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WM Piedrahita 2011

Freitag: Competition temporarily stopped

Martin Scheel, 8. July 2011
Gestern wurde den ganzen Tag lang diskutiert,, was die Gründe für die Zwischenfälle und die Unfälle gewesen sein mögen und was verbessert werden könnte. Fakt ist, dass die meisten Zwischenfälle beschleunigt stattgefunden hatten. Es gab aber auch weitgehend unerklärbare, vor allem Francisco Vargas, der nur leicht beschleunigt in ruhiger Luft flog (Regula Strasser war 20 m hinter ihm). Die Hersteller sind sich aber einig, dass an den Geräten hier vor Ort keine faire Lösung gefunden werden kann (diskutiert wurde vor allem "Beschleunigungsweg beschränken"). Vorgeschlagen ist nun, nur noch Rückenwind-Tasks zu machen mit einem entfernten ZIel, das nicht erreicht werden kann (damit kein Endanflug stattfindet). Zudem soll am Pass eine verbotene Zone eingerichtet werden, damit die Piloten nicht zu tief ins Lee fliegen. Am Abend fand dann das vermeintlich informative Briefing statt, ob die Meisterschaft weitergeführt oder abgebrochen wird. Wir wurden dann aber nur darüber informiert, dass die FAI/CIVL die "Competition temporarily stopped" (Juryoräsident Vitor Pinto). Zudem wurden wir mit den ohnehin schon definierten Vorschlägen konfrontiert, die dann zu hitzigen und teilweise unsinnigen Diskussionen über ohnehin klare Regeln führten. Zum Glück müssen die Piloten sich dies nicht antun - Micha und Philippe gingen zu einem Abendsoaring, das ausgesprochen schön gewesen sei. Andere waren am Baden. Heute um 10 gehts weiter mit diskutieren. Heute um 8 wurde frühestens ein Entscheid der CIVL in Aussicht gestellt.
WM Piedrahita 2011

Francisco Vargas, Eitel von Muhlenbrock

Martin Scheel, 7. July 2011
In Trauer muss ich euch mitteilen, dass gestern zwei Piloten nach ihrem Abstruz gleich am Unfallort ihren Verletzungen erlegen sind. Der Argentinische Pilot Francisco Vargas hatte in etwa 100m Höhe leicht beschleunigt einen Frontklapper, worauf die beiden Flügelenden nach vorne kamen. Die Flügelenden blieben verhängt, der Gleitschirm kam in eine stabilen Sackfluglage. Erst sehr knapp über Boden entstand eine heftige Rotation in der Francisco nach 180° Drehung aufschlug. Der Unfall passierte etwa um 2 Uhr unweit des Startplatzes. Der Chilenische Pilot Eitel von Muhlenbrock startete etwa um 4 Uhr in grosser Höhe 8 km vor dem Goal den Endanflug. Auch er hatte einen Fronklapper, aber etwas asymmetrisch. Der Schirm ging sofort in eine heftige Rotation. Eitel war vertwistet. Augenzeugen berichten, dass es schien, dass er zuerst beide Hände nicht aus dem Twist befreien konnte, dann die falsche um den Notschirm zu ziehen. Eventuell wurde Eitel auch ohnmächtig. Jedenfalls zog der geübte Acropilot den Notschirm nicht. Es gab gestern weitere Zwischenfälle. Marina Olexina verlor die Kontrolle über ihren Schirm und öffnete den Notschirm kurz nach dem Pass Richtung Avila. Im Endanflug hatten weitere 4 Piloten Frontklapper und öffneten ihre Notschirme. Alle verliefen glimpflich. Die Aufgabe führte zum so genannten Corall (vor dem Pass) zurück zur Startboje bei Piedrahita. Dann einige km nach Westen und schliesslich nach Avila. Die Aufgabe war den stabilen Bedingungen entsprechend gut gesetzt. Nur sehr wenige Piloten berichteten von Turbulenzen. Die Bedingungen können nicht für die Unfälle verantwortlich gemacht werden. Alle Piloten sind sich einig, dass die Bedingungen sehr gut fliegbar waren. Problematisch war eher noch das Gedränge nach dem Start. Um 10 Uhr haben wir ein Teamleaderbriefing, an dem wir genaueres erfahre und auch ob der Wettkampf abgebrochen wird. Unsere Piloten flogen gut, vor allem Petsch Neuenschwander, der wieder als bester Schweizer als 8ter ins Ziel kam. Leider war Micha etwas langsam, er musste einige Zeit gegens Absaufen kämpfen.
WM Piedrahita 2011

Zum Auftakt 150km Task nach Osten

Martin Scheel, 6. July 2011
Bei Westlichen Winden wird nach Osten geflogen, konkret zum weitesten Goal in Argovia (östlich von Segovia). Gemäss Steve Ham (technischer Direktor) ist der Wind zu stark, um eine geschlossene Aufgabe zu setzen. Problem an Aufgaben östlich von Avila ist ein heilloses Wirrwar an Lufträumen, durch die man ohne neueste GPS kaum hindurch findet. Zudem muss eine Maximalhöhe von 3048m eingehalten werden. Das Race über die gut 150km war sehr schön und dank Rückenwind gings mit über 40km/Std im Schnitt ins Goal. Unser Team schnitt gut ab. Die provisorische Rangliste: 11 Petsch Neuenschwander 20 Micha Sigel 36 Stef Wyss 2 Regula Strasser Es dürfte aber ncoh gravierende Aenderungen geben, weil: Anscheinend sollen 60 Piloten in den verbotenen Lufträumen geflogen sein. Die Regel war klar: Erstes Mal 100m drin = Warning. 2x 100m drin ist gleich 0 für den Task. Wahrscheinlich sind die Auswerter die halbe Nacht am Checken der Tracks. Es wird spannend, die Rangliste morgen früh. Bei uns sollte es höchstens Verwarnungen geben. Der Bericht von Petsch Neuenschwander: Die heutige Aufgabe führte vom Startplatz mit einem 20km Exit-Radius Richtung Goal „A6“ ohne jegliche Bojen. Doch navigieren musste man dennoch enorm, da wir um 4 Radars (Luftraumsperren) zirkeln mussten! Den Exit-Start habe ich mit Steff Wyss gehörig versaut. Wir mussten nochmals gegen den Westwind anfliegen, weil uns die Thermik zu stark versetzt hatte. Somit nahmen wir das Rennen fast als Letzte in Angriff. Vor Avila nach ca. 50km konnte ich dank einer guten Linie in den zweiten Pulk aufschliessen. Danach ging‘s los mit all den Radaren! Vor lauter Angst vom staken Westwind wieder in die Sperrzonen hineinzudriften - ähnlich wie vor dem Start - beschloss ich etwas mehr aufzukreuzen, was sich dann als Superlinie entpuppte. Von da an war ich immer im Spitzenpulk dabei und konnte von nun an das Rennen entspannter angehen und auch zu Ende fliegen. Am Schluss flogen wir mit über 100km/h Groundspeed in Richtung Goal! das war lustig.... Start und Landefotos folgen morgen.
WM Piedrahita 2011

Sonntag: Einschreibung

Martin Scheel, 3. July 2011
Im Moment gerade stehen die Piloten für die Einschreibung an. Das wird länger gehen. Zum ersten Mal an einem Gletischirmwettkampf werden auch technische Details an der Ausrüstung kontrolliert: Helm, Gurtzeug, Leinen und die Unterschrift, die zeigt, dass der Pilot gemäss den Regeln schon seit einem Monat im Besitz des Gerätes ist - dies um ihm die Möglichkeit zum Trainieren zu geben. Unterschrift: Der Pilot muss nach dem Erhalt des Schirmes auf dem Tuch in der Nähe der Seriennummer unterschreiben und ein Foto spätestens 30 Tage vor Wettkampfbeginn hochladen. Heute wird das Foto nun mit der echten Unterschrift verglichen. Peter Neuenschwander (Ozone R11) Michael Sigel (Gin gliders, Boomerang 8) Stefan Wyss (Ozone R11) Regula Strasser (Ozone R11) Alle Piloten sind vom Team Spälti (Spälti Schaltgeräte AG Hinwil) Philippe Arn, Jonathan Vigano, Cornelia Ruchti (Köchin) und ich unterstützen die Piloten. Dies hört sich nach einer grossen Crew an - würden wir (nur die Piloten, ein Helfer und ich) in ein Hotel, wärs aber teurer. Ein Haus, gutes Essen, eine familäre Umgebung sind für die Leistung an einem zwei Wochen dauernden Wettkampf wichtig. Wie man sieht ist das Team reduziert: 3 Herren und 1 Frau. Dies Aufgrund der Regel, dass alle Nationen dieselben Rechte haben. Es wird bei der Selektion mit 1+1 begonnen. Wenn ein Pilot die Selektionskriterien (WPRS <800 oder 2 Flüge im Ziel an einem Cat.2 Even von mindestens 60km) erfüllt kann die Nation ihn stellen. Es ergaben sich 3 vollständige Runden, was aber nicht heisst, dass alle Nationen 3+1 stellen können (weil sie zu wenig qualifizierbare Piloten haben). Runde 4 gabs nur noch für die aktuelle Nation Nr 1, Frankreich (und die Host-Nation Spanien kann auch 4 Piloten stellen). Zudem können die letzten Weltmeister teilnehmen, Andy Aebi (nicht anwesend) und Elisa Houdry (anwesend), wobei diese nicht für die Nation punkten können. Fürs Team punkten jeden Task die besten zwei. Heute Nachmittag um 17 Uhr ist noch ein obligatorisches Sefety Briefing, am Abend die Eröffnungsfeier. Morgen ist Trainingstask, am Dienstag gehts los!
SLC Grindelwald

76km bei recht stabilen, aber auch angenehmen Bedingungen. Steff Wyss und Regula Strasser gewinnen

Martin Scheel, 26. June 2011
Nach einem kleinen Abstecher zur Burg und zurück zu First (Startplatz) geht der Task zum Schilthorn, wieder zum Start, um dann noch die Abendrunde unter dem Eiger zu nehmen: Alpiglen - grosse Scheidegg. Sicherheitsboje ist noch das Pfingstegg (sonst würden die Piloten von der gr. Scheidegg lange und tief Gas geben). Vor dem Start hatten wir alle Zweifel, dass der Task auch wirklich zu schaffen ist. Als es dann aber beim Warten in der Luft auf über 3000m stieg, kam Freude auf. Allerdings ging das nur an den wirklich besten Thermikorten. Tief wars sehr schwierig, was den Task taktisch ausgesprochen anspruchsvoll machte. Viele mussten zwischendurch "Strafsoaren". Und auch gute Piloten sind abgesoffen. Adrian Hachen nimmt das Schilthorn mit riesigem Vorsprung, ist dann aber in Alpiglen nicht sicher, ob die NW-Flanken unter Eiger, Pfingstegg und Wetterhorn ziehen. Er fliegt deswegen zurück an die Südflanken - was sich dann als sehr viel langsamer herausstellte. Aber so ist es eben, mit grossem Vorsprung... 2ter bei Alpiglen ist Markus Wicki. Aber auch er traut dem geradeausfliegen an den NW-Flanken zu wenig, dreht ein paar mal und muss sich von Wyss und Trutmann überholen lassen. Insgesamt ein toller Task. Nur einige klagten über zu langes Strafsoaren... die meisten schwärmten von der guten Aussicht und der taktisch interessanten Aufgabe.
SLC Grindelwald

SLC Grindelwald Samstag: Nur Wolken, kein Task. Sonntag: 9:30 an der Firstbahn

Martin Scheel, 25. June 2011
Der Tag begann mit Hochs und Tiefs: Ein erster Blick auf die Sünneli Prognosen liess mein Herz hoch schlagen: Nur Sünneli! Etwas später traute ich meinen Augen nicht, wie tief die Wolken in der Ostschweiz hingen. Aber im Westen könnte es ja besser sein. Um 8 Uhr aber das Telefon von Urs (Dubach): Es habe schlagartig 100% abgedeckt. Es scheint also, dass der erwähnte Worst Case eintritt und das Modell COSMO von Meteoschweiz die Situation korrekt voraussgesagt hat. Am Briefing um 10 präsentiere ich 3 Möglichkeiten: 1) Den Tag gleich absagen 2) Um 14 Uhr entscheiden 3) Nach Gstaad fahren, wo die Chance für einen Durchgang etwas grösser wäre Kaum jemand hatte Lust auf knapp 2 Std Autofahrt, aber gleich absagen war auch nicht beliebt: Schliesslich waren wir schon hier. So verschoben wir den Entscheid auf 2 Uhr. Die Tageskarten wurden von den einen rege genutzt, andere warteten lieber im Restaurant auf First. Um 2 Uhr präsentierte sich die Situation mit recht schönem Wetter im Mittelland. Über dem Jura kam aber schon der nächste Schub feuchter Luft, so dass wir (Daniela Kolar von MeteoSchweiz und ich) davon ausgingen, dass der Stau an den Alpen anhalten würde. Der Tag wurde gecancelled. Um 15:30 sah es kurz so aus, als dass dies ein Fehler wäre - aber schon um 16 Uhr war der Himmel wieder komplett bewölkt und gegen Abend hats fast geregnet. Verbier wär eben doch der einzige gute Ort gewesen... Was wir hatten, war eine Warmfront von Norden mit einem ausgeprägten Staueffekt. Eine unübliche Situation. Wo doch sonst schon Warmfrontbewölkung schlecht eingeschätzt werden kann, wars nun noch schwieriger. Interessant deswegen auch, wie stark die verschiedenen Prognosen auseinander klafften. Morgen Sonntag dürften wir mit "dem ersten Schönwettertag" eine Absinkinversion und Warmluftadvektion haben. Fliegen sicher, auch einen Task werden wir haben, aber es wird nicht der Hammertag. Aber ich hoffe dennoch, übers Fliegen berichten anstatt einen Roman zum Wetter schreiben zu müssen...
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