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Competition News

World Championships Argentinien

Updates Tage 2-4:

Jörg Ewald, 5. November 2021
So viel ist passiert in den letzten Tagen, und ich komme leider erst heute dazu, darüber zu berichten. Der Reihe nach: Tag 2, Task 1: Die Aufgabe wurde uns provisorisch schon am Vortag bekannt gegeben, und dann nur noch geringfügig angepasst: Rennstart ein bisschen südlich vom Startplatz, und dann einfach geradeaus, SSW, für 60 km. Die Organisatoren drängen auf einen sehr frühen Start, weil sie im Verlauf des Tages mit grossflächigen Abdeckungen rechnen. Daher gingen wir etwas unkonventionell vor: Das Team fuhr an den Startplatz, der Team-Chef blieb unten und positionierte sich auf halbem Weg zum Ziel, später dann im Ziel, um detaillierte Informationen über die Verhältnisse da draussen in der Fläche zu liefern. Soweit der Plan. In der Realität sassen dann die Piloten alle am Startplatz über vier Stunden in den Wolken, bevor diese sich endlich etwas anhoben und das Startfenster geöffnet wurde. Der Rennstart war erst um 15:30. Die Thermik war schwach, nur von vereinzelten "Schüssen" durchsetzt, welche das Steigen ab und zu von 1 m/s auf 2 m/s erhöhten. Das Feld kämpfte sich sehr langsam zuerst der Ridge entlang, dann im Flachen Richtung Süden, und verlor unterwegs immer mehr Piloten, denen Thermik und Höhe ausging. Von uns erwischte es Nanda, Steph und Sepp recht früh, kurz darauf auch Dominic. Emma führte einmal das gesamte Feld an. Die letzte Thermik erwischte von uns keiner mehr, der Tagessieger Philipp Haag aus Deutschland kam auf 38.99 km (da fehlten dann aber immer noch 24 km bis ins Ziel). Beste Schweizerin war Yaël (23. 36.48 km), dahinter Emma (38. 35.97 km) und Christoph (77. 32.72 km), Dan (98.), Dominic (102.), Sepp (112.), Steph (116.) und Nanda (127.). Nicht gerade der erhoffte Paukenschlag. Dementsprechend standen dann auf der Liste der Verbesserungswünsche bei der Teambesprechung an dem Abend auch Dinge wie "länger fliegen", "besseres Resultat", aber auch "mehr Thermik". Tag 3, Task 2: Mehr Thermik versprach der Meteomann am Mittwoch Morgen dann auch prompt. Zumindest ein bisschen mehr. Wir fuhren wieder früh hoch, um dann sehr lange zu warten, bis das Task-Committee die Tagesaufgabe festlegte. Start über dem Startplatz, 5 km nach Norden, dann ein bisschen raus ins Flache, 25 km nach Süden, noch weiter raus ins Flache, zurück an den Hangfuss und Goal im Süden der Stadt, 67 km. Die Bedingungen waren im Vergleich zum Vortag viel besser in der Luft, aber dementsprechend der Startplatz auch viel turbulenter, was zu einigen "interessanten" Szenen führte. Unser Team löste diese erste Aufgabe souverän, startete früh und sicher, und positionierte sich gut für den Luftstart. Der sich laufend verstärkende Südwind machte die Ridge eher unangenehm zu fliegen, da man sich bei jeder Rippe zuerst durchs Lee durchkämpfen musste. Die Spitzengruppe, mit dabei Christoph Dunkel, drückte mächtig aufs Tempo, und kam auf halber Höhe am Ende der Ridge an. Das war dann allerdings so überspült dass einige von ihnen unter widrigen Umständen landeten, andere schafften es knapp in die Fläche raus, wo sich die Luft etwas beruhigte. Das Hauptfeld wählte eine höhere Linie und konnte so dem Spülgang weitgehend ausweichen. Kurz bevor sie ins Flachland rausglitten, wurde der Lauf gestoppt (Sicherheitsbedenken aufgrund einiger Baumlandungen und Meldungen, dass die Bedingungen gefährlich sind). Die meisten unserer Piloten flogen zurück zum Haus, oder zum angesagten Goal. Das Resultat war schon deutlich mehr nach unserem Geschmack: 2. Stephan Morgenthaler, 8. Yaël Margelisch (Tagessieg bei den Damen), 34. Dan Morand, 37. Sepp Inniger, 53. Nanda Walliser, 70. Dominic Rohner, 80. Christoph Dunkel, 123. Emanuelle Zufferey. In der Nationenwertung schafften wir den zweiten Tagesrang. Allerdings zählt der Lauf viel weniger als der erste, da er relativ früh gestoppt wurde und das Feld dementsprechend noch auf sehr engem Raum zusammen lag. Tag 4 wurde abgesagt: Schon gestern Abend ca. um 20:00, erreichte uns die angesagte Kaltfront. Heute Morgen hielten die Niederschläge noch an. Der Temperaturunterschied zu letzter Woche ist beeindruckend: Von über 35 Grad auf noch etwa 15. Der heutige Tag wurde abgesagt, wir hoffen auf einen (vermutlich eher späten) Task morgen. In der Gesamtrangliste führt Philipp Haag (D) vor Honorin Hamard und Luc Armant (beide F), beste Schweizerin ist Yaël auf dem 16. Rang . Bei den Damen führt Marcella Uchoa (Brasilien) vor Yaël und Emma. Das Schweizer Team liegt auf dem 6. Rang, 71 Punkte hinter Leader Frankreich. Für uns ist heute vor allem Erholung angesagt (trotz der kurzen Distanzen sind die Flüge in den schwachen respektive turbulenten Bedingungen sehr anstrengend), Schirme vermessen, Austausch im Team.
World Championships Argentinien

Tag 3: Race gestoppt, Tag 4: Regen

Martin Scheel, 5. November 2021
Nach langem Warten am Startplatz im Nebel konnte ein Task gestartet werden - musste aber leider wegen zunehmen turbulenten Verhältnissen gestoppt werden. Yael Margelisch flog an beiden Durchgängen top, in der Gesamtrangliste liegt sie hinter Marcella Uchoa, weil der erste Durchgang mit max. 720 Punkten viel mehr zählte als der zweite (max. 132 Punkte). Emanuelle Zufferey liegt auf Rang drei. Es sind auch die beiden Frauen, die am besten für die Nationenwertung gepunktet haben. Der offizielle Bericht: Today started off with a bit of blue and a bit of back-wind at times, but everyone managed to take off. Threats of rain later on didn’t dampen hopes of a fast 67 km race to goal. However, Loma Bola once again proved to be a very challenging playground. The-out-and-return leg north saw many pilots struggling for a climb on the way back. Weak climbs, broken by windshear at ridge height, made the conditions difficult for 150 pilots in a gaggle to turn close to the terrain together. As they headed south to complete a large triangle, the wind increased above taskable limits, and many pilots not fortunate enough to get a good climb were stuck on the spurs protruding out into the flats. Accordingly the task was stopped after 1 hour and 17 minutes. Due to the lack of progress round the course, and with no pilots in goal, the day was scored out of 98.5 points. With no pilots in goal those who won the day were the pilots with a combination of good distance points and lead out points. As nobody got to goal, there were no time points.
World Championships Argentinien

Sonntag bis Dienstag: Hat jemand "trocken" gesagt?

Jörg Ewald, 2. November 2021
Am Samstag Abend konnten Dominic und ich am Flughafen die dritte und grösste Reisegruppe in Empfang nehmen und zum Schweizer Haus fahren. Dort erwartete uns schon Elizabeth, unsere Vermieterin, mit einem üppigen Nachtessen und einer Überraschungsstorte für Emma, die gerade den längsten Geburtstag ihres Lebens feierte. Der Sonntag begann mit bedecktem Himmel, während der Warterei bei der Registrierung im WM-Hauptquartier kam dann die Sonne raus. Sobald die (diesmal überraschend niedrigen) bürokratischen Hürden genommen und alle mit einem T-Shirt ausgestattet waren, fuhren wir hoch zum Startplatz. Dort wurden wir von einem leichten Regenschauer begrüsst, kaum liess der Regen etwas nach, war das Team in der Luft. Tagesziel erreicht. Sie konnte sich für einige Zeit halten, bis die immer dichteren Wolken auch die letzte Thermik abwürgten. Die letzten zwei Jahre hat es anscheinend hier in Tucumàn kaum geregnet. Daher ist besonders die Fläche vor dem Start viel trockener als sonst, was die gute Thermik und die teilweise sehr hohe Wolkenbasis erklärt, die wir hier während den ersten Tagen vorfanden. Wir erleben ja immer wieder, dass wir für einen grossen Wettbewerb in ein eher trockenes Gebiet reisen, und kaum sind wir da fängt es an zu regnen. Das hat auch hier super funktioniert: Während der Parade der Nationen fing es auch in der Stadt leicht an zu regnen, während dem Willkommens-Essen in einer grossen Bar öffneten sich die Schleusen und bald stand das Wasser dezimeterhoch auf den Strassen. Gestern Montag wäre der offizielle Trainingstag gewesen. Die Niederschläge hatten etwas nachgelassen, aber an Fliegen war immer noch nicht zu denken. Wir nutzten die Zeit für Einkäufe, eine Gruppe ging auf eine geführte Wandertour durch eine Zitronenplantage. Sepp und Stephan verbrachten den grössten Teil des Tages damit, die Espressomaschine in der Küche zu revidieren - leider erfolglos, die in mehreren Versionen selbstgebastelte Dichtung hielt dem Druck einfach nie stand. Somit bleibt es vorläufig beim Nescafé. Heute Dienstag regnet es weiter, der erste offizielle Lauf wurde vorhin abgesagt. Einige von uns fahren nun in die hohen Berge, der Rest der Truppe wird sich hier im Ort etwas bewegen und daran arbeiten, die Motivation hoch zu halten. Unsere interne Organisation wird sich auch etwas ändern: Maristella fällt nach einem Beinbruch als Fahrerin aus, für sie übernimmt Christoph L. Seine Rolle als Koch übernimmt zum einen unsere Vermieterin, Elizabeth, mit ihren zwei Hausangestellten Judit und Maria. Zum anderen werden wir nun halt häufiger in Restaurants essen - davon hat es hier zum Glück sehr viele. Morgen Mittwoch und am Donnerstag sollten Läufe möglich sein, am Freitag eher weniger. Für den Rest der Tage, ab Samstag, sind die Locals sehr optimistisch. Danke fürs Daumendrücken!
World Championships Argentinien

Weltmeisterschaften in Tucumàn, Argentinien: Es geht los!

Jörg Ewald, 30. October 2021
Willkommen zur Berichterstattung von den Gleitschirm-Weltmeisterschaften in Tucumàn, Argentinien! Die Schweizer Delegation umfasst 8 Pilotinnen und Piloten: - Emanuelle Zufferey - Nanda Walliser - Yael Margelisch - Christoph Dunkel - Dan Morand - Dominic Rohner - Sepp Inniger - Stephan Morgenthaler sowie drei Helferinnen und Helfer - Maristella Pricoli - Christoph Leibinger - Jörg Ewald, Teamleader Tucumàn, oder genauer die Stadt Yerba Buena, liegt im Nordwesten von Argentinien, am Fuss der ersten Ausläufer der Anden. Die Gegend ist einigen von uns vom Weltcup-Final 2007 noch in Erinnerung (Chrigel Maurer gewann damals seinen dritten, Anja Kroll ihren ersten Gesamtweltcup-Titel), 2019 fand noch einmal ein Weltcup statt (Alfredo Studer wurde 24.). Dass wir nun hier sind, liegt an der Pandemie: Eigentlich hätte die WM im Mai in Frankreich stattfinden sollen, die wurde aber wegen COVID abgesagt. Kurz darauf meldeten sich zwei Organisatoren aus Tucumàn, und boten an, die WM dort durchzuführen. Nach längeren Diskussionen (einige Nationen, unter anderem die Schweiz, hatten Bedenken wegen der erfahrungsgemäss doch eher stabilen, schwachen und unzuverlässigen Bedingungen, die keine wirklichen "Rennen" zulassen) wurde entschieden "besser eine WM in einem schwachen Gebiet als gar keine WM". Das Team reist in drei Gruppen an: Maristella und Christoph D schon vor zwei Wochen, weil Christoph am Weltcup in La Rioja teilnahm, 400km südlich von hier. Sein Wiedereinstieg nach einem Jahr Wettbewerbspause gelang super, am Schluss verpasste er den Sieg um 9 magere Pünktchen und wurde vierter. Am Mittwoch kamen Dominic und ich an, Dominic aus Nordbrasilien und schon entsprechend tiefenentspannt, ich aus der Schweiz und etwas weniger entspannt, weil Christoph L, unserem Koch, in Frankfurt das Boarding verweigert und er auf einen Flug zwei Tage später verlegt wurde. Improvisation ist also gleich von Beginn weg gefordert. Wie ich das schreibe, ist der Rest vom Team gerade in Buenos Aires am Flughafen und erledigt die Immigrations-Formalitäten (Dominic: "Die Einreise nach Nordkorea wäre vermutlich einfacher"). Wir erwarten sie heute Abend um 8 in Tucumàn, dann sind wir vollzählig. Morgen Sonntag stehen die Einschreibung und die Eröffnungsfeier auf dem Programm, wir hoffen, das Team vorher ein erstes Mal geschlossen in die Luft zu bringen. Am Montag ist der offizielle Trainingstag, ab Dienstag folgen die 10 Wettbewerbstage, mit einem Ruhetag nach sechs Läufen. Am Samstag, den 13. November findet die Siegerehrung statt, die meisten von uns werden am gleichen Tag abreisen. Am Donnerstag hatten Dominic und ich die Gelegenheit, ein erstes Mal die Luft zu testen, und waren beide positiv überrascht wie zuverlässig man Thermik fand, und dass die doch immerhin Steigwerte von 2 bis 3 m/s hergab. Eine kräftige Inversion auf 1600m limitierte den Ausflug etwas (die Ebene liegt auf 400m), aber auch im Flachen draussen konnte man sich gut halten und Anschluss finden. In den letzten zwei Jahren seien viel weniger Niederschläge gefallen als sonst, sagen die Locals und prophezeien gute Bedingungen. Mögen sie recht behalten!
PWC Aksaray 2021

Task 4 PWC Aksaray / Türkei

Davide Licini, 8. September 2021
Heute wieder ein langer Task.... 106.9Km. Start am HasanDagi > Race Start um 13:00 ein Enter Zylinder von 23Km um TP B16, danach gleich weiter zum 1. WP 18Km Zylinder um TP B16 somit nach dem Race Start 5Km weiter nach Westen fliegen. Danach galt es zum 2. WP der mit 25 Km um den TP A11 gelegt wurde, um danach diesen Zylinder wieder zu verlassen um den 30Km Zylinder zunehmen der wiederum um TP A11 lag, um sogleich wieder den nächsten Zylinder von 25Km um TP A11 nehmen.... um endlich weiter nach NO fliegen zu dürfen. Hier begann auch der "Tricky-Point" wo es doch dem einen/anderen Piloten nicht reichte über den Pass zu fliegen und somit hier ein Ende des Race war. Selber konnte ich dank eines "Hammer-Schlauch" auf bis 3100M.ü.M. aufderehen, was natürlich eine super Höhe war um über den Pass Richtung N-Osten zu überfliegen. Da galt es dann in den Flatlands den TP A12 mit einem Zylinder von 5Km zu nehmen. Danach galt es klug und gut überlegt weiter zu fliegen, um den ESS Zylinder und das Goal zu erreichen. Beides war gute 37 Km entfernt und da lag einfach keinen Fehler drin, wollte man die beiden erreichen. Selber konnte ich eine gute Fluglinie erwischen und erreichte gut 25 Km vor dem ESS nochmalig die 3000M.ü.M. und mit dieser Höhe und einer GZ von guten 10 sowie einem 10Kmh Rückenwind mahte ich mich auf den Weg und konnte in direkter Linie zum ESS und Goal fliegen. Was für ein Tag & Flug! Heute erreichten Franz als 21. und ich als 31. das Goal, Marcel hatte weniger Glück und musste bei 104.9Km also knappe 2 Km vor dem Goal landen.... Albino erwischte es leider einiges früher und mussten somit landen. Jetzte gibt es noch 3 Tage für mögiche Task und daher Stay tuned!
PWC Aksaray 2021

Task 1 PWC Aksaray/Türkei

Davide Licini, 5. September 2021
Heute ging es endlich los und der 1. Task der jungen PWC-Saison 2021 wurde um 12:15 mit dem Window Open eröffnet und um 13:15 ging es dann definitiv auch mit dem Race-to-Goal los. Die Aufgabe war ein Race über 86.3 Km mit einem grossen Entry Start Zylinder, dann 4 Km weiter zum 1. TP nach Osten, danach ging es mit dem noch vorwiegend NO Wind Richtung Westen zum 2. TP der auf der SW Seite des grossen HasanDagi Vulkan in den Flats lag. Danach galt es die gute bis sehr gute Flachland Thermik zu nutzen um den 3. TP zu erreichen der gute 20 KM enfernt, wiederum im Flachland gesetzt war. Ab dann galt es wiederum über das Flachland und meistens der Hauptstrasse entlang Richtung ESS die Thermik optimal mitzunehmen um die restlichen Kilometer bis ESS und dann ins Goal mitzunehmen. 101 von 115 gestarteten Piloten/-innen erreichten heute das Goal. Wir vom CH-Team sind alle im Goal gelandet wie folgt: 34. Franz Schilter / 37. Albino Malli / 54. Marcel Mock / 96. ich. Nun noch Infos zum heutigen Flugtag. Der Wind war verglichen mit Freitag und gestern beim Trainingstag absolut angenehm sowohl am Startplatz als auch während des Tasks. Dementsprechend war auch die Thermik sehr gut zu drehen und nicht ständig durch den starken Wind, wie in den letzetn Tagen, starkt gestört und/oder "verblasen". Trotzdem galt es sobald man in eine starke Themik einstieg, diese gut zu zentrieren und bis ans "Ende" auszudrehen. Auch konnte man auf die Flachland-Thermik heute zählen und wenn man mal zu tief kam, hiess es Ausschau halten, wo sind die Hügel im Flachen, die dunklen Felder oder grünen Flächen die meistens in der Nähe von grossen Gewächshäuser waren, dies waren optimale aufgeheizte Thermik-Generatoren die verlässlich arbeiteten und so manchen der 101 Goal-Piloten heute verlässlich zur Seite standen. Morgen Montag gehets wieder um 09:00 los, Auffahrt zum Startplatz und das übliche Vorbereitungsprozedere. Stay tuned und bis morgen!
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