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Competition News

Swiss Championship Ticino

35km Speedrun bei schwer vorhersagbaren Bedingungen

Naomi Ventura, 27. April 2006
Nachdem uns der Meteorologe heute früh von wahrscheinlichen Überentwicklungen heute, zu starkem Wind für Freitag und Samstag, Sonntag eventuell fliegbar und Montag Südstaulage referiert hat, sind wir mit gemischten Gefühlen heute an den Startplatz hochgefahren. Heute muss ein fliegbarer Task her, sonst wirds vielleicht nichts mehr mit der Schweizermeisterschaft. Deshalb haben die Tasksetter, kaum waren wir oben angelangt, einen Speedrun ähnlich wie gestern über 35 km ausgesteckt. Das Fenster ging schon um 11:00 Uhr auf. Es tröpfelte noch leicht und die Piloten machten sich gemächlich an den Start. Doch kaum waren die meisten in der Luft, stieg es mit 5-6 m/s grossflächig. Ich drehte in einem kleinen Pulk auf bis zur Basis, nahm noch einen Schlauch näher beim Startzylinder und dann gings schon los Richtung 1. Boje. Um nicht in die Wolke eingesaugt zu werden musste man einfach etwas mehr Gas geben. Nach der 1. Boje musste ich mich entscheiden, soll ich um die grosse Wolke mit tieferer Basis als meine Aktuelle fliegen und einen Umweg auf mich nehmen oder soll ich dem Gleitschirm vor mir folgen und runterspiralen bis ich diese Basishöhe erreicht habe, um direkt zu fliegen? Also um die Wolke, im Halbgas zur 2. Boje, nochmals kurz aufdrehen, da ist ja Karin auch schon wieder bei mir...und weiter im Gas zur 3. Boje. Da hab ich eine etwas schlechtere Linie erwischt, muss vor der Talquerung über den Landeplatz nochmals in mässigem Steigen aufdrehen, bis mir mein neuer XC Trainer mit einem Smile eine genügende Ankunftshöhe über dem Landeplatz bestätigt. Also ins Gas und die 2. letzte Boje holen, abdrehen, Sicherheitsboje und ins Goal. Da sind auch schon viele Piloten, aber es ist ja ein Speedrun - also ohne Ranglisten kaum was über die Ergebnisse zu sagen. Auf jeden Fall hats mächtig Spass gemacht.
Die Gleitschirm-Liga übt Extremflugmanöver

Sicherheitstraining mit Chill Out Paragliding

Jörg Ewald, 25. April 2006
Laut Sprichwort ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen. Das stimmt wohl auch für unsern Sport, wenn man berücksichtigt dass, wer vom Himmel fällt, seine Meisterschafts-Chancen massiv einschränkt. Damit aber genau diese Chancen gewahrt bleiben, führte die Gleitschirm-Liga am Wochenende vom 22./23. April ein Sicherheitstraining durch, als Wiederholung des erfolgreichen Anlasses von vor zwei Jahren. 13 Pilotinnen und Piloten aus A+, B und C Kader trafen sich am Samstag Abend bei Kari Eisenhut in der Chill Out Lounge in Interlaken, wo sie nach einer ausführlichen Theorie zum Thema „Extremflugverhalten der aktuellen Hi-Arc Wettkampfschirme“ daran gingen, ihre persönlichen Trainingspläne für den Praxisteil zusammenzustellen. Karis Vorgabe war deutlich: Langsam an die Dinge herangehen, positive Erlebnisse müssen im Vordergrund stehen, niemand soll sich mit zu krassen Manövern die Freude am Fliegen verderben. Dank der hervorragenden Betreuung durch Kari und sein Team (Fahrer, Kameramann, Bootsführer) lief dann der Sonntag exakt nach Drehbuch ab:



Fahrt zur Axalp


Wahlweise 2 oder 3 Trainingsflüge, in welchen neben vielen beschleunigten Klappern und Frontstalls sowie ein paar Fullstalls auch die eine oder andere stabile Spirale erflogen wird


Nach der Landung jeweils ohne längere Wartezeit gleich wieder hoch zum Startplatz, auslegen, starten, rausfliegen, tief durchatmen, und weiter trainieren, bis die Reaktionen stimmen


Nach dem letzten Durchgang am Strand des Brienzersees Cervelats braten


Die (Regen-)Wolken ziehen plangemäss weg, es reisst kurz auf, also wieder hoch zum Startplatz


Heimflug nach Interlaken, was trotz Abschattungen schlussendlich alle schaffen


Abschlussbriefing und persönliches Feedback



Keine Wasserlandungen, keine wirklich brenzlige Situationen, die einhellige Meinung aller Teilnehmenden war, viel gelernt und profitiert zu haben. Um Meister zu werden, müssen viele Faktoren zusammenkommen. Nicht vom Himmel zu fallen ist nur einer davon, wenn auch ein ganz wichtiger. Mit der Gewissheit, bei diesem Faktor einen grossen Schritt weitergekommen zu sein, verabschiedete man sich kurz – die nächste (Schweizer-)Meisterschaft war ja nur noch 3 Tage entfernt.
Castelo - Brazil

Der erste Task mit Tücken

Anja Kroll, 20. March 2006
Tudo bem! Beim Morgenessen stiehlt sich blau in den grauen Himmel, erste Sonnenstrahlen verheissen Flugbedingungen. Voller Optimismus verladen wir unsere Säcke auf den LKW, und um neun fahren wir vom Headquarter ab. Doch die Strasse! Zuviel Regen in den letzten Tagen. Bei der ersten ernsthaften Steigung machen die Kleinbusse schlapp in der schmierigen roten Erde. Joël Debons, Andy Aebi und ich marschieren los, werden von Q-Wicki überholt, der am Pickup surft. Stunden später sind alle oben - es gibt eine Alternativroute - und zu guter letzt auch die Schirme. Tatsächlich - es gibt einen Task! 45 km, race to goal. Um 12.30 geht der Start auf, um 13.15 heizen wir zur ersten Boje los. Der Anschluss auf dem Rückweg gelingt nicht allen. Für viele endet der Flug nach 7 km. Ein Führungspulk von etwa 60 Piloten liegt bald ganz weit vorn. Doch es regnet auf Kurs, und die direkte Linie übers Flachland ist zunächst nicht fliegbar. Der Pulk macht Höhe an den Bergen nördlich vom Ziel. Kleinere Gruppen, die dem Absaufer nach dem Start knapp entkommen sind, machen sich auf der direkten Linie auf den Weg. Die Schauerzellen sind weg, und es gibt immer wieder Thermik, wenn auch schwach. Etwa 16 km vor dem Ziel dann endlich sattes Steigen, das Vario zeigt mehr als 2 m/s an. Es geht hoch bis auf 1900 m. Geniale Landschaft bis zum Horizont! Das GPS sagt Gleitwinkel 7 bis zum Goal an - Endanflug! Mittlerweile wird der Führungspulk am Berg von einer grossflächigen Abschattung lahm- und tiefgelegt. Nur wenige retten sich ins Ziel, mittlerweile fast eingeholt von den Direktfliegern. Vorläufige Resultate Tagessieger wird Greg Blondeau (F), gefolgt von Peter Vrabek (SLK) und Jens Kierdorf (D). Chrigel Maurer, Andy Aebi, der \"Argentinier\" André Hediger, Toni Caniglia und Stefan Wyss sind nach mir die anderen Schweizer im Ziel. Ich bleibe einzige Frau im Ziel und gewinne meinen ersten Weltcuplauf. Yes!
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