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Competition News

European Championships 02

\"Frauengeschichten\" von der EM

Elisabeth Rauchenberger, 17. July 2002
So, nun endlich auch mal von mir ein paar Zeilen. Elae und ich ueberleben es gerade mal in dieser Maennerdomaene. Aber wir Frauen vom Swiss Team sind ja aus gutem Holz geschnitzt und gehen deshalb auch nicht so schnell unter. Sprueche wie: \"An einer EM koennen 6 Piloten und 2 Frauen teilnehmen\", sind diesmal zu Hause geblieben und die Jungs sind richtig zuvorkommend. Die Stimmung ist seit gestern super gut, was nicht heissen soll, dass sie vorher schlecht war. Unsere beiden Koeche Ron und Lorenz verwoehnen uns vom Feinsten. Maettu, unser Helfer, traegt uns den Food auf den Startplatz nach. Das Brot im Korb wohl verstanden! Ich bin ja am ersten Task als einzige Frau ins Ziel geflogen. 99.6 km, ist ein geiles Gefuehl so eine EM-Rangliste anzufuehren, auch wenn es nur fuer einen Tag war. \"Zufaelligerweise\" gewann Alex auch gleich und so hatten wir familienintern ein riesen Fest. Der Lauf am Dienstag versprach zuerst noch viel - bis 14 km vor dem Ziel lag ich noch an 2. Stelle hinter Louise. Alle Schluesselstellen passiert - es galt nur noch nach Hause zu fliegen. Aber irgendwie ging mir das zu langsam und ich fing an zu jufle. Bin halt noch zu wenig Profi um in Fuehrung liegend einen kuehlen Kopf zu bewahren. Naja - auf jeden Fall wurde ich an diesem Tag 4. und Gott sei dank langte es in der Gesamtwertung noch fuer den 3. Zwischenrang hinter Louise und Caroline Brille. Danach fing das lange Warten an. PvK bezwang mit dem Bike saemtliche Berggipfel im Umkreis von 30 km in Minimalzeit. Kaespi erholte sich von seiner Verkaeltung, Steve und Volki fuhren uns Meer zum Kiten und Scheeli schnitt den EM-Film fuer das Schweizer Fernsehen. Gestern war es dann endlich wieder so weit. Ueber den Schweizer Tag hat Peter ja schon berichtet. Louise war wieder vor mir, aber nur ca. 3 km - und ausserdem ist es keine Schande hinter Louise Crandal zu (f)liegen! Die Landingdeadline war auf 17.00 h festgelegt. Martin erinnerte uns 15 Minuten vor 17.00 h nochmals und ein paar Minuten vor Fuenf galt es nur mehr noch so weit auszugleiten wie moeglich. Caroline Brille und ich nahmen die vorletzte Boje gemeinsam. Sie flog direkt ueber das Tal, ich schlich zurueck zum Hang. Es fehlten noch 4 Minuten. Sie stand um 16:59 am Boden und ich konnte ueber ihr weiterfliegen. Geschlagene 700 Meter, immerhin 10 Punkte mehr. An diesem Tag reichte es fuer den 2. Rang. Auf der Gesamtrangliste liegt Louise jetzt ca. mit 60 Punkten vor der Caroline Brille. Ich konnte meinen Rueckstand von 70 auf 60 Punkte auf die 2. reduzieren. Die 4.plazierte Petra liegt bereits beachtliche 400 Punkte hinter mir. Ich hoffe, dass dieses Polster schlussendlich reichen wird. Eliane hatte leider etwas Pech. Aber bestimmt kommt auch ihre Zeit wieder um zu zeigen, was sie eigentlich drauf hat.
European Championships 02

Laufsieg bei tiefer Basis

Peter Von Känel, 16. July 2002
Am Morgen früh um 10 Uhr trampelte Volki in unser Zimmer und verkündete, wir gehen rauf an den Startplatz. Da es zwei Stunden vorher noch geblitzt und gedonnert hatte und es noch immer am Nieseln war, legte ich mich noch mal aufs andere Ohr und dachte, verarschen kann ich mich auch selber, dazu brauche ich keinen Volki. Irgendwann schaffte ich es aber trotzdem an den Frühstückstisch und um 12 Uhr sassen wir bei dichtestem Nebel am Startplatz. Doch oh Wunder, das Wetter besserte sich zusehends, und um 14.45 Uhr wurde ein Speedrun über 44.1km gestartet. Die Bedingungen waren wegen dem feuchten Boden extrem schwach und die Steigwerte blieben meist unter 1m/s. Auch die Wolkenbasis lag auf nur etwa 1200m. Der erste Wendepunkt in Kobarid lag tief im Schatten, was aber einige Unentwegte nicht daran hinderte, frisch drauflos zu fliegen und gleich zu versaufen. Ich wartete in einem Nullschieber auf bessere Zeiten und konnte vor der Querung nach Kobarid sogar noch einige Meter aufdrehen. Von da an wurden die Bedingungen besser und beim Zurückfliegen Richtung Tolmin konnte ich dank einer gut erwischten Thermik die Führung übernehmen. Doch die Time Deadline, die auf 17.00h angesetzt war, kam bedrohlich näher. Ich flog immer schneller und am Schluss überflog ich die Goalline als Erster nur eine knappe Minute nach der Time Deadline. Auch der Rest vom Swiss-Team brillierte: Steve wurde Zweiter und Volki zusammen mit Kaspi und René wurden zusammen Dritte. Alex, der Gesamt-Führende, flog taktisch geschickt und verlor heute nicht viele Punkte. Ich freue mich bereits auf ein hervorragendes Nachtessen; Unsere Köche sind Spitze und halten auch über Nicht-Flugtage die Moral hoch. Peter von Känel Aber auch Elisabeth gab Vollgas: Nach einem taktisch gut geflogenen Lauf, konnte sich Elisabeth den 2 Rang bei den Frauen erfliegen. Sie ist momentan auf dem 3 Gesamtrang der Frauen Overall Rangliste. Super Rene Hauser
European Championships 02

Montag, Task 1

Martin Scheel, 7. July 2002
So, das Game hat begonnen, erster Wettkampftag. Auf der Strasse gewinnen wir auch gleich mal ein Rennen gegen die Deutschen, aber in der Luft machen sie uns ganz schön zu schaffen. Na ja, eigentlich ist es die Aufgabe, die zu schaffen macht: Speedrun, was bei GAP (der Auswertformel) heisst, dass auch noch die früheren belohnt erden, mit dem early Bird Bonus. Auf deutsch: man hat eigentlich keine Ahnung, wer wann wo dran ist...und muss sich einfach irgendwann entscheiden zu starten und dann möglichst schnell fliegen. Das Fliegen war aber super: 99,3km das Tal hoch und runter, wieder hoch und zurück nach Tolmin. Ein, der tiefen Basis gut angepasster Task. Erster im Ziel ist ein junger Franzose, aber eben, das will nichts heissen – er ist früh gestartet. Dann kommt schon bald Alex Hofer, und da ist schon allen klar, dass er mit seiner Flugzeit 3:11 ganz vorne dabei sein wird ! Nach Alex kommt Kaspar, Volki und Steve, und dann, erste und einzige Frau mit Zeitwertung: Elisabeth Rauchenberger. Alex und Elisabeth, das Siegerpärchen ! Alex, warum warst Du so schnell ? „Ich hatte vorerst mal das Glück, den Startzeitpunkt gut zu wählen, etwas vom Wichtigeren bei einem Speedrun. Nach dem ersten Schlauch holte ich eine Gruppe mit Tammegger und Thorsten Siegel auf, mit denen ich von da an ein schnelles Race hatte. Bei der zweitletzten Boje musste man geradeaus dem Ridge entlanggasen. Da konnte ich mich ganz wenig absetzen. Die anderen waren etwas unentschlossen, flogen dann doch mir nach und waren zu spät für den guten Schlauch, der soeben abgeschattet wurde. So konnte ich mit etwas Vorsprung vor der Gruppe über die Ziellinie fliegen.“ Resultate liegen noch keine vor, kommen bald.
European Championships 02

Sonntag Eröffnungsfeier

René Hauser, 6. July 2002
Der heutige Tag hat mit relativ schlechtem Wetter begonnen. Im Gegensatz zu gestern, sind wir heute aufgrund des schlechten Wetters relativ spät aufgestanden. Gestern holten Kaspi und ich mit dem Bike in aller früh das Auto vom Startplatz, weil vorgestern niemand mehr oben landen konnte. Wir staunten nicht schlecht, den um 7 Uhr in der Früh landeten bereits 3 deutsche Piloten in Tolmin. Als wir aber hörten, dass dies bereits ihr zweiter Flug an diesem Tag war, mussten wir innerlich schon ein wenig lachen. Auch die Japaner, die ausser Konkurrenz an der EM trainieren, waren gestern schon ein wenig aufgeregt. Denn um 5 Uhr 30 wurden sie von den Deutschen beobachtet, wie sie auf dem Fussballfeld ihre Kisten tunten und den letzten Feintrimm an den Leinen vornahmen. Wieder zu heute: Wie gesagt, das Wetter war anfangs schlecht, so dass wir uns entschlossen nicht zu fliegen. Von Mountainbike und Mountainhike bis zu Baden im Fluss, alles wurde ausprobiert. Am Abend fand dann die Eröffnungsfeier statt. Grosse Parade einmal rund ums Dorf mit anschiessendem Apero. Den haben wir aber ein wenig abgekürzt, weil wir Zuhause (wir wohnen in einem Hause ca. 3 km ausserhalb von Tolmin) von den Köchen erwartet wurden, und uns ein wunderbares Nachtessen auftischten. Als offizieller Gast haben wir schon seit 4 Tagen Röbi Hefti bei uns. Ein alter Hase in Sachen Wettkampfsport, gewann er doch 91 und 93 mit den Schweizern in St. Andre und Verbier die Nationenwertung. Nun warten wir gespannt, was uns am morgigen Tag so alles erwartet. Das Wetter scheint in den nächsten Tagen gut zu sein. Freuen wir uns also auf ein paar gute Läufe...
Anzère

Schwache Thermik, heisses Finish

30. June 2002
Bei strahlend schönem Wetter fand sich die kleine aber feine Swiss Cup Gemeinde am Sa morgen auf dem Fussballplatz von Anzère ein. Selbstverständlich wurden wir gastfreundlich bei Kaffee und Gipfeli empfangen. Gemütlich ging\'s per Bahn zum Startplatz. Eile war nicht geboten. Von der Terrasse des Bergrestaurants sah man über die Obergrenze der Wolken auf das Relief des Alpensüdkamms. Die Basis musste also noch ordentlich steigen, was sie nach dem Mittag auch machte. Der Task wurde sorgfältig ausgearbeitet, um einen sicheren Flug zu ermöglichen. Die nicht ganz 40 km rund um Anzère und Crans Montana waren nicht ganz einfach zu fliegen. Die Thermik schwächelte ein wenig und war auch noch zyklisch, ausserdem hatten wir etwas Nord / Nordwest-wind im Genick, der den wenigen Aufwind manchmal wegbliess. Der Rückweg ins Ziel ging für die Vorderen erstaunlich einfach und so kam es zu einem heissen Duell zwischen Henry Zorn und mir. Er weiter vorn aber tief musste zum nächsten Hang queren, um Höhe zu machen, während ich höher über Bella Lui alles auf eine Karte setzte und direkt abflog. Kurz vor der Ziellinie musste noch ein \"Publikums-Boje\" geholt werden. Jeden Lüpfer mitnehmend ging\'s A...-knapp auf und ich landete vor Henry Zorn im Ziel, gefolgt von Beat Maurer, Stephane Morgenthaler und Jeremy Weber. Herzliche Gratulation. Ein grosser Teil der Teilnehmer traf sich abends zur Pizza und liess den Abend am Lagerfeuer inmitten unserer Wagenburg mit Wein und Gleitschirmgeschichten ausklingen. Am So wollten wir nichts mehr riskieren und entschieden uns für ein schönes Plausch-Flügli, der Wind rund um Anzère bliess schon etwas zu fest. Besten Dank dem OK für die perfekte Organisation und die tollen Preise. CU in Zinal, Toni.
PWC Como

Steve Cox und Elisabeth Rauchenberger gewinnen

Elisabeth Rauchenberger, 24. June 2002
World Cup Como Task 3 Heute lag die Basis auf Kopfhöhe als wir unsere Schirm am Start auslegten. Für einen Task hat es nicht sehr gut ausgesehen. Aber innerhalb von kurzer Zeit stieg die Basis auf seine übliche 2-3 Hundert Meter über den Gipfel. Die Bedingungen wurden recht gut, sodass sie einen 45km Race über 4 Bojen setzten. Dieses Mal mussten wir zwei Bojen im Flachen abfliegen. Das hat es natürlich sehr schwierig gemacht. Die erste Boje war zwar am Berg, aber kaum zu holen, da die Thermik so schwach war, um anständig an die Basis zu kommen. So wurde die erste Boje schon für viele zum Verhängnis. Zusammen mit Hausi konnte ich die erste Boje gerade holen und unmittelbar aufdrehen. Das hat uns und 7 weitere Piloten die Führung verschafft. Zu neunt flogen wir von der Basis hinaus ins Flachland und konnten zwar langsam aber gut voran kommen. Wir holten die erste Boje im Flachen, die etwa 15km weit draussen war, und flogen wieder zum Berg. Dort kurbelten wir uns hoch, um die letzte Boje die etwa 7km draussen war zu holen. Jetzt wird es langsam spannend! Wer von uns getraut sich den Endanflug als Erster in Angriff zu nehmen? Diesmal wollte ich es wissen und flog mit etwa Gleitzahl 9 über die letzte Boje Richtung Ziel. Hausi getraute sich noch nicht zu gehen und drehte noch ein bisschen höher. Zusammen mit Jimmy Pacher, Normen Lausch, Oliver Rössel und Peter Brinkerby war ich im Endanflug. Die Gleitzahl unserer Schirme reichte nicht aus um ins Ziel zu kommen, wir brauchen noch einen „Lüpfer“ und tatsächlich hat es uns gehoben. Was für eine Erlösung! Jetzt geht es nur noch um die Platzierung! Ich drückte meinen Schirm bis zum Limit und konnte eine Sekunde vor Norman Lausch über die Ziellinie fliegen. Was für ein spannender Zielanflug, so sollte es jeden Tag sein. Wir hatten Glück und Glück gehört zu unserem Sport, vor allem wenn man gewinnen will. Steve Cox 1. Steve Cox 2. Norman Lausch 3. Oliver Rössel Weitere Schweizer: 9. Hausi Bollinger 10. Alex Hofer 13. Volker Nies 20. Chrigel Maurer 24. Elisabeth Rauchenberger Und noch schnell ein paar Worte ueber die Frauen: Ich habe es nach dem gestrigen Tag wieder etwas besser erwischt. Die erste Boje war zwar noch etwas harzig, aber danach konnte ich viel auf den Spitzenbulk aufholen. Bei der letzten Boje traf ich Volki wieder und auch Alex war nur einen Schlauch höher als ich. Leider hatte ich, so wie viele andere Piloten auch, das Pech, bei der letzten Boje einen massiven Spüler zu erwischen, der mich innert Minuten kurz vor der letzten Boje, ca. 2,5 km vorm Goal auf den Boden zurückholte. Naomi ist auch heute wieder super geflogen und wurde hinter mir 2. Frau. Sie ist momentan im Anlass vor mir auf Platz 2!!!!! Super Auftritt für den PWC Neuling. Elisabeth Rauchenberger Frauen: 1. Elisabeth Rauchenberger 2. Naomi Ventura 3. Petra Krausova 7. Eliane Ueltschi
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