SHV/FSVL
Menu

News

XI World Paragliding Championship (FAI)

Task Dienstag und Fotos vom Gedenktag

Martin Scheel, 3. February 2009
Heute waren die Bedingungen wieder ideal, so dass ein Task über 114km ausgeschrieben wurde (wobei 6 km weniger geflogen werden mussten, wegen einem 3 km-Zylinder). Chrigel gewinnt, Andy und Stef Wyss sind 4. und 5. Auch Anja ist wieder geflogen und hat die Aufgabe ohne sich selbst zu pushen als 4. zu Ende geflogen. Die Resultate aber sind in unserem Denken im Hintergrund. Wir können uns nicht so richtig darüber freuen. Leid und Freude trifft zusammen. Freude über das Leben, das wir intensiver denn je wahrnehmen. Sonnenuntergang, Freunde. Der erlebte Flug. Ich bin immer wieder den Tränen nahe, ohne sagen zu können warum. Hilfe Ich habe in den zwei Tagen unglaublich viele e-Mails erhalten mit sehr positiven Worten. Auch wenn ich noch nicht alle beantworten konnte: Jedes einzelne tut gut. Es ist schön zu spüren, dass so viele mit uns sind. Und unseren Weg unterstützen. Verarbeiten Wir haben ein starkes Team. Unsere Köchinnen, unsere Helfer, unser Heim. Immer schon habe ich für die zwei Wochen langen FAI Wettkämpfe grossen Wert darauf gelegt, den Piloten und Helfern ein Zuhause zu schaffen. Jetzt ist dieses Zuhause sehr, sehr viel Wert. Wir können uns gegenseitig helfen, wir leben miteinander und für die gleichen Träume. Wir haben ähnliche Sorgen und stürzen immer wieder mal in tiefe Trauer, Unverständnis und Verzweiflung. Wir verstehen einander. In vielen, vielen Gesprächen kommen wir uns näher denn je zuvor. Für mich ist es sehr schön, dass nicht jeder für sich zu Hause ist. Hier können wir den tragischen Unfall viel besser verarbeiten. Von meinem spanischen Freund und Redaktor der Zeitung "Parapente" Mario Arque haben wir freundlichweise Fotos vom Gedenktag erhalten. Fotos von Stefan Mast findet ihr hier: www.sportmanagement-mast.de/deutsch/galerie/fotos_2009/01022009/
XI World Paragliding Championship (FAI)

Gedanken

Martin Scheel, 2. February 2009
Stefan ist heute zusammen mit seinem Freund Thomas auf der Heimreise in die Schweiz. Am Dienstag Mittag schon wird Stefan in seinem geliebten Berner Oberland ruhen. Ich bin sehr glücklich, dass Stefan so bald schon dort und in der Nähe seiner Eltern, Verwandten und Freunden ruhen darf. Selbstverständlich beschäftigt mich als Teamleader die Frage, ob wir als Team geschlossen mit Stefan heimreisen. Ich würde mich nicht als ungläubig bezeichnen, aber ich glaube eher an den Menschen an sich, an die Natur, an das Leben. So habe ich mich schon bald nach Stefans Unfall entschlossen, selber sicher hier zu bleiben beim Geist Stefans und die Piloten in ihrer eigenen Entscheidung voll zu unterstützen. Was für mich zählt ist der Mensch. Sein Herz. Sein Leben. Meine Piloten habe ich in unseren Gesprächen aufgefordert, nach ihrem Herzen zu entscheiden und nicht nach eventuellem Druck von Konventionen. Meine Piloten sind für mich so etwas wie meine eigenen Kinder. Ich begleite sie vom Junior Challenge bis hin zu den Welt- und Europameisterschaften, wo wir als Team jeweils gut zwei Wochen zusammen leben. Ich lebe die Träume mit und nun auch ihre Bestürzung und Sorgen. Nach den extrem traurigen Tagen und totaler Unsicherheit hat dann einer nach dem andern gespürt, dass es auch für ihn richtiger ist, hier beim Geiste Stefans zu bleiben, als so schnell wie möglich nach Hause in die gewohnte Umgebung zu fahren. Wir alle sind den Angehörigen Stefans, insbesondere der Mutter Yvonne sehr, sehr dankbar, dass sie uns in dieser Entscheidung unterstützen. Und dass sie mit der Beisetzung warten bis wir alle zurück sind. Heli Eichholzer, der Stefan in seiner letzten Stunde begleitete, wir alle und viele, viele mehr werden Stefan am Dienstag in einer Woche bei seinem letzten Flug begleiten. Stefans Leben war viel zu kurz. Mehr aber als die Länge des Lebens zählt die Qualität. Stefans Leben war an Intensität wohl kaum zu überbieten. Er wird weiter fliegen. Für immer. Und wir alle werden ihn wieder antreffen. In Trauer, Martin
XI World Paragliding Championship (FAI)

Liebe Freunde

Martin Scheel, 30. January 2009
Wir haben die traurige Pflicht, euch über den tragischen Unfall von Stefan Schmoker zu informieren. Stefan startete gestern etwa um 11:40 Uhr zum 6. Durchgang dieser Weltmeisterschaften. Die Bedingungen waren für dieses Fluggebiet „normal“ – an einigen Stellen (vor allem tief) auch turbulent, aber durchaus fliegbar. Der Luftstart zum 87 km-Race erfolgte um 12:45, etwa um 13:15 kamen die Piloten wieder in der Nähe des Startplatzes vorbei, auch Stefan. Über einer steilen Rinne in der Nähe des „Peñon“ hat Stefan nach übereinstimmenden Angaben von Augenzeugen einen grossen Klapper mit anschliessendem Verhänger. Stefan schafft es, den Flügel zu stabilisieren und versucht vom steilen Gelände wegzusteuern und den Verhänger zu öffnen, was ihm nicht gelingt. Stefan stürzt in steiles, felsiges Gelände. Heli Eichholzer (A) schafft es trotz schwieriger Bedingungen oberhalb der Absturzstelle zu landen und klettert von der Seite her zu Stefan. Erste Hilfe ist wegen dem steilen Gelände fast unmöglich. Kurz später seilt sich die Ambulanz zum Unfallort ab und erreicht diese nach rund 25 Minuten. Später kommt der Helikopter. Er kann aber nicht in der Nähe landen und den Unfallort auch nicht mit der Leine erreichen. Der Arzt wird in der Nähe abgesetzt. Stefan verliert das Bewusstsein und erliegt trotzt Reanimation gegen 15 Uhr seinen Verletzungen. Nadine und ich sind während dieser Zeit am Startplatz, wo wir Sichtkontakt zur Unfallstelle haben, und mit Organisation, Heli Eichholzer und Rettung kommunizieren. Es ist schwierig, aber wir entscheiden uns, die Piloten in der Luft nicht zu informieren um ihre Sicherheit nicht zu gefährden. Am Landeplatz herrscht Bestürzung bei allen. Ich bedanke mich ganz fest und tief bei Heli. Mit seiner extremen Landung im unwegsamen Gelände und seinem Klettereinsatz hat er es geschafft zu Stefan zu kommen. Er hat Stefan in seiner letzten Stunde begleitet. Stefan war ein ausgesprochen routinierter Pilot. Er flog wann immer möglich und realisierte in den Alpen viele, viele Streckenflüge über 200 km. Im Wettkampf gehörte Stefan zu den Besten. Sein Sieg am letzten Weltcupdurchgang 2008 in Brasilien, sowie sein dritter Rang im Gesamtweltcup sind der eindrückliche Beweis dafür, dass Stefan an dieser Weltmeisterschaft am richtigen Ort war. Wir haben Stefan als eher zurückhaltenden, aber umso tieferen Menschen geliebt. Mit viel Energie hat er seine Träume gelebt. Stefan darf jetzt wieder fliegen. Wir verbleiben in Trauer.
VII Monarca Open 2009

Stef Wyss ganz vorn dabei

Anja Kroll, 5. January 2009
Einen guten Start ins neue Jahr erwischte Stef Wyss beim ersten wichtigen Wettkampf in diesem Jahr, dem 7. Monarca Open in Valle de Bravo, Mexiko. Zwei Minuten hinter Yassen Savov (BUL) und eine Minute nach Estefano Salgado (MEX) sicherte Stef sich unter seinem Niviuk den dritten Platz im ersten Lauf, und landete damit noch vor dem amtierenden Europameister Greg Blondeau (FRA), der auf Platz fünf kam. Der erste Task war ein Klassiker über 75 km, die der Sieger in 2:29 h bewältigte: Vom Start zur ersten Wende über dem Landeplatz "Piano", dann ans zur Boje "Divisadero" am Ende der Ridge, südlich hinaus in die Fläche nach "La Pila", dann in nordöstliche Richtung über die Mesa hinweg nach "San Ramon", zurück zur Mesa und zur letzten Boje "Escalares" und schliesslich ins Ziel in Valle de Bravo. Schwacher Wind und eine Basishöhe von rund 3000 m sorgten für gute Flugbedingungen. Knapp 40 Piloten schafften es ins Ziel. Einen ausführlichen Bericht vom ersten Lauf in englischer Sprache findet man auf der US-Seite von Eagle Paragliding, die auch in den nächsten Tagen regelmässig und zeitnah berichten werden. Insgesamt sind sieben Läufe vorgesehen. Über 100 Piloten sind am 7. Monarca Open eingeschrieben. Im Teilnehmerfeld finden sich etliche bekannte Namen - nicht weiter verwunderlich, denn das Monarca Open ist ideal zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft, die am selben Ort in rund zwei Wochen beginnt. Drücken wir Stef Wyss und Celine Jacquemet, den beiden Schweizern im Feld, für die weiteren sechs geplanten Läufe fest die Daumen.
Total: 4719 Einträge