SHV/FSVL
Menu

Competition News

WM Montalegre, Portugal

Sonntag, 20. Juli 2003, Chaves-Mirandela, 42,5km

Martin Scheel, 20. July 2003
Wie schopn gesagt, fuhren wir nach Chaves an den Nord-Startplatz dieser Weltmeisterschaften. Startplatz? Für ein Clubfliegen wäre dieser Ort wohl gerade ok gewesen, für 150 Piloten aus der ganzen Welt aber eine absolute Zumutung. Platz war gerade mal für drei Schirme nebeneinander, aber das ginge ja noch, wenn da nicht überall die Wurzeln und Aeste wären, die ein geordnetes Starten glattweg verunmöglichten. Nun, wir Schweizer dürfen uns nicht beklagen, 5 von unseren 7 durften dank der Top15+5 Startregel Vortritt in der Startreihenfolge. Und Da niemand das ganze einigermassen kontrollierte starteten die anderen zwei... gleich als erste. Unser Team, sowie auch die Teams der anderen führenden Nationen waren also schnell in der Luft. Was aber nachher geschah, kann nur ein Wort in Kürze beschreiben: Krieg. Jeder bugsierte sich mit seinen Helfern vorne hin, die Hälfte der Aufziehversuche misslangen gezwungenermassen, weil die Schirme ganz einfach zu breit waren um zwischen den andern, sich bereitmachenden Piloten hochzukommen, die andere Hälfte vereitelten die vielen Aeste, die überall am Startplatz herumliegen. Und dann... einige Verzweifelte zogen ihre Schirme zuhinterst auf und rannten halb fliegend über alle anderen hinweg. Auch der Task von lächerlichen 42,5 km (an einem Tag, an dem ein 100er drin gewesen wäre) war einer Weltmeisterschaft abslut unwürdig: kleines Zick Zack über dem Startplatz, und dann 30 km mit Rückenwind ins Goal. Aber unser Team schlug sich herrvorragend: Alex wird zweiter, gefolgt von Chrigel und auch die weiteren Herren sind wenige Minuten später alle über der Linie. Nicä und Lise kommen beinahe gleichzeitig als 4/5 ins Ziel. Alles in allem trotzdem ein unguter Tag, der mit einem Fehlentscheid der Organisation begann (am Weststartplatz hier in Montalegre wäre es auch gut zu starten gewesen) und... mit Dopingkontrollen endete. Nur gut, dass unser Team super flog und keine Angst vor den Kontrollen haben musste (gleich zwei Schweizer wurden gepickt).
Red Bull XAlps

Monaco wir kommen!

Kaspar Henny, 20. July 2003
Kaspar schaffte es gestern bis ins Aostatal, doch nun der Reihe nach: Mit Chris, dem Kameramann von Red Bull, legte Kaspar kurz vor Mittag wieder los. Er kam einmal mehr sehr schnell voran. Ich brauste mit unserem High-Tech-Bus gerade durch Visp (musste ja zuerst vom Startplatz runter rennen und die endlos lange Strasse ins Haupttal hinter mich bringen), als ich durchs Telefon erfuhr, dass Kaspar „The Eagle“ schon in der Nähe von Les Diablerets sei. Von der Autobahn aus sah ich ihn dann das Wallis nach Süden queren, auf etwa 3300m. In Veysonnaz hängte er sich in den Talwind, soarte auf und konnte kurz darauf den ersten Wendepunkt (juppiie!!) schnappen. Sehr hoch flog er weiter dem Grossen St. Bernhard entgegen. Unten im Tal hatte ich eine Rallye mit mir allein und kämpfte mit der Hitze. Wem auch immer sei Dank hat mal jemand die Wassersprinkler erfunden (und im trockenen Wallis sind sie zu Hauf vorhanden): Welche Wonne, sich von dem kühlen Wasser abspritzen zu lassen! Taufrisch passierte ich den Pass und die Grenze. Kaspar war gleichzeitig unterwegs zur Krete nördlich des Aostatals. Ja und dann wurden wir arg ausgebremst! Kaspar schaffte es knapp nicht über eine Krete und musste zu Fuss rauf. Unterdessen fuhr ich ins Aostatal und bog gegen Süden zum Eingang des Val Savaranche (Gran Paradiso) ab, um ihm die Windverhältnisse mitzuteilen. Leider strandete unser Lieblings-Obersaxner auf ca. 1800m neben einer Alp auf der Nordseite des Haupttales. Die Zeit lief uns davon: bevor er wieder startklar war, kam der Abwind, keine Chance mehr für ihn wegzukommen. Da Kaspar keine Karte dabei hatte, dauerte es lange, bis wir seine genaue Position ermittelt hatten. Und für mich war es zum Schluss auch nicht ganz einfach anhand einer 200’000er Karte diesen kleinen Alpweg zu finden. Aber es ist geglückt! Die Nacht war wunderschön so hoch über dem Tal, mit Sternenhimmel und massivem Wetterleuchten im Norden…da wo unsere Konkurrenten fest sassen. Heute morgen (Montag) sah die Luft labil aus, man konnte erkennen, dass während des Tages einige „nasse“ Zellen vorüber ziehen würden. Deshalb entschied sich Kaspar am frühen Morgen auf die andere Talseite abzugleiten, um zu Fuss Richtung Gran Paradiso weiter zu kommen. Ich hatte dazwischen noch eine kleine, aber wichitige Reparatur zu machen: Tags zuvor war unser elektrisches System im Bus ausgestiegen. Leider waren es nicht die Sicherungen – die habe ich gefunden und kontrolliert. Ein Fachmann musste her: In einem kleinen Nest im Val Savaranche lebt Sandro, ein pensionierter Mechaniker, der scheinbar Reparaturen aller Art im ganzen Tal erledigt. Auch unser Problem konnte er beheben! Ohne mobilen Strom geht es bei der ganzen Technik, die wir mitführen, fast nicht. Nach dem Mittag standen wir mit dem Bus zuhinterst im Tal am Wanderweg über den Pass (Col di Nivolet), und hofften schwer, dass da bald eines der längeren blauen Löcher vorbei kommen würde, das uns der Meteodienst versprochen hatte. Nach drei Uhr lief Kaspar im Sonnenschein los und erreichte gegen halb sechs die andere Seite des Passes. Derweil ich etwa 150 km um den Berg herum brauste und meinen Schützling unter der Passhöhe wieder antraf – gerade rechtzeitig, denn kurz danach ging ein Platzregen nieder. Nach einem vergeblichen Versuch, ins Tal abzugleiten (Nebel, Regen, falscher Wind), entschieden wir uns, die Nacht hier oben auf 2500m zu verbringen. Kaspars Plan ist es, morgen früh kurz nach sechs zum Stausee (Ceresole, Val di Locana) hinunter zu fliegen, um den nächsten Pass Richtung Süden zu erklimmen. Von dort möchte er möglichst zum Val di Susa fliegen, ein frommer Wunsch, falls das Wetter weiterhin so launisch ist. Mal schauen, was der nächste Tag bringt. Interview 1Interview 2
Red Bull XAlps

Die Rennstrecke verkehrt rum

Kaspar Henny, 19. July 2003
Heute war ein Race-Day sondergleichen, auch für mich. Nach dem Start auf der Alp Mora kam Kaspar, wie tags zuvor, nicht so schnell voran. Tip top, dachte ich, genug Zeit zum Einkaufen, Wassertanks auffüllen und vielleicht noch eine Runde schwimmen gehen irgendwo unterwegs. Man soll sich bekanntlich nie zu früh freuen: Nach dem Kaspar über dem Val Frisal bei Brigels Basis machte, legte er mit vollem Tempo los. Dank einigen kriminellen Überholmanövern am Oberalp, konnte ich bis Andermatt mithalten. Am Furka schliesslich habe ich ihn verloren, erhielt aber einen erleichterten Anruf von ihm: “Ši bi druber (Kein Schreibfehler, sondern Obersaxner-Dialekt)!!\" . Wegen der Tageszeit, es war so um halb vier Uhr, flog er auf der südlichen Talseite weiter bis zur Antenne Gebidum über Visp. Unterdessen gesellten sich die Obersaxner Freunde wieder zu mir, sie wollten eigentlich nur bis zum Oberalp mitfahren um ihren Helden zu beobachten. Aber eben, Kaspar war zu schnell! So veranstalteten wir ein privates PW- und Busrennen durch das Wallis . Mittels Anrufe bei Freunden und Verwandten zu Hause vor dem Compi, versuchten wir seine Position ausfindig zu machen. Das war gar nicht so einfach! Mein Bruder ortete ihn gegen sechs Uhr in der Nähe von Visp. Es stellte sich heraus, dass die beste Sicht zur Antenne vom Gleis 1 aus des Visper Bahnhofs war. Da stand ich also mit Karte, Feldstecher, zwei Obersaxner, Evelyn und Handy leicht nervös auf dem Perron und beobachtete das Geschehen über uns. Schliesslich querte Kaspar das Haupttal Richtung Norden, ein Weiterkommen nach Westen war wegen des starken Talwindes nicht mehr möglich. Sein Landplatz lag unmittelbar unterhalb von Brischeru, ein wohl bekannter Wendepunkt für Wettkämpfe, auf etwa 1600m. Morgen laufen wir zusammen Richtung Gärsthorn hoch um zu starten. Ich leide unter akutem Bewegungsmangel nach dieser Fahrerei heute!
Red Bull XAlps

Kaespi landet in seiner Heimat!

Kaspar Henny, 18. July 2003
Die Zeit vergeht wie im Flug - wie denn sonst! Heute startete Kaspar um 12 Uhr 30 von Motta Naluns. Die ersten Kilometer Richtung Flüela waren etwas harzig, die Thermik schien noch zu schlafen. Als ich mit dem Auto den Flüelapass hinauf fuhr, war von Kaspar weit und breit keine Spur. Kurz nach der Passhöhe erhielt ich dann seinen Anruf: Er war bereits nahe der Parsenn in Davos auf etwa 2000m gelandet und machte sich zu Fuss auf den Weg Richtung Strelapass, um von da erneut zu starten. Via Lenzerheide steuerte ich unseren Bus nach Chur, um Kaspar über den Talwind zu informieren. Und der war zügig! Da unser Bus Durst hatte, hielt ich so gegen halb sechs an einer Tankstelle und schaute etwas gedankenverloren gegen den HimmelŠ.und da erspähte ich den Gradient hoch über Chur wieder. Dann ging alles ruckzuck: Vom starken Talwind liess er sich bis nach Trin hinauf spülen, in ca. 10 Minuten! Wir hätten am Morgen nie gedacht, dass er so weit kommen würde, v.a. die Querung vom Unterengadin nach Davos machte Kaspar Kopfzerbrechen, denn es war ja viel Westwind angesagt. Da sind wir nun in Trin und wurden mit viel Jubel vom Obersaxner Flaigertruppli empfangen. Scheinbar haben sie alles stehen und liegen gelassen, als Kaspars Spur im Internet Richtung Meierhof führte. Kapsar ist nicht nur weit geflogen heute, sondern strategisch auch optimal. Denn sein Landeplatz und unser Schlafplatz liegt exakt am Wanderweg zur Alp Mora, ein idealer Ausgangspunkt für den morgigen Tag. Ich bin schlicht überwältigt von seiner Leistung. Nicht nur die physische, sondern auch die taktische! Immerhin kommt er meist mit einem Minimum an Meteo-Informationen aus, den Rest macht wohl seine enorme Erfahrung. Seine \'Nase\' möchte ich auch gerne mal haben.
WM Montalegre, Portugal

Donnerstag, 17. Juli, erster Durchgang

Martin Scheel, 17. July 2003
Strahlend blau, wenig Wind, stabil sieht es aus, aber das Emmagramm zeigt in der untersten Schicht doch einen guten Temp. 56.6km, nach einem kleinen Start-Zick Zack eine Boje in Spanien, Goal in Chaves. Unsere Piloten kommen alle gut weg am Start, auch auf der Strecke sind sie gut dabei. Berichtet wird von unglaublich langsamem Fliegen zu Beginn des Taskes. Die Thermik ist auch recht zäh und alle wissen ja, dass nicht angegriffen werden darf. Brinkeby fliegt trotzdem viel voraus, hat dann aber einen Hänger... wie solls auch anders sein, und kommt spät ins Ziel. Unsere Jungs können gut mithalten (Alex:“ich habe meine Portion Glück für diesen Wettkampf wohl schon aufgebraucht“ ... er war mal extrem tief), nur Chrigel Maurer erwischts im Endanflug. Er kann die letzte Boje 2 km vor dem Goal auf dem Flugplatz Chaves nicht überfliegen, muss nochmals zurück.. doch es reicht ihm auch beim zweiten Anlauf nicht. Nicä Nussbaum ist immer ganz vorne mit dabei! Sie fliegt hinter Petra Krausova, vor Luise Crandal und anderen ins Ziel. Leider gelingt Elisabeth der Anschluss an einem Güpfi in Spanien nicht.. wo andere „Minuten vorher“ noch hochgeschossen sind, findet Lise nur noch Saufen und wird runtergespühlt. Das Deutsche Team fliegt super und punktet gut. Normen Lausch gewinnt, und auch die anderen kommen alle ins Ziel. Unsere Nachbarn gewinnen verdient die Tageswertung. Provisorische Rangliste: 1 Felipe Karam, Mex, 1000 2 Norman Lausch, D, 991 3 Achim Joos, D, 974 4 Christian Tamegger, A, 972 5 Oliver Rössel, D, 965 7 René Hauser, CH, 955 11 Stefan Wyss, CH, 937 12 Stefan Morgenthaler, CH, 934 14 Alex Hofer, CH, 929 78 Christian Maurer, CH, 395 1 Petra Krausova, CZ, 897 2 Nicole Nussbaum, CH, 812 3 Luise Crandal, DK, 779 16 Elisabeth Rauchenberger, CH, 208
Red Bull XAlps

Erholung in der Therme von Schuls

Kaspar Henny, 17. July 2003
Der Tag vier unseres Abenteuers begann bereits um 4 Uhr 30. Es gab mehrere Gründe, so früh aus den Federn zu kriechen: Kaspar ging schon um 21 Uhr 30 schlafen, wegen des Wetters stand ihm eine 45 km lange Laufstrecke nach Scuol bevor, sein Fuss musste ordentlich eingetaped werden und die ernährungstechnisch wichtige Bouillon brauchte auch etwas Zeit zum Vorbereiten. Kaspar bekam von mir die Stallorder, nach Absprache mit unserem Sportarzt, eher langsam zu wandern, so dass die Situation mit seinem Fuss nicht eskaliert. Zur Znüni Pause installierten wir uns vom Regen geschützt unter dem Dach einer Tankstelle in Pfunds, ca. 3 km vor der Grenze. Ich war froh zu sehen, dass Kaspar guten Mutes daher kam. Sein Fuss spielte mit. Danach kam der 10 km lange Abschnitt im Zollfreien Gebiet: Eine Enge Schlucht mit Gallerien und Tunnels - zum Glück mit Trottoirs. Es war kein Vergnügen für Kaspar. Aber als ich ihn zur Grenze hin laufen sah, war das Strahlen in seinem Gesicht gross: Wir waren wieder “zu Hause\"! Gleichzeitig traf auch der Red Bull - Kameramann ein. Nach einer kurzen Rast traten wir beide zum obligatorischen Interview an. Und da passierte mir auch das erste gravierende Missgeschick: Der Kameramann wollte gern eine Einstellung aus meinem Supporter-Alltag, ich sollte mit dem Laptop herumhantieren. Und schwups glitt er mir aus der Hand, direkt auf den BodenŠautsch! Glücklicherweise wurde “nur\" das CD-Laufwerk zerstört, alles andere ist noch funktionstüchtig. Kaspar marschierte unterdessen Richtung Scuol, mit viel Vorfreude auf Evelyn und das Thermalbad. 5 km vor dem Ziel stoppte ihn ein mächtiger, von Blitz und Donner begleiteter Platzregen für einige Minuten. Um 16 Uhr 30 erreichte er das Tagesziel. Nach einem erholsamen Bad, assen wir heute zum ersten Mal in einem Restaurant. Sein Menü: Bouillon mit Ei, Spaghetti Bolognese, einen Schluck Wein und viel Wasser. Morgen steht ein Start von der Motta Naluns (SM Startplatz) auf dem Plan. Mal sehen, was der Freitag bringt, der Westwind wird Kaspar vermutlich zu schaffen machen. Noch eine Bemerkung am Rande: Es ist 23 Uhr 10 und ich bin soeben stolzeste Tante und Gotte geworden. Herzliche Gratulation an meinen Bruder und seine Frau (die Macher der Swissleague-Homepage)!! - Maja Walther
Red Bull XAlps

Schon beinahe in der Schweiz!

Kaspar Henny, 16. July 2003
...und tun das immer noch. Aber fangen wir vorne an: Tagwache um 5 Uhr 30, Abmarsch hinauf zum Stanserjoch dreissig Minuten später (Kaspar isst so schnell wie er fliegt!). So gegen zehn Uhr meldete mir Kaspar seine Ankunft auf dem Gipfel. Ich hatte mich in der Zwischenzeit an einer strategisch guten Stelle in der Nähe von Schwaz installiert. So gegen Mittag zeigten sich die ersten Cumuli, und es sah schnell nach einem guten Thermiktag aus - was sich kurz nach Kaspars Start auch bestätigte: Mühelos steuerte er seinen Gradient Richtung Basis. Bis Innsbruck konnte ich ihn mit dem Feldstecher verfolgen, zwischen Geschirr abwaschen, Bus aufräumen und Klett auftreiben (hier stinkbillig!). Auf der Höhe des Innsbrucker Flughafens hab ich ihn aus den Augen verloren. Zeit, um auf einem Campingplatz die erste Wäsche zu waschen. Unser Adler hat einige T-Shirts verschwitzt in den letzten Tagen! Kaspar kam in der Zwischenzeit gut voran. Er suchte sich seinen Weg nördlich der Inntalautobahn über Telfs, Nassereith nach Landeck, wo er zum Veneth querte, mit einer super Basis auf 3600m. Ich fuhr eben an Landeck vorbei, als Rennleiter Steve Cox eine SMS-Warnung wegen aufkommendem Südföhn und Gewitter schickte. Kaspar machte gleichzeitig einen Zwischenhalt auf einer Alp. Unten im Tal bliess mir der Südwind leicht entgegen, so dass er sich entschied, ins Tal abzugleiten. Glücklicherweise landete er nahe an einer Badi. Kurz vor Blitz und Donner stürzten wir uns ins Wasser - was für ein Vergnügen nach diesem extrem heissen Tag! Wegen des Regens suchten wir zum Znacht kochen und essen Unterschlupf auf der Terrasse des Tennisclubs Prutz. Und die Mitglieder des Clubs konnten es nicht fassen, auf was für ein Abenteuer wir uns da eingelassen haben. Ich glaube es manchmal selbst kaum, und wir versuchen trotz unseres Senkrechtstarts nicht übermütig zu werden. Ein kleiner Fehler und die Karten werden wieder neu gemischt. Momentan regnet es noch immer. Morgen ist ein Lauftag angesagt (Kaltfront am Vormittag), wir befinden uns ca. 18 km von der Schweizer Grenze entfernt - die Heimat ruft! Während des ganzen Tages bekam ich viele Anrufe und SMS aus der Schweiz. Unheimlich viele Feunde und unsere Familien fiebern mit uns mit. Es ist fantastisch, diese Unterstützung zu erfahren. Na dann, gute Nacht.
Red Bull XAlps

Erster Tag....

Kaspar Henny, 14. July 2003
Wir sind on the road und in the air!!! Der Start auf dem Dachsteingletscher war atemberaubend: Die X-Alps Piloten starteten über eine Klippe aus Eis und Schnee zu unserem Abenteuer. Und wie sich das für Red Bull gehört mit vielen Zuschauern, die jeden Start mit tosendem Applaus quittierten. Kaspar startete ganz unter dem Motto “ŠGring achä und flüüüge!\" und schraubte sich grad zur Basis hoch. Auch die anderen 17 Piloten kamen gut weg - der Aufwind kam pünktlich zur Öffnung des Startfensters. Um 14 Uhr 20 wurde dann der Luftstart mittels einer Rauchpetarde freigegeben. Der Spitzenpulk mit etwa fünf Piloten setzte sich schnell ab Richtung Westen. Mit dabei Kaspar (logo!), Holzmüller (AUT), Frötscher(ITA) , der Mexikaner und Will Gadd (USA). Die ersten hatten bereits nach ca. zwanzig Kilometer Bodenkontakt, unter ihnen Holzmüller. Kaspar schaffte es bis 15 km vor Zell am See im Pinzgau und ging in Führung. Es war schwierig nach dem Start, da sie ins Blaue fliegen mussten und eine fette Inversion auf ca. 2000m die Thermik ordentlich bremste. Um 17 Uhr 30 begann also der erste lange Nachtspaziergang für Kaspar. Unterwegs habe ich meine mobile Pastaküche aktiviert und er hat brav Kohlenhydrate gefuttert. Jetzt sitze ich in einer Beiz und töggele auf dem Laptop diesen Bericht, derweil Kaspar Richtung Mittersill läuft. Geplant wäre morgen ein Start auf dem WM-Startplatz von 1999, dem Wildkogel. Grössere Probleme haben wir bisher nicht, ausser dass unser Stromconverter auseinander fiel und ich meinen Kopf aus Versehen in die Bustüre gerammt habe (Brummschädel!).
Red Bull XAlps

Bald gehts los!!!!

Kaspar Henny, 12. July 2003
Samstag, 12. Juli 2003 Gestern sind wir nun zu unserem grossen Abenteuer gestartet, d.h. wir fuhren entlang von potenziellen Flugrouten von Obersaxen zum Dachstein in Österreich. Die Fahrt war sehr schön, und ich freue mich schon, Kaspi auf seinem Weg nach Monaco zu begleiten. Gleichzeitig wird es mir aber doch etwas mulmig im Bauch…die ganze Logistik ist recht kompliziert! Unser Bus wird zu einem hochtechnisierten Fahrzeug umgerüstet, ausgestattet mit Laptop und Zugang zum Internet, digitale Kamera, GPS, Kühlschrank, mobile Küche etc. Gestern Abend wurden wir von Red Bull mit einem Abendessen gastlich empfangen und mussten (schon wieder!) Kaspis Schirm bekleben, diesmal mit den bekannten Bullen auf dem Obersegel. Dank unserer ausgereiften Technik war das innert einer Stunde erledigt. Die Konkurrenz plagt sich zum Teil noch heute morgen damit herum…. A propos Konkurrenz: Noch in der Schweiz hörten wir die wildesten Gerüchte über andere Teams und deren vermeintlichen 5 kg Ausrüstungen, intravenöser Ernährung und weiss dä Gugger was – aber auch sie kochen nur mit Wasser. Und bereits muss das Team CH 1 (wir!) zu seinem ersten Photoshooting mit dem Red Bull Hof-Photographen Ulrich Grill antreten. Um vier Uhr findet ein ausführliches Briefing auf dem Dachstein statt, wo wir die letzten offene Fragen klären können. Morgen werden wir dann der Presse vorgeführt und am Montag geht es hoffentlich gleich los!
Total: 3445 Einträge