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Competition News

Dutch Open

Wie ich den Task gewann

Anja Kroll, 6. July 2005
Wow! Once in a lifetime... Seit ein paar Tagen sind Jörg und ich nun an diesem legendären Ort Piedrahita in der Mitte Spaniens. Flachlandfliegen. Ein gängiges Sprichwort sagt: Don\'t follow freshly arrived alpine pilots. Der zweite Task führt mit viel Rückenwindunterstützung an El Barco vorbei zum Pass von Tornavacas und (theoretisch) zurück nach Piedrahita. Während des ganzen Fluges das übliche: ich bin meist tiefer als die anderen Schirme, einer nach dem anderen überholt mich. Kurz vor der Wende am Pass kann ich mich mal wieder vor dem Absaufen retten, mache gut Höhe und wundere mich, warum da unten im Kessel so viele Schirme so tief fliegen... Und ich staune weiter: Nach der Wende sind nur noch drei Schirme mit substantieller Höhe unterwegs. Einer davon ist meiner. Die beiden vor mir, ein weiterer Zoom und ein Airwave Magic FR 2 können an der Ridge (von wegen Flachland!) anhängen, und ich mache es ihnen nach. Als sie losfliegen, parke ich den Schirm noch ein Weilchen im Null-Komma-Steigen und beobachte, wie sie in die Talmitte fliegen und ... landen. Nun gut, bleibe ich halt bei der Ridge. Etwa eine Stunde benötige ich für die acht Kilometer nach der Wende, beobachtet von der Mehrzahl des 118-köpfigen Feldes, die der starke Talwind beim Pass auf den Boden gestellt hat. Dann endet auch mein Flug. Um halb zehn abends ruft mich der Meet-Director Calvo an und gratuliert mir zum Sieg. Wow! Once in a lifetime? Ergebnisse 05.07.05Homepage Dutch Open
European Open Morzine

Kleines Feld, super Fluggebiet, 4 Tasks

Jörg Ewald, 5. July 2005
Die Vor-EM in Morzine wurde als „European Open“ ausgetragen. Da es keine PWC-Buchstaben zu gewinnen gab, war das Feld relativ klein (48), aber auch ziemlich hochklassig – vor allem die Franzosen wollten sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen, Erfahrungen zu sammeln für nächstes Jahr. Zusammen mit Philippe Broers aus Belgien dominierten sie denn auch den Wettkampf. Zu Beginn, während den Trainingstagen, zeigte sich recht deutlich, wie wichtig so eine Pre-EM für die Organisatoren sein kann: Viele Dinge, vor allem in Sachen Kommunikation mit den Piloten, klappten kaum, die Nerven des OKs lagen schnell mal blank. Erst mit der Zeit (eben, Kommunikation) wurde dann auch klar wieso: Der designierte Technische Direktor, Gleitschirmlegende Ali Gali, war eine Woche zuvor verunfallt, sein Know-How fehlte nun an allen Ecken und Enden. Zum Glück konnte Xavier Murillo von der Weltcup-Organisation als Ersatz aufgeboten werden, nach ein paar holprigen Tagen am Anfang lief dann die Xavier-Show in mehr oder weniger gewohnter Manier ab und wir konnten uns aufs Fliegen konzentrieren. Und fliegen taten wir, vier gültige Tasks waren möglich, der zweite und sechste Tag waren verregnet. Am letzten Tag lag dann die Basis sehr tief, Abschattungen, Meldungen einer herannahenden Front sowie Hagel in Mieussy führten dazu, dass der angesagte Task gecancelt wurde bevor wir überhaupt in die Luft gingen. Unvergesslich bleibt uns der dritte Task, von einem Startplatz, der vor 15 Jahren letztmals für Wettkämpfe benützt wurde, ein 77-km-Dreieck zum Genfersee, nach Mieussy, dann nach Samöens, und von dort aus nach Les Gets, für die meisten inklusive eine Stunde Strafsoaren irgendwo unterwegs, die Goalzeiten reichten von 2:50 bis über 5 Stunden. Nach dem Task lagen Anja und Marina bei den Damen punktgleich in Führung. Im extrem schnell geflogenen vierten Task (47 km, Basis bis 3700 m, die schnelleren drehten nach dem Startschlauch nur noch einmal, höchstens zweimal auf) flog Marina ihren Boomerang knapp vor Anjas Zoom ins Ziel, 50 Punkte Vorsprung, eigentlich kein Problem, aber eben, danach gab’s keinen Task mehr... Mir lief der Wettkampf ziemlich gut, ich kam mit dem neuen Gurtzeug immer besser zurecht und konnt nun endlich auch mal über längere Zeit hinweg so richtig Gas geben ohne dass mein Rücken reklamiert hätte. Schon cool, wenn man den Ultimas hinterherheizen kann und gar nicht mal sooooo viel verliert. Dummerweise war ich im ersten Task zu langsam unterwegs, der Task wurde gestoppt und ich kriegte die gleiche Menge Punkte wie meine späteren direkten Konkurrenten, obwohl sie am Boden standen und ich auf dem Weg ins Ziel war. Anja ging’s genau so, ziemlich schwacher Trost. Danach schaffte ich dreimal den 14. Tagesrang und wurde, klar doch, 14ter im Gesamtklassement. Rangliste 1. Jean-Marc Caron, FRA, UP Targa 2, 3884 2. Philippe Broers, BEL, Aircross Ultima 3, 3707 3. Santiago Baeza, MEX, Gin Boomerang 4, 3577 … 14. Jörg Ewald, CHE, UP Targa 2, 2627 … 18. Marina Olexina, RUS, Gin Boomerang 4, 2373 … 21. Anja Kroll, CHE, Gin Zoom Race, 2324
Junior- & Ladieschallenge

Junior and Ladies Challenge in Interlaken

Elisabeth Rauchenberger, 23. June 2005
Donnerstag abend: So wie jeden Abend paukt Martin Scheel mit seinen 13 Schützlingen Theorie.. Jo Wehrenberg, allen als unser Auswerter bekannt, ist während der Woche auch dabei. Einerseits als Pilot andererseits unterstützt er uns bei der Ranglistenerstellung. Da bleibt für mich \"leider\" gar nicht mehr so viel zu machen, ausser fliegen ;-)) Seit Montag morgen findet in Interlaken das alljährliche Ladies- und Junior Challenge statt. Warum ich Ladies vorweg nehme?? Es sind mehr Damen als Junioren anwesend!! Premiere ;-))) Power to the ladies.. So lautete doch vor einiger Zeit ein Artikel im Swiss Glider. Jetzt ist es soweit (grins) 6 Junioren 7 Damen 1 Rangliste Allesamt sehr motiviert und begabt! Montag Morgen Start in Grindelwald. Leider muss Martin den Lauf nach 30 Kilometern cancelln. Der Nordwind ist zu stark. Wir landen in Grindelwald Dienstag: Start Grindelwald - Schilthorn - Grosse Scheidegg - Interlaken Höhenmatte 62 Kilometer. Fast alle im Goal und sind happy. Sieger: Michael Sigel (Advance Omega 6) und bei den Damen Regula Strasser (UP Trango 2). Mittwoch: Wir beschliessen am Morgen auf dem Niesen zu starten. Als wir gegen Mittag oben sind schauen wir zu, wie der Nordwind die ausgelegten Schirme motivierter aber verunsicherter Piloten von hinten zusammenrollt. Ein Start kommt für uns nicht in Frage. Wir fahren wieder zurück nach Interlaken und schaffen es so gegen 15.00 h am Amisbühlstartplatz zu sein. Gewittergefahr ist angesagt uns so schreiben wir einen schnellen, kurzen Lauf aus. Bodenstart... Harder - Morgenberghorn - Schynige Platte - Höhenmatte 27 Kilometer. Nicht viele Kilometer aber ein schöner Lauf. Der zweite gültige Lauf ist im Kasten. Gewonnen hat wiederum Michael Siegel bei den Herren und Regula Strasser bei den Damen (3. bei den Herren) Donnerstag: Nach dem Niesendebakel vom Vortag beschliessen wir wieder nach Grindelwald zu fahren. 60 Kilometer werden ausgeschrieben, leider muss Martin auch diesmal den Task nach 2 Stunden stoppen. Gewitter... Obwohl wir diese Woche jeden Tag am Fliegen waren und super Bedingungen hatten, haben wir bis jetzt leider nur 2 Tasks im Kasten. Morgen gibts sicher noch einmal einen Flugtag.. Die Rangliste nach 2 geflogenen Tasks: Michael Sigl (Advance Omega 6) 1836 Robert Küng (Independence Raptor) 1503 Beat Marschall (Advance Omega 6) 1385 Regula Strasser (UP Trango 2) 1237 Andrea Altwegg (Advance Omega 6) 1194 Cornelia Voigt (UP Trango) 1175 Guillaume Delabruyere (Advance Omega 6) 1131 Adrian Zimmermann (GIN Zoom) 843 Celine Jacquemet (GIN Zoom) 809 Catherine Chatelain (Advance Sigma 5) 787 Linn Jousson (Advance Epsilon 5) 618 Nadine Weder (Advance Epsilon 4) 559 Nino Zehnder (Nova X-Ray9 506
Nordic Open, Talloires

5 Tasks am Lac d\'Annecy

Anja Kroll, 19. June 2005
Die Nordischen Meisterschaften fanden in diesem Jahr am Lac d’Annecy statt. Finnen, Norweger, und Schweden spannen zusammen, um in diesem Wettkampf ihre nationalen Meister zu bestimmen. Nordic Champ“ darf sich nennen, wer von diesen Teilnehmern (plus den Dänen) in der Serienklasse die Eintrittskante vorn hat. Natürlich gibt es auch eine Overall-Wertung, so dass Holländer, Franzosen, Briten, Amerikaner, Chinesen, Polen, Deutsche, ... und eine zweiköpfige Delegation aus der Schweiz an den Start im 120-köpfigen Teilnehmerfeld gehen. Sonntag: race to goal über 55 km. Die Bedingungen sind sportlich, vor allem am Wendepunkt beim Parmelan, wo uns der Wind fast gegen die Klippen drückt. Kleinere Lees nehmen wir zugunsten des kürzeren Weges in Kauf, und so kommen Jörg und ich auch ganz vorne ins Ziel: Platz 11 und 13 an diesem Tag. (So gut sollte es nie wieder werden...) Montag: Eine Kaltfront ist angekündigt, der Tag wird abgesagt. Dienstag: Regen. Mittwoch: Wegen der feuchten Luft und der damit zögernd einsetzenden Thermik entscheiden die Tasksetter, die 50 km Aufgabe als elapsed time race durchzuführen. Die Route führt über den See zum Roc des Boefs und wieder zurück zum Col de la Forclaz. 80% des Feldes werden von einer Abschattung bei der Boje am Col de Leschaux zu Boden gestellt. Jörg und ich gehören zur Mehrheit. Donnerstag: Der Tag beginnt mit schlechten Nachrichten. Eric Rehnfeldt, Organisator dieses Wettkampfs, kämpft beim Briefing mit den Tränen, als er die Schweigeminute für Lena Alfredson ankündigt und auch noch die Nachricht von Norman Lauschs Tod überbringen muss. – Mit gemischten Gefühlen machen wir uns an die Aufgabe, wiederum elapsed time. Die Bedingungen sind nicht optimal. Der Nordostwind verhindert einen Ausflug in den Osten, ein Rundkurs mit drei Seequerungen über 40 km ist gesetzt. Ich starte mit den ersten und kann mich ab der zweiten Seequerung an die Austrittskante von Mads Syndergaard heften. Auf den Tagessieger Erwan Didriche, der mit einem unglaublich schnellen Aircross Ultima 3 fliegt, verliere ich trotzdem 25 Minuten. Auch Marina Olexina ist fünf Minuten schneller als ich, doch dank des frühen Starts bekomme ich viele Departure und Arrival Points und liege im Klassement einige Plätze vor ihr. Freitag: Der Nordostwind ist stärker geworden. Ein kurzes race to goal (Gesamtdistanz 36 km, Speed section 22 km) wird gestartet. Um das Feld vor dem Start möglichst gut zu verteilen, müssen wir zwei Bojen nehmen, ehe das Startfenster geöffnet wird. Beim Start bin ich ganz oben und weit vorne mit dabei. Zunächst fliegen wir wieder über den See zum Roc des Boefs, von da geht es dann weiter über Leschraines ins Tal nach Jarsy. Am Roc kann man geradeaus die Kante hoch fliegen. Keine zehn Schirme sind vor mir. Wir fliegen mit maximaler Höhe zur vorletzen Wende, und hängen dann etwa 10 km vor dem Ziel an einer Ridge an. Mittlerweile hat die Thermik beim Roc einen Zahn zugelegt, und die Verfolgergruppe kann mit 400 m mehr Höhe den Wendepunkt nehmen und direkt zum Endanflug übergehen. Schirm um Schirm fliegt über mir durch, während ich bei der letzten Querung eine schlechte Linie erwische. Ich kann nicht mehr anhängen und stehe 3 km vor dem Ziel am Boden. Rund 70 Piloten kommen ins Ziel. Der Tagessieger benötigt nur 45 Minuten und holt auf seinem Zoom fünf Minuten Vorsprung auf die Konkurrenz heraus. Jörg kommt auch zu kurz, und landet 1 km vor dem Ziel im Rosenbusch. - Die Aufgabe wird zunächst mit 1000 Punkten bewertet, da die Software mit zwei Wendepunkten vor dem Start nicht so recht klar kommt, und deshalb als „ground started race“ evaluiert wird. Wir legen Beschwerde ein, der auch stattgegeben wird, und so sind es zum Glück nur noch knapp 700 Punkte für den Besten. Samstag: Marina ist jetzt nur noch wenige Punkte hinter mir, und eigentlich wäre ich zufrieden, wenn der Tag abgesagt wird. Doch der Nordostwind hat nachgelassen. Da wir am Abend feiern wollen, wird wieder nur eine Aufgabe im Seebecken gesetzt, 49 km race to goal. Heute geben alle unglaublich Gas, und von Anfang an bin ich bei den letzten. Marina hängt mich beim zweiten Wendepunkt auf Nimmerwiedersehen ab. Mit 20 Minuten Verspätung auf sie fliege ich schliesslich ins Ziel. Dem Sieg in der Damenwertung sage ich schon mal „Ade“. Jörg bleibt eine Stunde im Kampf um Höhenmeter am Roc des Boefs stecken, und kommt 40 Sekunden nach der Goal Deadline über die Ziellinie. Die abendlich Siegerehrung ist – wegen der eingangs erwähnten vielen zu vergebenden Titel – entsprechend lang. Dritter Platz in der Damenwertung geht an eine Chinesin. Als der zweite Platz verlesen wird, will ich schon nach vorne gehen, doch aufgerufen wird – Marina. Juhuu! Mit 27 Punkten Vorsprung konnte ich den ersten Platz verteidigen. Klar, wir wären gerne mal weiter von Talloires weggeflogen. Die Organisatoren und die Tasksetter haben jedoch sicheren Aufgaben den Vorzug gegeben. Aus meiner Sicht eine gute Strategie, wenn man bedenkt, dass am Freitagnachmittag, als das Wettkampffeld längst Richtung Jarsy unterwegs war, in Talloires vier Helikoptereinsätze notwendig wurden, und ein Freiflieger an diesem Tag sein Leben verlor. Auszug aus der Overall-Rangliste (Stand 18.6. 19:59) 1. Erwan Didriche, Fra, Aircross Ultima 3, 4008 2. Toma Merigout, Fra, UP Targa 2, 3962 3. Rolf Dale, Nor, UP Targa, 3917 25./1. Anja Kroll, Che, Gin Zoom Race, 2884 27./2. Marina Olexina, Rus, Gin Boomerang IV, 2857 37. Jörg Ewald, Che, UP Targa 2, 2652 P.S. Der Wettkampftross zieht nun weiter nach Morzine an die Pre-EM.
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