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Competition News

Red Bull XAlps

After hour...

Kaspar Henny, 30. July 2003
Es ist Zeit für einen Rückblick - kaum zu glauben, dass alles vorüber ist! Es war eine höchst intensive Zeit, nicht nur für Kaspar und mich, sondern scheinbar auch für all unsere Freunde, Bekannte und Familien. Das Echo ist überwältigend. Die letzten zwei Wochen waren wohl nicht sehr lukrativ für die Schweizer Wirtschaft! Nicht nur in Obersaxen glühten die Modems zweitweise, und als Kaspar durch seine Heimat flog, waren Feldstecher der Verkaufsrenner schlechthin! Die drei Tage in Monaco nach unserer Ankunft waren toll: wir haben und wurden gefeiert was das Zeug hielt. Bis Montag trudelten alle Teams langsam ein und zur Siegesfeier waren die X-Älpler wieder komplett. Sogar Prinz Albert von Monaco war anwesend und drückte Kaspar die Goldmedaille persönlich in die Hand - what an honour! Die Geschichten der anderen Teams, die wir da zu hören bekamen, waren zum Teil haarsträubend: Bergüberquerung bei Sturm, \"aus-Versehen-fast-Notschirm-Öffnungen\" (zum Glück konnte Dagault den Notschirm noch zwischen die Beine stopfen, bevor er sich richtig öffnen konnte!), endlose Fussmärsche von Chur nach Verbier, etc. Thomas Friedrich zum Beispiel konnte nach seiner Sturzlandung in Chur nicht mehr fliegen und absolvierte mehr als die Hälfte seiner Gesamtstrecke zu Fuss...und wurde Vierter! David Dagault lief zwar auch monströse Strecken, brachte seinen Fluganteil aber auf 85%. Während der Preisverleihung sah man reih um in glückliche Gesichter, und für viele war der Schlussrang nebensächlich. Das gute Gefühl, ein solches Abenteuer geschafft zu haben, liess die Mühen und Strapazen der letzten Tage vergessen. Die Stimmung wurde mit der Fortdauer der Nacht immer ausgelassener, der harte Kern (ein Teil des Redbullteams, Team AUT 1, GER 1, ITA und natürlich wie immer CH 1) stieg erst gegen halb sieben in der Früh (aus dem Meer) in die Federn...völlig nüchtern natürlich!? Zum Schluss möchten wir es nicht versäumen, uns bei den vielen Leuten zu bedanken, die uns in verschiedenster Weise so grossartig unterstützt haben (ja, ja das ist wie bei der Oscarverleihung - aber mit dem monegassischen Prinzen und dem ganzen drum und dran kamen wir uns ja schliesslich auch ziemlich wichtig vor): Redbull für die nahezu perfekte Organisation ihres \"jüngsten Babies\" Sponsoren Millner, Vaude, Hakle, SHV, Logo / Mollis, Flaigertruppli Obersaxen, Skiclub Obersaxen Familie und Freunde für die nicht abreissende Welle von motivierenden Anrufen und SMS (speziell Günti & Niggi: Ihre Messages verursachten bis zuletzt auch morgens um fünf ein schallendes Gelächter in unserem Bus!) und für die Bereitschaft, mir rund um die Uhr die aktuellsten Positionen der anderen Teams zu geben Meteonews/Zürich für den wirklich \"persönlichen\" Wetterbericht X-Alps-Süchtige all die Gleitschirm-Piloten (ob fremd oder nicht) auf der Strecke, die uns spontan begleitet und deren Tipps uns das Leben erleichtert haben ...und all die netten Menschen, die ich hier nicht erwähnt habe - Merci à tous!!!
Red Bull XAlps

Wunde Füsse, wehende Fahnen und freie Sicht aufs Mittelmeer!

Kaspar Henny, 26. July 2003
Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich durfte nochmals! Supporter sein. Allerdings waren die Umstände verdammt hart für Kaspar. Gestern morgen startete er mit dem Schirm am Colle die Tenda, nach einem 15 km Morgenspaziergang. Dass es nach dem Start harzig sein kann, wissen wir ja bereits. Deshalb machte ich mir auch überhaupt keine Sorgen und war mir sicher, dass es Kaspar mindestens bis in die Nähe des Wendepunktes schaffen würde heute. Ich machte mich auf den kurvenreichen Weg nach Sospel, nördlich vom Mont Gros. Die Gegend unterwegs erinnerte sehr ans Verzascatal. Eng, felsig, dicht bewaldet. Wesentlich angenehmer mit dem Auto durch zu fahren, als zu fliegen. Aber unser aller Kaspar wird’s schon richten, dachte ich. Doch es stellte ihn nur acht lumpige Luftkilometer nach dem Start wieder auf den Boden….GRRR! Und er hat es dann schon gerichtet, der Kaspar, aber nicht mit links durch die Luft, sondern mit links und rechts zu Fuss am Boden. Hopplaschorsch, war das hart für ihn in dieser Bruthitze am Nachmittag auf engen stark befahrenen Strassen! Selbst einen Pass musste er noch überqueren. Und die Franzosen schreiben ihre Wanderwege auch nicht besser an, als die Italiener… Unsere zweite Nachtschicht dauerte „nur“ bis Mitternacht. Kaspar war völlig auf dem Hund und brauchte dringend Schlaf. Er konnte auch einigermassen beruhigt ins Bett, denn wir hatten gehört, dass David Dagault sich ebenfalls nicht mehr rührte, nachdenm er uns den ganzen Tag im Nacken sass. Um fünf (wann denn sonst?!) Uhr schleppten wir uns aus den Federn, Kaspar wollte um sechs Uhr los. Die letzte Wundpflege dauerte länger als sonst: In der Nacht hatten sich nochmals zwei hässliche Blasen am rechten Fuss gebildet. Auf etwa sieben Kilometern konnte ich ihn noch begleiten, dann nahm er den Wanderweg über Gorbio zum Mont Gros, und ich fuhr rund herum zu Startplatz, wo ich jetzt eben diesen Bericht töggele und auf ihn warte. Später will er dann mit wehenden Fahnen (fliegend) in Monaco ankommen. Wow, endlich geschafft!! Als ich vorhin das Meer erblickte, lief es mir grad kalt den Rücken hinunter! Hoffe bloss, dass Kaspar nicht zu müde ist, um eine ordentliche Party steigen zu lassen heute!
Club-SM Gstaad

Club-SM Gstaad: Bericht von Bruno

25. July 2003
Das Wetter sah saumässig gut aus als wir nach Gstaad fuhren. Für die folgenden drei Tage war Hammer angesagt und das DCI-Team wusste nur zugut was zu tun war: Titelverteidigung! Mit Mattu, Wäny, Petsch und mir sah die Sache auch gar nicht allzu übel aus. Doch auch die Teams von Kandersteg und die Flaties waren zu verachten. Es sollte also spannend werden. Freitag: der Wettkampf begann so wie man sich das vorstellt an deiner Club SM: ein Ghetto am Startplatz, das mit 150 Piloten in der Luft auch nicht gerade viel besser war und zudem verabschiedete sich mal wieder mein frisch repariertes Vario so ungefähr 10 min vor dem Luftstrart. Das Teil gab keinen Ton mehr von sich, ich rasend vor Wut, zerstörte das Miststück während der ersten Talquerung mit blossen Händen, zerriss es in seine Einzelteile und hatte letztendlich nur noch die Elektronik vor mir liegen. Es half nichts... geflogen wurde trotzdem: Markus Wicki gewann den Lauf, ich wurde 2er und Petsch 3er. Der DCI lag vorne. Am Samstag machte Mattu alias Mr. Collaps seinem Namen alle Ehre und flog nach langem Endanflug und unzähligen Zerstörern als Zweiter über die Ziellinie. simu war schnellster, Kandersteg hatte drei Schnelle im Ziel, wir hatten auch drei Schnelle, aber nur 2 im Ziel... nun gabs nur noch eins: alles oder nichts am Sonntag. Unser Team gewann dann auch die Tageswertung doch es sollte nicht reichen fürs Overall, der Rückstand vom zweiten Tag war nicht mehr wettzumachen.Ich konnte durch meinen Laufsieg am Sonntag die Einzelgesamtwertung vor Peter Von Känel und Peter Lüthi für mich entscheiden. Etwas mehr Pech hatte unser alter Krieger Wäny. Er stand zweimal an der selben Stelle am Boden und durfte den Rückweg zu Fuss antreten. Gratulation an die Kandersteger und die Flaties welche eine souveräne Mannschaftsleitung boten. Gratulations! Bruno Arnold
WM Montalegre, Portugal

Donnerstag, 25.7.03
Boje 27 geht bei Nord einfach nicht

Martin Scheel, 25. July 2003
Man erinnere sich: Montag, 21. schrieb ich: „Ein ambitionöser Task über 73 km wurde...“. Nun, heute ist der Task noch weiter, genau 100km, das Wetter sieht auch wirklich super aus. Speed Run (das Tasksetting Team meint, dass sonst kein so lange Task ausgestreckt werden könnte)... Ein Speed Run ist grundsätzlich super, um schnell viele Punkte aufzuholen, aber das wollen wir ja nicht mehr, ausser Steph Morgenthaler (Zwischenklassement Rang 9) wollen wir kontrollieren. Na ja, eben die Boje 27. Keiner schafft sie. Ausser Steph startet unser Team spät (erst nach drei Uhr), erwischen aber eine gewaltig gute Linie, nicht zuletzt dank Informationen vom Boden (da bin ich aber froh, manchmal kommt man sich da ein bisschen unnütz vor, als Teamleader der den Spitzenpulk verfolgt). Diese Gruppe von rund 20 Piloten kämpft dann zwei Stunden lang gegen den hartnäckigen Wind, der aber auch nach 18 Uhr nicht im geringsten nachlässt. Gleitzahl zwei wird nicht erreicht, Schläche von weniger als 4 m/Sek dürfen nicht eingedreht werden, da sonst nicht einmal mehr zum Ausgangspunkt zurückgeflogen werden kann... Am weitesten schafft es Franky Brown, als Alex schon gelandet ist, aber auch ihm fehlt ein km bis zur Wende... Gut vorgerutscht ist an diesem Tag Nicä, sie flog super (Lise flog sogar noch ein bisschen weiter,. es nützte aber in der Wertung nichts) und die vor ihr liegende Luise Crandal machte am Start einen taktischen Fehler: Die amtierende Weltmeisterin Luise flog mit den Girls los über die virtuelle Startlinie, dann aber wieder zurück (um allenfalls eine schnellere Zeit zu erfliegen). Da unsre Jungs aber mittlerweile mittels Funk den gemeinsamen Start durchzogen...verpasste Luise den Anschluss an diese Gruppe und landete vorzeitig. Im ganzen ein unbefriedigender Flug, aber ein sehr erfolgreicher Tag für uns.
Red Bull XAlps

Kaespi und Maja am Freitag in Monaco?

Kaspar Henny, 24. July 2003
Wir waren noch bis nach drei Uhr morgens auf der Loitsch, dank einem Gewitter mussten wir dann zwei Stunden pausieren. Um halb sechs ging es im gleichen Takt weiter. Übrigens habe ich mich in der Nacht mit Kaspi solidarisiert, bin einige Kilometer vorgefahren, habe meine Joggingschuhe gesattelt und bin ihm entgegen gerannt. Zusammen sind wir dann bis zum Bus gelaufen. Das war morgens um 1 Uhr 30! Zusammen mit einem Kamera-Team von N-TV erklomm Kaspar gegen 11 Uhr besagten Morgenstartplatz. Eigentlich hätten wir gar nicht hoch laufen brauchen, denn wir sassen im stockdichten Nebel. Aber eben, nachher ist man immer schlauer! Bloss nimmt so ein “kleiner\" Umweg von 10 km und 800 Höhenmetern ganz andere Dimensionen an, wenn man ein X-Älpler am Tag elf im Rennen ist. Dementsprechend gereizt war unsere Stimmung denn auch da oben - ich erspare Euch jetzt all die Kraftausdrücke, die unser sonst so lammfrommer Kaspar in den Nebel spuckte! Da unser Wettkampfreglement das Fliegen ausdrücklich erlaubt, machte Kaspar schliesslich von diesem Recht Gebrauch und mogelte sich husch durch ein Nebelloch. Hinunterlaufen ist wirklich nicht sein Ding. Die Luft war so feucht, dass nicht ein Hauch von Thermik zu finden war, also reines Abgleiten. Ja, und den Rest des Tages verbrachte er dann einmal mehr mit meinem MP3-Player auf italienischen Hauptstrassen. Die schwindenden Kilometer Richtung Monaco liessen bei ihm wieder tüchtig Freude aufkommen, und er marschierte von 15 bis 20 Uhr 30. Wir sind jetzt ca. 15 km vom Colle di Tenda entfernt, ein Pass nordöstlich von Monaco, von wo er morgen seeeeehr weit fliegen könnte. So weit muss er ja gar nicht mehr, es sind nur noch 53 km Luftlinie! Langsam wird es mir komisch ums Herz. Jetzt, wo wir eine sehr effiziente Tagesroutine entwickelt haben, am Morgen jeweils alle Vorbereitungen automatisch und ohne Worte ablaufen - jetzt soll das Ganze bald ein Ende haben?! Ich liebe das Gefühl der Unabhängigkeit mit unserem improvisierten Bus, das werde ich schwer vermissen. So anstrengend das Abenteuer auch ist, so beflügelt es uns gerade deshalb zu ausserordentlichen Leistungen. Falls Kaspar morgen nicht den Turbo zündet, darf ich ja vielleicht noch ein Mal um fünf Uhr aufstehen, nicht wissend, wo wir am Abend sein werden, im Freien kochen, den Bus aufräumen, Handwäsche machen, mit dem Laptop auf den Knien im Bus Berichte schreiben, gratis telefonieren, nach dem Gradient feldstechern, mich in einem Bergsee waschen, Isostar literweise vorbereiten, mit der RedBull-Kamera filmen...Schnüff. Aber es ist noch nicht aller Tage Abend.
Red Bull XAlps

7 Meilen Stiefel....

Kaspar Henny, 23. July 2003
Und natürlich haben wir noch welche, Worte meine ich . Heute standen wir wieder früh auf. Um 5 Uhr verklebte ich Kaspars Füsse und die geschundenen Zehen, dann war das Frühstück an der Reihe und pünktlich um sechs Uhr stürmte er wieder los zum Startplatz Monte Freidur, südwestlich von Turin. Starten konnte er erst um 12 Uhr 30, vorher bildeten sich keine Cumuli. Ich konnte seinen Start mit dem Feldstecher mitverfolgen, verlor ihn aber kurz darauf im unglaublichen Dunst der Ebene. Auf der Fahrt zur ausgemachten Ortschaft weiter südlich fand ich endlich eine Badi (die Flüsse sahen nicht so vertrauenserweckend ausŠ!) und konnte meinen überhitzten Körper etwas abkühlen - es fehlte nur noch ein Zischen, als ich hinein sprang! So nach 15 Uhr klingelte leider bereits wieder mein Telefon und das Display sagte eindeutig KASPI. Schade, denn ich wusste, dass er noch nicht weit gekommen war. Zunächst genehmigten wir uns in einer Bar etwas zu trinken, und Kaspi machte danach eine Siesta am Schatten bis in den frühen Abend. Ich hatte wieder Besuch von Edi und besprach in der Zwischenzeit verschiedene Varianten für den nächsten Tag. Es wurde schnell klar, dass Kaspar zu seiner zweiten Nachtwanderung auf unserem Trip antreten musste. Nach einer ordentlichen Portion Pasta und viel Wasser machte er sich auf den Weg. Ziel wäre heute Nacht noch bis Dronero (NW von Cuneo) zu kommen, gut 40 km also. Denn da gibt es einen Morgen-Startplatz, für Donnerstagmittag sind Gewitter angesagt. Ich hoffe bloss, dass diese Rechnung auch wirklich aufgeht, und er nicht direkt und ohne Schlaf da hoch marschieren wird. Kaspar ist im Moment unheimlich motiviert und läuft wacker durch die Nacht. Dem Sorgen-Fuss geht es wieder besser, er hat seine 7-Meilen-Stiefel montiert!
WM Montalegre, Portugal

WM 03, Dienstag, 22. Juli 2003 Alex is back

Martin Scheel, 22. July 2003
Super Wetter, Task 63,7km nach Marandola mit einem Wegpunkt bei Chaves, der aber auf der Strecke liegt. Der Start bei guten Windverhältnissen und auf dem schönen, englischen Rasen, der angepflanzt wurde, ging zügig von Statten. Auch die kurze Wartezeit bis zum Luftstart macht Spass unjd los geht’s, heute in einigermassen zügigem Tempo (weniger warterei und absichern). Auch die grosse Talquerung über Chaves hinweg zum Startplatz, an dem wir jetzt zwei Mal gestartet sind, und den wir doch alle so lieben.... Dort aber ist der Anschluss an die Thermik manchmal nicht ganz einfach, die Westflanke wurde noch zu wenig aufgeheizt. René erwischts! Unser bis jetzt bester Pilot auf Rang 5... Er hat schlechte Thermik und fliegt zu tief auf das Plateau weiter. An der gleichen Schlüsselstelle aber gelingt es Alex seinen Konkurrenten Norman Lausch abzuschütteln. Er wählt eine andere Route und zusammen mit nur vier weiteren Piloten jagen sie ins Ziel. Alex mit einem Vorsprung von fast 2 Minuten auf den Russen Nicolai und, was wichtiger ist, mit gut 7 Minuten auf Lausch... Stef Wyss, bis kurz vors Ziel mit Alex unterwegs wählt für den Endanflug die Kampflinie und sauft fast ab... was ihm 20 Minuten kostet. Zweiter Schweizer wird deswegen Chrigel Maurer, der zusammen mit Norman die Linie überfliegt. Als dritter Schweizer kommt Steph Morgenthaler ein bisschen spät ins Ziel... aber es reicht, um gegenüber den Deutschen ein paar weitere Punkte gutzumachen. Bei den Damen gibt’s wenig Unterschiede. Sie kommen alle schon 18 Minuten nach Alex über die linie, zuerst Luise Crandal, dann Nicä vor Petra und dann auch Elisabeth. Für uns ein Tag mit gemischten Gefühlen... Alex ist jetzt unglaubliche 40 Punkte Vorsprung auf Rang eins... aber René ist weg vom Fenster...
Red Bull XAlps

100 Kilometer Vorsprung! Wird das reichen?

Kaspar Henny, 22. July 2003
So, und jetzt kann ich Euch berichten, was uns der Tag gebracht hat: Neue 100km Vorsprung!! Kaspar startete unter “sportlichen\" Bedingungen um 6 Uhr 20 (X-Alps ist nichts für Langschläfer) bei Abwind und aufkommendem Talnebel vom Pass. Irgendwie zauberte er sich bis kurz vor den Stausee. Nach zweieinhalb Stunden Aufstieg startete er ins Val Grande, und flog allerdings nur bis zum Talausgang, wo ihn leider die Schwerkraft unplanmässig wieder auf den Boden zurückholte. Zum Glück war ich schon in der Nähe und konnte ihn mit einer frischen Ladung Isostar auf den näschten Berg schicken. Anfangs, so erzählte er mir später, konnte er auf einem flotten Weg wandern - der ins Nichts führte. So musste er sich die restlichen Höhenmeter durch das piemontesische Dickicht kämpfen! Die Kratzspuren an seinen langen Beinen sahen sehr schmerzhaft aus am Abend. Ich wartete unten in Lanzo und bekam Gesellschaft von einem alten Bekannten: Edi Taschler, einem ehemaligen PWC Pilot. Auch er verfolgte Kaspar auf dem Netz und entschied sich kurzerhand, uns etwas beizustehen. Wir hofften inständig, dass es Kaspar wenigstens zwei Täler weiter schaffen würde. Aber der Himmel über uns sah eher stabil aus. Von zu Hause hörte ich, Kaspar sei am Laufen auf einem weiteren Pass im nächsten Tal, also nix wie hin. Unterwegs rief mich er mich an, er sei gelandet. Aber nicht auf dem Pass, sondern bereits südöstlich von Turin!!! Mittels seiner GPS Koordinaten fand ich ihn, überglücklich in einem abgemähten Feld. Er sah ziemlich abgekämpft aus. Ein Hoch auf unsere Solardusche, danach sah seine Welt schon wieder viel frischer aus. Zudem bekam er sein Lieblingsmenu aus unserer Boardküche: Gebratene Hörnli mit Ei, Apfelmus und Gschnätzlets. Während des Essens kroch plötzlich ein Mensch aus dem Dickicht und rief:\"Kaspar Ennnni?!\" Es handelte sich um einen wildfremden italienischen Gleitschirmpiloten, der offenbar unsere Koordinaten aus dem Internet richtig interpretiert hatte, und es nicht unterlassen wollte, seinem Star die Hand zu drücken und weiterhin viel Glück zu wünschen - hat man da noch Worte??
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