Drei lehrreiche Streckentage am XC-Camp
Stephanie Westerhuis,
20. August 2025
Tag 1: Wir starten ab der First ob Grindelwald mit Ziel in Meiringen - der einzige Ort im Berner Oberland, wo wir kurzfristig noch eine Übernachtung für so viele Menschen finden konnten. Der Flugplan führt uns zuerst gegen Osten, soweit bis der Nordostwind zu störend wird. Die meisten drehen irgendwo in der Region um Adelboden um. Die Wolken werden am Alpenhauptkamm entlang schneller grösser als erwartet und wir müssen in die vorderen Hügel ausweichen. Einige stehen unterwegs ab, andere fliegen über den Brienzergrat zurück und eine kleine Gruppe gönnt sich das von Lars vorgeschlagene "Dessert" via Eigernordwand, Scheideggwetterhorn, Engelhörner. Die Motiviertesten gehen schliesslich nicht direkt in Meiringen landen sondern hängen noch einen Schlenker gegen Osten an, so zum Beispiel Renato Spähni, der damit locker die 200-km-Marke knackt. Herrlich, wenn Meiringen Pistensperre hat und man dort im Tal landen kann! Tag 2: Es gilt, das Heimfluggebiet von Lars zu erkunden und am Abend in Fiesch zu übernachten. Nach einem ausführlichen Briefing gibt es ein Gruppenfliegen entlang der eindrücklicken Südwande der Wendenstöcke bis an den Titlis. Auf dem Rückweg überrascht uns das Wetter wieder mit grösseren Wolken: der direkte Weg nach Grindelwald scheint zu schnell abgeschattet, also biegen wir ab in Richtung Brünig. Die Gruppe verteilt sich schliesslich über alle möglichen Landeort zwischen Meiringen - Interlaken - Kandersteg. Lars fliegt als einziger nach einem kurzen unfreiwilligen Boxenstopp im Kiental ins Wallis. Den weitesten Flug macht Altmeister Erne, der aufgrund des Schattens direkt nach dem Start in Richtung Westen aufgebrochen ist und erst in Martigny gewendet hat. Tag 3: Der meteorologisch anspruchvollste Tag: Die Thermik ist insbesondere fürs Wallis gut angesagt, aber die Prognosen zeigen auch zunehmend starken Nordwind. Wir entscheiden uns für einen schnellen Exit ins Berner Oberland. Der Plan, via Bietschhorn über die Wetterlücke zu fliegen fällt beinahe der tiefen Basis zum Opfer. Die hatten wir nicht auf dem Radar! Die Kombination aus starkem Talwind und tiefer Basis bringt viele zum Landen in der Region um Visp, aber eine tapfere Gruppe kämpft sich den Weg durchs Lötschental ins Berner Oberland, wo schliesslich eine sehr tiefe Wolkenbasis wartet. Den weitesten Flug macht Lokalmatador Chris Fromm, der sich durch die anspruchsvollen Südtäler kämpft und am Ende eine Soaringsession am Weissmies geniessen kann. Gutes Flugwetter, unglaublich viele lehrreiche Inputs - nächstes Jahr wieder!