen, ein frommer Wunsch, falls das Wetter weiterhin so launisch ist. Mal schauen, was der nächste Tag bringt. Interview 1Interview 2
Red Bull XAlps

Die Rennstrecke verkehrt rum

Kaspar Henny, 19. July 2003
Heute war ein Race-Day sondergleichen, auch für mich. Nach dem Start auf der Alp Mora kam Kaspar, wie tags zuvor, nicht so schnell voran. Tip top, dachte ich, genug Zeit zum Einkaufen, Wassertanks auffüllen und vielleicht noch eine Runde schwimmen gehen irgendwo unterwegs. Man soll sich bekanntlich nie zu früh freuen: Nach dem Kaspar über dem Val Frisal bei Brigels Basis machte, legte er mit vollem Tempo los. Dank einigen kriminellen Überholmanövern am Oberalp, konnte ich bis Andermatt mithalten. Am Furka schliesslich habe ich ihn verloren, erhielt aber einen erleichterten Anruf von ihm: “Ši bi druber (Kein Schreibfehler, sondern Obersaxner-Dialekt)!!\" . Wegen der Tageszeit, es war so um halb vier Uhr, flog er auf der südlichen Talseite weiter bis zur Antenne Gebidum über Visp. Unterdessen gesellten sich die Obersaxner Freunde wieder zu mir, sie wollten eigentlich nur bis zum Oberalp mitfahren um ihren Helden zu beobachten. Aber eben, Kaspar war zu schnell! So veranstalteten wir ein privates PW- und Busrennen durch das Wallis . Mittels Anrufe bei Freunden und Verwandten zu Hause vor dem Compi, versuchten wir seine Position ausfindig zu machen. Das war gar nicht so einfach! Mein Bruder ortete ihn gegen sechs Uhr in der Nähe von Visp. Es stellte sich heraus, dass die beste Sicht zur Antenne vom Gleis 1 aus des Visper Bahnhofs war. Da stand ich also mit Karte, Feldstecher, zwei Obersaxner, Evelyn und Handy leicht nervös auf dem Perron und beobachtete das Geschehen über uns. Schliesslich querte Kaspar das Haupttal Richtung Norden, ein Weiterkommen nach Westen war wegen des starken Talwindes nicht mehr möglich. Sein Landplatz lag unmittelbar unterhalb von Brischeru, ein wohl bekannter Wendepunkt für Wettkämpfe, auf etwa 1600m. Morgen laufen wir zusammen Richtung Gärsthorn hoch um zu starten. Ich leide unter akutem Bewegungsmangel nach dieser Fahrerei heute!
Red Bull XAlps

Kaespi landet in seiner Heimat!

Kaspar Henny, 18. July 2003
Die Zeit vergeht wie im Flug - wie denn sonst! Heute startete Kaspar um 12 Uhr 30 von Motta Naluns. Die ersten Kilometer Richtung Flüela waren etwas harzig, die Thermik schien noch zu schlafen. Als ich mit dem Auto den Flüelapass hinauf fuhr, war von Kaspar weit und breit keine Spur. Kurz nach der Passhöhe erhielt ich dann seinen Anruf: Er war bereits nahe der Parsenn in Davos auf etwa 2000m gelandet und machte sich zu Fuss auf den Weg Richtung Strelapass, um von da erneut zu starten. Via Lenzerheide steuerte ich unseren Bus nach Chur, um Kaspar über den Talwind zu informieren. Und der war zügig! Da unser Bus Durst hatte, hielt ich so gegen halb sechs an einer Tankstelle und schaute etwas gedankenverloren gegen den HimmelŠ.und da erspähte ich den Gradient hoch über Chur wieder. Dann ging alles ruckzuck: Vom starken Talwind liess er sich bis nach Trin hinauf spülen, in ca. 10 Minuten! Wir hätten am Morgen nie gedacht, dass er so weit kommen würde, v.a. die Querung vom Unterengadin nach Davos machte Kaspar Kopfzerbrechen, denn es war ja viel Westwind angesagt. Da sind wir nun in Trin und wurden mit viel Jubel vom Obersaxner Flaigertruppli empfangen. Scheinbar haben sie alles stehen und liegen gelassen, als Kaspars Spur im Internet Richtung Meierhof führte. Kapsar ist nicht nur weit geflogen heute, sondern strategisch auch optimal. Denn sein Landeplatz und unser Schlafplatz liegt exakt am Wanderweg zur Alp Mora, ein idealer Ausgangspunkt für den morgigen Tag. Ich bin schlicht überwältigt von seiner Leistung. Nicht nur die physische, sondern auch die taktische! Immerhin kommt er meist mit einem Minimum an Meteo-Informationen aus, den Rest macht wohl seine enorme Erfahrung. Seine \'Nase\' möchte ich auch gerne mal haben.
Red Bull XAlps

Erholung in der Therme von Schuls

Kaspar Henny, 17. July 2003
Der Tag vier unseres Abenteuers begann bereits um 4 Uhr 30. Es gab mehrere Gründe, so früh aus den Federn zu kriechen: Kaspar ging schon um 21 Uhr 30 schlafen, wegen des Wetters stand ihm eine 45 km lange Laufstrecke nach Scuol bevor, sein Fuss musste ordentlich eingetaped werden und die ernährungstechnisch wichtige Bouillon brauchte auch etwas Zeit zum Vorbereiten. Kaspar bekam von mir die Stallorder, nach Absprache mit unserem Sportarzt, eher langsam zu wandern, so dass die Situation mit seinem Fuss nicht eskaliert. Zur Znüni Pause installierten wir uns vom Regen geschützt unter dem Dach einer Tankstelle in Pfunds, ca. 3 km vor der Grenze. Ich war froh zu sehen, dass Kaspar guten Mutes daher kam. Sein Fuss spielte mit. Danach kam der 10 km lange Abschnitt im Zollfreien Gebiet: Eine Enge Schlucht mit Gallerien und Tunnels - zum Glück mit Trottoirs. Es war kein Vergnügen für Kaspar. Aber als ich ihn zur Grenze hin laufen sah, war das Strahlen in seinem Gesicht gross: Wir waren wieder “zu Hause\"! Gleichzeitig traf auch der Red Bull - Kameramann ein. Nach einer kurzen Rast traten wir beide zum obligatorischen Interview an. Und da passierte mir auch das erste gravierende Missgeschick: Der Kameramann wollte gern eine Einstellung aus meinem Supporter-Alltag, ich sollte mit dem Laptop herumhantieren. Und schwups glitt er mir aus der Hand, direkt auf den BodenŠautsch! Glücklicherweise wurde “nur\" das CD-Laufwerk zerstört, alles andere ist noch funktionstüchtig. Kaspar marschierte unterdessen Richtung Scuol, mit viel Vorfreude auf Evelyn und das Thermalbad. 5 km vor dem Ziel stoppte ihn ein mächtiger, von Blitz und Donner begleiteter Platzregen für einige Minuten. Um 16 Uhr 30 erreichte er das Tagesziel. Nach einem erholsamen Bad, assen wir heute zum ersten Mal in einem Restaurant. Sein Menü: Bouillon mit Ei, Spaghetti Bolognese, einen Schluck Wein und viel Wasser. Morgen steht ein Start von der Motta Naluns (SM Startplatz) auf dem Plan. Mal sehen, was der Freitag bringt, der Westwind wird Kaspar vermutlich zu schaffen machen. Noch eine Bemerkung am Rande: Es ist 23 Uhr 10 und ich bin soeben stolzeste Tante und Gotte geworden. Herzliche Gratulation an meinen Bruder und seine Frau (die Macher der Swissleague-Homepage)!! - Maja Walther
Red Bull XAlps

Schon beinahe in der Schweiz!

Kaspar Henny, 16. July 2003
...und tun das immer noch. Aber fangen wir vorne an: Tagwache um 5 Uhr 30, Abmarsch hinauf zum Stanserjoch dreissig Minuten später (Kaspar isst so schnell wie er fliegt!). So gegen zehn Uhr meldete mir Kaspar seine Ankunft auf dem Gipfel. Ich hatte mich in der Zwischenzeit an einer strategisch guten Stelle in der Nähe von Schwaz installiert. So gegen Mittag zeigten sich die ersten Cumuli, und es sah schnell nach einem guten Thermiktag aus - was sich kurz nach Kaspars Start auch bestätigte: Mühelos steuerte er seinen Gradient Richtung Basis. Bis Innsbruck konnte ich ihn mit dem Feldstecher verfolgen, zwischen Geschirr abwaschen, Bus aufräumen und Klett auftreiben (hier stinkbillig!). Auf der Höhe des Innsbrucker Flughafens hab ich ihn aus den Augen verloren. Zeit, um auf einem Campingplatz die erste Wäsche zu waschen. Unser Adler hat einige T-Shirts verschwitzt in den letzten Tagen! Kaspar kam in der Zwischenzeit gut voran. Er suchte sich seinen Weg nördlich der Inntalautobahn über Telfs, Nassereith nach Landeck, wo er zum Veneth querte, mit einer super Basis auf 3600m. Ich fuhr eben an Landeck vorbei, als Rennleiter Steve Cox eine SMS-Warnung wegen aufkommendem Südföhn und Gewitter schickte. Kaspar machte gleichzeitig einen Zwischenhalt auf einer Alp. Unten im Tal bliess mir der Südwind leicht entgegen, so dass er sich entschied, ins Tal abzugleiten. Glücklicherweise landete er nahe an einer Badi. Kurz vor Blitz und Donner stürzten wir uns ins Wasser - was für ein Vergnügen nach diesem extrem heissen Tag! Wegen des Regens suchten wir zum Znacht kochen und essen Unterschlupf auf der Terrasse des Tennisclubs Prutz. Und die Mitglieder des Clubs konnten es nicht fassen, auf was für ein Abenteuer wir uns da eingelassen haben. Ich glaube es manchmal selbst kaum, und wir versuchen trotz unseres Senkrechtstarts nicht übermütig zu werden. Ein kleiner Fehler und die Karten werden wieder neu gemischt. Momentan regnet es noch immer. Morgen ist ein Lauftag angesagt (Kaltfront am Vormittag), wir befinden uns ca. 18 km von der Schweizer Grenze entfernt - die Heimat ruft! Während des ganzen Tages bekam ich viele Anrufe und SMS aus der Schweiz. Unheimlich viele Feunde und unsere Familien fiebern mit uns mit. Es ist fantastisch, diese Unterstützung zu erfahren. Na dann, gute Nacht.
Red Bull XAlps

Erster Tag....

Kaspar Henny, 14. July 2003
Wir sind on the road und in the air!!! Der Start auf dem Dachsteingletscher war atemberaubend: Die X-Alps Piloten starteten über eine Klippe aus Eis und Schnee zu unserem Abenteuer. Und wie sich das für Red Bull gehört mit vielen Zuschauern, die jeden Start mit tosendem Applaus quittierten. Kaspar startete ganz unter dem Motto “ŠGring achä und flüüüge!\" und schraubte sich grad zur Basis hoch. Auch die anderen 17 Piloten kamen gut weg - der Aufwind kam pünktlich zur Öffnung des Startfensters. Um 14 Uhr 20 wurde dann der Luftstart mittels einer Rauchpetarde freigegeben. Der Spitzenpulk mit etwa fünf Piloten setzte sich schnell ab Richtung Westen. Mit dabei Kaspar (logo!), Holzmüller (AUT), Frötscher(ITA) , der Mexikaner und Will Gadd (USA). Die ersten hatten bereits nach ca. zwanzig Kilometer Bodenkontakt, unter ihnen Holzmüller. Kaspar schaffte es bis 15 km vor Zell am See im Pinzgau und ging in Führung. Es war schwierig nach dem Start, da sie ins Blaue fliegen mussten und eine fette Inversion auf ca. 2000m die Thermik ordentlich bremste. Um 17 Uhr 30 begann also der erste lange Nachtspaziergang für Kaspar. Unterwegs habe ich meine mobile Pastaküche aktiviert und er hat brav Kohlenhydrate gefuttert. Jetzt sitze ich in einer Beiz und töggele auf dem Laptop diesen Bericht, derweil Kaspar Richtung Mittersill läuft. Geplant wäre morgen ein Start auf dem WM-Startplatz von 1999, dem Wildkogel. Grössere Probleme haben wir bisher nicht, ausser dass unser Stromconverter auseinander fiel und ich meinen Kopf aus Versehen in die Bustüre gerammt habe (Brummschädel!).
Red Bull XAlps

Bald gehts los!!!!

Kaspar Henny, 12. July 2003
Samstag, 12. Juli 2003 Gestern sind wir nun zu unserem grossen Abenteuer gestartet, d.h. wir fuhren entlang von potenziellen Flugrouten von Obersaxen zum Dachstein in Österreich. Die Fahrt war sehr schön, und ich freue mich schon, Kaspi auf seinem Weg nach Monaco zu begleiten. Gleichzeitig wird es mir aber doch etwas mulmig im Bauch…die ganze Logistik ist recht kompliziert! Unser Bus wird zu einem hochtechnisierten Fahrzeug umgerüstet, ausgestattet mit Laptop und Zugang zum Internet, digitale Kamera, GPS, Kühlschrank, mobile Küche etc. Gestern Abend wurden wir von Red Bull mit einem Abendessen gastlich empfangen und mussten (schon wieder!) Kaspis Schirm bekleben, diesmal mit den bekannten Bullen auf dem Obersegel. Dank unserer ausgereiften Technik war das innert einer Stunde erledigt. Die Konkurrenz plagt sich zum Teil noch heute morgen damit herum…. A propos Konkurrenz: Noch in der Schweiz hörten wir die wildesten Gerüchte über andere Teams und deren vermeintlichen 5 kg Ausrüstungen, intravenöser Ernährung und weiss dä Gugger was – aber auch sie kochen nur mit Wasser. Und bereits muss das Team CH 1 (wir!) zu seinem ersten Photoshooting mit dem Red Bull Hof-Photographen Ulrich Grill antreten. Um vier Uhr findet ein ausführliches Briefing auf dem Dachstein statt, wo wir die letzten offene Fragen klären können. Morgen werden wir dann der Presse vorgeführt und am Montag geht es hoffentlich gleich los!
Red Bull XAlps

Trip to Austria

Kaspar Henny, 12. July 2003
Gestern sind wir nun zu unserem grossen Abenteuer gestartet, d.h. wir fuhren entlang von potenziellen Flugrouten von Obersaxen zum Dachstein in Österreich. Die Fahrt war sehr schön, und ich freue mich schon, Kaspi auf seinem Weg nach Monaco zu begleiten. Gleichzeitig wird es mir aber doch etwas mulmig im Bauch, die ganze Logistik ist recht kompliziert! Unser Bus wird zu einem hochtechnisierten Fahrzeug umgerüstet, ausgestattet mit Laptop und Zugang zum Internet, digitale Kamera, GPS, Kühlschrank, mobile Küche etc. Gestern Abend wurden wir von Red Bull mit einem Abendessen gastlich empfangen und mussten (schon wieder!) Kaspis Schirm bekleben, diesmal mit den bekannten Bullen auf dem Obersegel. Dank unserer ausgereiften Technik war das innert einer Stunde erledigt. Die Konkurrenz plagt sich zum Teil noch heute morgen damit herumŠ. A propos Konkurrenz: Noch in der Schweiz hörten wir die wildesten Gerüchte über andere Teams und deren vermeintlichen 5 kg Ausrüstungen, intravenöser Ernährung und weiss dä Gugger was - aber auch sie kochen nur mit Wasser. Und bereits muss das Team CH 1 (wir!) zu seinem ersten Photoshooting mit dem Red Bull Hof-Photographen Ulrich Grill antreten. Um vier Uhr findet ein ausführliches Briefing auf dem Dachstein statt, wo wir die letzten offene Fragen klären können. Morgen werden wir dann der Presse vorgeführt und am Montag geht es hoffentlich gleich los! Natel Team CH 1 : +41 78 720 15 67
Red Bull XAlps

Zweiter Tag und wir sind vorne!

Kaspar Henny, 15. May 2003
Der Tag hat verheissungsvoll angefangen:ein strahlender Morgen begleitete Kaspi auf seinem Marsch von Mittersill hinauf zum Wildkogel(Startplatz an der Regen-WM 1999). Ich nahm bequemerweise die Bahn. Oben bliess uns der Nordwind steif in den Nacken. Und als dann die lokalen Piloten ihr Schirme wieder zusammen packten, wurde uns etwas mulmig. Sollte Kaspars Monstermarsch der vergangenen Nacht vergebens gewesen sein? Die Konkurrenz hockte ja auf der Schmittenhöhe in Zell am See fest. Drei Stunden lang pfiff uns der Wind heftig um die OhrenŠschliesslich gingen wir hoch zum Gipfelkreuz, denn da bestand die Möglichkeit, nach Norden hinaus zu starten. Um 15 Uhr 30 machte das Kaspar auch und liess sich vom Wind auf die Südseite des Pinzgaus spülen. Rasch fand er Anschluss, und es war ein Vergnügen und eine Erlösung zu sehen, wie er sich hoch schraubte! Der Gerlospass war kein grosses Hindernis. Nach der Passhöhe wechselte er auf die nördliche Seite der Passstrasse und schaffte es knapp nicht über eine Krete ins Zillertal zu gelangen. Kein Problem für einen X-Alps-Piloten: Landen, zusammenpacken, hoch marschieren, wieder auspacken und weiter fliegen. Mit einem Schnitzelbrot in der Hand konnte ich ihn in der Nähe von Jenbach (Inntal) empfangen. Der Schlafplatz wurde auch schnell gefunden:eine nette Bauersfrau stellte uns ihren Hinterhof zur Verfügung. Überhaupt ist die Gastfreundschaft in Österreich überwältigend. Nach einem feinen Znacht aus unserer Busküche und etwas Therapie für seine strapazierten Gliedmassen, streckt Kaspar mittlerweile seine Füsse in unserem Bus und kriegt seinen hart verdienten Schlaf. Wir führen die Rangliste weiterhin an.
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WE MADE IT!

Kaspar Henny, 27. March 2003
WE MADE IT!!!! Wir haben gewonnen! Gestern um 12 Uhr 15 ist Kaspar nach einem unglaublich strapaziösen Schlussspurt in Monaco gelandet….WOW! Unten am Landeplatz wartete die Fan-Delegation aus Obersaxen mit Kuhglocken, viel Geschrei und noch viel mehr Tränen der Freude und der Entspannung – was für ein Gefühl!!! Vom Landeplatz (ein Betonrohbau mit Plattform) flogen wir dann auf Wolke sieben direkt zum Strand und liessen unserer Freude im Wasser freien Lauf! Es war wie Weihnachten und Geburtstag zusammen: was für ein Geschenk, dass wir dieses unglaubliche Rennen quer durch den Alpenhauptkamm gewinnen konnten. Dabei hatten wir vor dem Start in Ramsau, als wir die Ausrüstungen der anderen Teams bestaunten, noch das Gefühl, dass wir wohl nicht so optimal vorbereitet seien. Aber es hat sich gezeigt, dass dem ganz und gar nicht so war…oder öppe nöd?! Nach dem Baden gingen wir in unser Hotelzimmer und unterzogen unsere Körper einer gründlichen Reinigung. Kaspar hantierte etwa zwanzig Minuten mit der Rasierklinge herum, und hatte grosse Mühe, seine „Wolle“ los zu werden! Das Abendessen wurde uns im Stars & Bars (allen Winterpiloten in Monaco wohlbekannt) unten am Hafen serviert und je länger der Abend dauerte, desto steiler zeigte die Kurve der Partylaune nach oben! Kaspar gab verständlicherweise gegen Mitternacht auf und wurde von seinen Freunden ins Hotel zurück gefahren. Er hatte mir zwar das Ticket vom Parkhaus, in welchem unser Bus stand, da gelassen, aber den Schlüssel mitgenommen. Das war wohl auch gut so, denn als wir dann die erste Party so langsam zu Ende gehen liessen, war ich „way beyond everything“ – sprich alles andere als fahrtüchtig….! Heute, Sonntagmorgen, erwachte ich routinemässig um sechs Uhr. Da ich sowieso noch unseren Bus unten am Hafen einsammeln musste, nutze ich den ruhigen Morgen für einen Spaziergang durch Monaco. Und ich konnte mich des Gefühls nicht erwehren, dass diese Stadt grad auch ein bisschen uns gehört im Moment! Langsam, langsam begreife ich unser ganzes Abenteuer und unseren fantastischen Sieg. Es macht sich so ein urglückliches Gefühl breit in der Bauchgegend.
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