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XC News

XC Ligafliegen im Jura

Realität besser als Prognose

Raphi Jeger, 27. May 2025
Schon beim Briefing habe ich versucht, die Erwartungen an den Tag etwas runterzuschrauben: „Ein Rekordtag wird das sicher nicht!“. Ein bisschen mehr Optimismus wäre definitiv nicht fehl am Platz gewesen! Die Diskussion, ob man jetzt bei dem angesagten, durchaus strammen WNW noch sicher am Weissenstein starten könne, wurde in der Gondel der Seilbahn wohl x-fach erneut aufgenommen, denn die Windfahne am Startplatz zeigte schwachen, aber recht konstanten Aufwind an. Einige liefen deshalb sofort zum SP Weissenstein (und liefen dann z.T. doch noch hoch zur Röti), andere warteten noch etwas ab, ich hielt an meinem Vorschlag "Röti" fest und lief direkt nach dem Briefing auf der Terrasse des Hotel Weissenstein hoch. Vor Ort war dann weder der prognostizierte Westwind noch die Windstärke von ca. 12km/h zu spüren, stattdessen waren - zumindest Anfangs - perfekte Startbedingungen mit NNW. Die die nicht sofort starten konnten, hatten später etwas mehr Probleme. Der Startplatz ist halt nicht gerade ein Golfplatz – eher ein bescheidenes Schweizer Handtüchli am Abgrund. Nach dem Start sofortiger Wechsel auf die Südseite, wo wir auf einige Piloten trafen, die am Weissenstein schon etwas früher gestartet waren. Es ging trotz des dort spürbaren Westwinds sehr gut, aber es war kalt - so richtig kalt. Wer – so wie ich – in Sommerausrüstung (vor allem die Handschuhe!) unterwegs war, hat sehr schnell gelernt, dass Optimismus in der Modewahl nicht immer belohnt wird. In so manchem Kommentar auf XContest kann man lesen, dass gefroren wurde, und - wohl auch deshalb - niemand weiter als bis zum Chasseral flog (teils süd-, teils nordseitig), um dann nach der Rückkehr ins Flache rauszustechen. Das Mittelland war ein Genuss! Auch von ganz weit unten konnten viele (und mussten viele) wieder aufdrehen - in meinem Fall hinter Huttwil, "Auge in Auge" mit verwunderten Kühen (21m AGL) - und die Thermik war trotz des Westwinds recht angenehm zu fliegen. Lars Meerstetter hat mit 232km (Weissenstein - Weissenstein - Zug - Meiringen) dabei den weitesten Flug gemacht, auch viele andere Teilnehmer konnten die niedrigen Erwartungen an den Tag wohl deutlich übertreffen! Ja, kein Rekordtag. Aber rekordverdächtig schön, und ein gutes Lehrstück für etwas mehr Optimismus - ausser vielleicht bei der Bekleidung ;-) Danke allen fürs Dabeisein am Briefing, am Flugtag und auch am Debriefing!
Dino, we will miss you

In Erinnerung an Dino Scheidegger

Stephanie Westerhuis, 26. May 2025
Mit grosser Trauer haben wir die Nachricht vernommen, dass Dino an den Folgen eines Gleitschirmunfalls gestorben ist. Er war jahrelang aktives Mitglied im A-Kader der XC-Liga und hat viele mit seiner positiven Einstellung zum Fliegen und zum Leben berührt. Er war unter anderem bei der Liga-Expedition in Caicò mit dabei und gehört zu einem kleinen Kreis von Schweizer Piloten, welche die 500-Kilometer-Marke überfliegen konnten. Trotz seiner sportlichen Erfolge hat Dino immer vorgelebt, dass die Freude am Fliegen viel wichtiger ist als Punkte auf xcontest. Jérôme hat ein paar Zeilen in Andenken an Dino verfasst: Dino war ein Lebemann im besten Sinne. Voller Lebensfreude, freiheitsliebend und mit einem unermüdlichen Drang nach Sonne und Wärme verbrachte er, wann immer möglich, die Winter in südlichen Gefilden. Seine Leidenschaft für das Gleitschirmfliegen, das Kitesurfen und das Leben im Campingbus war ansteckend. Diese Aktivitäten und sein Lebensstil waren für ihn Ausdruck von Freiheit und purer Lebenslust. Er war ein Mensch, auf den man sich immer verlassen konnte. Mit seiner ehrlichen, treuen Art war er stets für andere da – ohne viele Worte, aber mit einem offenen Herzen. Dino war einzigartig. Sein Wesen war klar und direkt. Er ging seinen ganz eigenen Weg und hinterließ dabei Spuren in den Herzen vieler. Wir vermissen ihn als Freund, als Gefährten und als Mensch, der das Leben liebte und es mit uns geteilt hat. Unsere Gedanken sind bei seinen Angehörigen und Freunden.
XC- Ligafliegen und ein Speed Europarekord Attempt!

XC Liga Gleitschirmfliegen: Ambitionierte Rookies in zwei Regionen unterwegs

Roger Aeschbacher, 7. April 2025
Gleich in zwei Regionen zog es die ambitionierten XC Rookies auf Strecke. Entsprechend lebhaft gestaltete sich das Debriefing mit vielen Inputs zu den geflogenen Routen. Im Wallis wurden Strecken bis zu 293km flach absolviert, während in Fanas ein für die Jahreszeit anspruchsvolles 210km FAI Dreieck in Angriff genommen wurde. Ein weiteres Highlight war der ambitionierte 100km Speedrekordversuch von Benjamin Fankhauser. Er konnte dabei den bestehenden Europarekord überbieten, sieht aber nach eigenen Aussagen noch deutliches Potenzial bei optimaleren Bedingungen. Im Wallis drehten sich die Diskussionen vor allem um die bekannten Schlüsselstellen und die strategische Setzung der Wendepunkte. Bezüglich des nördlichen Wendepunktes wurde analysiert, dass der Umweg über den Grimsel zwar einen Kilometer mehr Strecke bedeutet, aber mit einer Zeitdifferenz von 3.5 Minuten länger dauert. Dies könnte sich als Nachteil erweisen, insbesondere wenn die Bedingungen im Süden gut sind. Dort bewies der Lokalmatador aus Verbier, Dorian Copt, am Ende des Tages ein glückliches Händchen. Bei einigen Piloten sorgte der Luftraum unterhalb des Montblanc für Verwirrung, wobei zu beachten ist, dass dieser erst von Juli bis Ende August aktiv ist. Auch die 300 Meter Grund über dem Wildschutzgebiet konnten an diesem Tag mit einer Abflughöhe von 3000 Metern gerade so überflogen werden. In Fanas stand die klassische FAI Route im Fokus, die gegen Ende des Tages aufgrund des Terrains zunehmend anspruchsvoller wurde. Insgesamt war es ein sehr erkenntnisreicher Austausch, bei dem wertvolles Wissen zwischen Ost und West geteilt wurde. Zudem wurden die beeindruckenden Weltrekorde vom Vortag im Tessin durch Martina Hauri und Stephanie Westerhuis gewürdigt. An dieser Stelle nochmals herzliche Gratulation an alle Piloten für die tollen Flüge! Vielen Dank für die rege Teilnahme und eure wertvollen Inputs bei den Briefings – so macht es einfach Spass! Cheers, Roger
XC Cup Lusentino

XC Cup Lusentino

Lars Meerstetter, 4. March 2025
Am ersten XC-Cup des Flugjahres 2025 fanden sich knapp 20 PilotInnen am Bahnhof von Domodossola ein. in einer abenteuerlichen Reise im überfüllten Taxibus und auf alten Sesselliften im herzigen Skigebiet erreichten wir den Startplatz. Ein schöner Ort für ein Znüni eigentlich, aber niemand wollte verweilen, die Cumuli drängten uns in die Luft. Der Tag versprach interessant zu werden bei einer sehr tiefen Basis aber sehr labilen Bedingungen. Der Tag versprach nicht so viel Potential wie der vorangegangene Freitag, welcher Februarrekorde ergab. Das Format des XC-Cup soll aber genau auch an mässig guten Tagen zeigen, was alles aus dem Tag vom gegebenen Startplatz erreicht werden kann, es ist für alle gleich. Wobei von einem mässigen Tag zu sprechen wäre unterrieben, der Tag war in Wirklichkeit sehr schön zum fliegen, die Basis höher als prognostiziert, einzig die Kälte vermieste einen absoluten Wohlfühlflugtag. Das schöne am Fliegen im Tessin/Valle d Ossola sind die vielen Möglichkeiten in der Routenwahl Dies erhöhte die Attraktivität des XC-Cups umso mehr, da nicht nur das schnell Fliegen entscheidet, sondern auch eine clevere Flugplanung. Während fast alle eine Aufwärmrunde zur imposanten Monte Rosa-Ostwand machten um den Tag "warm" werden zu lassen, verteilte es die Gruppe zurück beim Startplatz in alle Richtungen. Die einen flogen direkt ins Centovalli, die anderen weiter in den Norden ins Formazza-Tal. Während die Centovalli-Truppe früher oder später wendeten, teilte sich die Formazza-Gang auf in jene, welche ins Maggiatal sprangen und jene, welche zurück ins Centovalli flogen. Zu letzteren gehörte ich selbst, ich flog vom Centovalli weiter südlich Richtung Lago Maggiore/Verbania und dann zurück dem Valle d' Ossola entlang nach Domodossola. Chris und Sarah flogen weit durchs Centovalli, Sarah bis an die Cimetta, Chris bis zum Gridone mit vorherigen Abstecher ins Formazzatal und dann spätabends wieder zurück nach Domodossola. Silvan, Sebi und Philippe entschieden sich für abenteuerliche Routen durchs Maggia- und Verzascatal und endeten in der Leventina. Silvan von oben her mit Endanflug nach Bellinzona, Sebi von unten her mit Flug bis nach Airolo. Dies sind die weitesten Flüge an diesem Tag, aber fast alle konnten schöne und weite Flüge um Domodossola, Formazzatal und Centovalli realisieren. Die unterschiedlichen Flüge an diesem Tag zeigen eindrücklich, wie vielseitig die Südalpen im Frühling sein können und wie kreativ und gut unsere LigapilotInnen fliegen. In der Endabrechnung finden sich so auch ganz unterschiedliche Flüge in der Rangliste: 1. Lars Meerstetter, 148km FAI Dreieck 2. Chris Fromm, 147km flaches Dreieck 3. Sebi Benz, 176km freie Distanz 4. Sarah Zimmermann, 142km flaches Dreieck 5. Silvan Wüthrich, 166km freie Strecke "Nicht-2-Leiner" 1. Samuel Widmer, 112 km flaches Dreieck 2. Jürgen Niederer, 102 km flaches Dreieck 3. Didier Schultz, 98km flaches Dreieck 4. Lisa Fässler, 69km flaches Dreieck 5. Kaspar Schärer, 67km flaches Dreieck Fotos von Lars und Fabio
SiKu Retterabgang

Am Notschirm in den Vierwaldstättersee

Stephanie Westerhuis, 7. October 2024
Zum ersten Mal fand dieses Jahr zusätzlich zu den gewohnten SiKus einer spezifisch zum Thema "Retterabgang" statt. Am Samstagabend fanden sich ein gutes Dutzend Pilot*innen bei HighAdventure ein und folgten einem spannenden Vortrag von Urs Haari. Wir stellten fest: Über dieses oft etwas stigmatisierte Thema gibt es viel Spannendes zu Lernen! Mit Hilfe von lehrreichen Videos zeigte Urs auf, wie man nicht nur den Notschirm richtig wirft, sondern was es anschliessend zu tun gilt, um möglichst sanft zu landen. Im Hintergrund war Sascha Pezo unermüdlich damit beschäftigt, alles mitgebrachte Material zu überprüfen. Am Sonntagmorgen ging es mit dem Programm weiter bei der Klewenalpbahn. Ballone am Rettergriff befestigen, damit man die Container später im Wasser findet, und dann Schwimmwesten montieren - wir waren schnell startklar, doch zunächst mussten wir noch etwas warten, bis sich der Hochnebel über dem See auflöste. Bald ging es jedoch los, das Programm war simpel: Rausfliegen, aufs vereinbarte Kommando warten, Notschirm werfen, Hauptschirm stallen und wer mit einem steuerbaren Retter ausgerüstet war, konnte Richtungswechsel durchführen. Mit den vorgezeigten Techniken (B- oder C-Stall) gelang es allen, ihren Hauptschirm flugunfähig zu machen und die gefürchtete Scherenstellung zu vermeiden. Diejenigen mit den steuerbaren Geräten machten alle die positive Erfahrung, dass die Anwendung überhaupt keine Hexerei ist. Die Notschirmabgänge wurden professionell gefilmt von Irina und Alexandru Pîrvan. Die Videos landeten instantan auf einem Sharepoint, wo wir sie gleich nach dem Trocknen und Umziehen anschauen konnten. Nebst den regulären Aufnahmen machten sie auch noch eindrückliche Drohnenshots. Die Organisation war einwandfrei. Einige nutzten das Angebot, einen Notschirm oder einen Gleitschirm mieten zu können, damit das persönliche Material nicht beansprucht wird oder um Erfahrungen mit einem steuerbaren Retter zu sammeln. Urs stellte auch private DrySuits zur Verfügung, somit kamen gar nicht alle in den Genuss einer erfrischenden Abkühlung. Fazit: Ein solcher Kurs ist jedem und jeder zu empfehlen - und der See ist auch Anfang Oktober gar nicht wirklich kalt.
XC Cup Fiesch

Ein herbstlicher XC Cup in Fiesch mit vielen Learnings

Christopher Fromm, 4. October 2024
Am 29.September 2024 fand ein herbstlicher XC-Cup statt, bei dem die Teilnehmer dank einer vorhersehbar stabilen Schichtung in den tieferen Luftschichten und einer guten bis sehr guten Thermik in den höheren Schichten beeindruckende Flüge realisieren konnten. Der Gewinner des Tages, Jakub Ludma, flog in Richtung Chur und legte dabei eine beachtliche Strecke zurück. Sein Flug im Detail siehe unten: Jakub Ludma's Flug auf XContest. Eine Aufzeichnung des Briefings findest du unten in den Links: Zoom-Aufzeichnung (Kenncode: =cXJ6y?3). Die Herausforderungen des Tages lagen vor allem in den schwachen, stabilen Luftschichten unter 2000 Metern, dem leichten Südwind, verursacht durch die kühlere Luft im Süden, sowie der aufziehenden Warmfront. Ab 14 bis 15 Uhr sorgten die ersten Cirrenbänder für eine Veränderung der Wetterbedingungen. Die Realität in der Luft entsprach weitgehend den Prognosen. Besonders die Südtäler wurden intensiv beobachtet. Im Wallis war der Abfluss des Südwindes als Ostwind westlich von Brig deutlich zu spüren. Piloten, die sich für einen Oneway-Flug entschieden, profitierten meist von einem leichten Rückenwind. (Siehe Prognosen in den Screenshots.) Die andere hälfte der Piloten haben sich für ein flaches Dreeick entschieden. Alle Flüge des Tages von Fiesch siehe unten. Nach einem zweistündigen Debriefing, bei dem die größten Learnings des Tages ausgetauscht wurden, endete der XC-Cup mit zufriedenen Teilnehmern und glücklichen Gesichtern. Learning Jakub: " Spannend wie gut es noch bei 8/8 Cirren fliegt" Grund: Cirren lassen mehr Sonnenenergie, durch als Mittlere und Tiefe Bewölkung. Learning Simon: " Auch wenn man denkt der Tag ist fertig, nicht aufgeben und weiterfliegen" Learning Reto: "Ich habe endlich verstanden, wie der Südwind das Wallis beeinflusst, vor allem was den Ostwind angeht" Vielen Dank für euere Teilnahme!
XC-Expedition Brasilien

World Record again?

Patrick Meyer, 30. September 2024
The four of us—Lars, Cedric, Jerome, and I—had a few extra days to stay, and with Steffi and Andy’s approval, we could continue flying. On Saturday, we got up a bit later than usual, as our motivation had waned after all the recent challenges. But when we arrived at the airfield, the sky looked similar to the very first day, with lots of clouds signaling more humidity in the air. We got ready quickly and were airborne soon after. Once in the sky, however, the day proved to be more challenging than expected, and Jerome landed early. I continued on alone, trying to follow Lars and Cedric. I took a more leftward line in an attempt to catch up with them. Fortunately, this turned out to be a lucky decision, as they both bombed out under large shadows, while I found a super-fast line under a cloud street. Unfortunately, the wind nearly died off later, and my speed dropped significantly. With fewer clouds and huge sinking areas, I eventually landed in Quixadá. Sunday: We prepared later again but still tried to get airborne quickly. By around 7:00, Lars was towed up. We only had one winch for the three of us (Cedric had left by then), so logistics were a bit tricky. The sky looked slightly worse than the day before but still had some early cumulus clouds forming. I was the second to launch and nearly landed right away. After yesterday, my mindset was more along the lines of “I’ll give it a try, but I’m fine with going to the beach,” as 14 days of bomb-outs had taken their toll. Thankfully, I spotted some Urubus and found a saving thermal, allowing me to connect with the clouds. I took a more westerly line than Lars and Jerome, which, once again, turned out to be the better choice as they both had to land early. My flight went smoothly with nice cloud streets until Patu, where the cloud highway just seemed to stop being built for me. Worse still, I found myself flying into blue skies again. “Not again!” I thought. It was pure luck that kept me aloft. Lars, on his second flight, didn’t make it through, but somehow, all the luck that had avoided me over the past days seemed to come together, and I managed to find a way out every time I got low. Towards Jaguaribara, the clouds returned, and flying became a bit easier. The speed was still good (too slow to fly really far though), so I continued on toward the first turnpoint for the world record. It really helps to have an arrow pointing you in the right direction—now I understand Jerome’s comp-flying love. After Quixadá, everything was new territory for me. I decided to keep some distance from the hills, considering the wind speed. But just before the first turnpoint, I really needed to gain altitude, and my only option was a large cloud forming over a slope on my right. Boom, cloud base again! Then, "bling!"—first turnpoint checked! Now, it was just about 30 km to the declared goal, passing two more turnpoints with a slight tailwind. The best line, though, was about 400 meters to the right of the turnpoints, while I was stuck in sinking air along the course. I had to focus for a moment, find the lift, and surf it toward the goal. One last thermal, and the final “bling!” sounded. I was thinking of how much I’d learned from Sebi and the entire team over these 15 days. Besides luck, you need the right day, the ability to read the clouds (if there are any), and of course, make good friends with the Urubus.
XC-Expedition Brasilien

World Record!

Patrick Meyer, 26. September 2024
Today just wasn’t my day at all—two tows, and both times, nothing from my vario all the way to the ground. After the first tow, 500 km was already out of the question. After the second, even 400 km seemed unlikely, so I decided not to try again. That left me here to write a quick summary of the past few days. Tuesday 24.09: There’s more humidity in the air, and a huge wave cloud moved in from the south, exciting all of us—finally, something had shifted in the atmosphere! Early cloud streets formed. At 7:20, Sebi launched with Rico, but Rico had a cravat. Luckily, nothing serious happened; we sorted it out, and Rico relaunched. Cedric and I got a good tow a bit later at 7:58—not ideal, but it should have been enough for the 400 km record. Behind us, Jerome also took off. At some point, I realized Sebi and Rico had already landed. Cedric missed the saving thermal that I managed to catch quite low near Patu. Those low saves (two of them that day) cost me a lot of time, and Jerome caught up with me. Flying as a team is easier out here. As we headed towards Jaguaribara, I lost Jerome and had to continue on my own. Going slower than I hoped, I calculated that even the 400 km goal was slipping away. But I decided to just enjoy the conditions and the flight, as it had been a while since I had a good one. Unfortunately, I bombed out in a massive sinking air mass, right in the middle of nowhere. Wednesday 25.09: Sebi and Rico had a parallel tow, taking pole position. The sky looked mostly blue with just a few shy cumulus clouds, and the wind was strong on the ground. They immediately found a thermal together. Lars and I launched after them, but we both got low almost immediately. As we found a thermal at a very low altitude, we thought it might turn into a good day. But the luck didn’t last long! After reaching our highest point so far, we hit a huge area of sinking air—straight down to the ground. This seems to happen a lot here; you need some luck to escape it. Despite the strong wind at takeoff, the day turned out to be slow. The wind at higher altitudes was weaker and continued to drop as the day went on. It soon became clear that Sebi wasn’t going fast enough for a distance record. Still, he pushed on, aiming for our Plan B record: the “Declared Goal using up 3 Turnpoints.” The challenge with that, though, is that later in the day, the wind typically shifts more easterly. So, the suspense remained: Will he make it?. Rico, flying even slower, realized it would be difficult to reach the goal. But after so many bombouts, sometimes you just want to fly into the sunset, especially when the next day is already written off anyway. The excitement grew as Sebi tagged the first turnpoint. At that moment, the wind seemed to shift slightly off-track towards the north. He managed to stay on course towards the declared goal, tagging all the TPs along the way – And reaching GOAL! … You don’t need to land exactly at the goal, so Sebi kept flying as long as there was daylight. The landing, however, was tricky. “Sea breeze is ripping down here. Properly scary,” he messaged on WhatsApp. Thankfully, he landed safely, and we—the “I’d-rather-be-flying-but-I’ll-enjoy-the-pool-instead” team—raised a toast to Sebi’s success over dinner.
XC-Expedition Brasilien

Stabile Tage III und IV und die labile Kostprobe

Lars Meerstetter, 24. September 2024
Aus Caico nichts neues. Leider waren auch die letzten zwei Tage sehr stabil. Da man dies am Vorabend nicht weiss, steht man trotzdem kurz vor sechs Uhr auf dem Flugplatz. Dort machen wir uns bereit um jederzeit in 10min in der Luft zu sein. In der Realität gibt es aber noch lange, gemütliche und amüsante Gespräche über alles mögliche. Es scheint, als hätten sich die üblichen Räubergeschichten einen neuen Zeitpunkt gesucht, da sie abends bei einer Nachtruhe um 20:00 keinen Platz finden. Am Morgen ist es auch temperaturmässig sehr angenehm. Sehr bald beginnt einem aber dir Sonne auf dem Rollfeld zu brätlen, die ersten Geier drehen so knapp auf und dann hat man genug gewartet, ab in die Luft. Nur um in der Luft von Nullschieber zu Nullschieber zu surfen, verzweifelt auf der Suche nach einem brauchbaren Schlauch. Der starke Wind schiebt und schiebt, aber die Gnadenlose Stabilität drückt und drückt einem zu Boden. Dies führt dazu, dass es uns alle irgendwo in den ersten 50km verteilt, die Fahrer müssen Rallyemässig über die Schotterstrassen heizen um uns alle einzusammeln. Dann geht man zum Hotel und erreicht das um die Mittagszeit, häufig stehen dann wunderschöne Cumuli am Himmel!! Man sagt sich, am nächsten Tag starte ich erst um 11:00, Hauptsache Fliegen! Aber da man immer in die Gleiche Richtung fliegt, reizt halt schon das weit Fliegen, der erste Teil der Strecke kennt man schon. Und um 11:00 schafft man keine 400km mehr. So standen wir auch heute wieder um 6:00 bereit, doch der Himmel komplett anders! Eine fast geschlossene Wolkendecke, die sich langsam auflöst und in schöne Cumuli übergeht. Noch verunsichert von den letzten Tagen starten wir eher spät, zwischen 7:00 und 8:00. und es ist kaum wiederzuerkennen! Sanfte, grossflächige 2-3m Schläuche von Anfang an. Das wird ein guter Tag! Der Wind schiebt auch heute wieder mit 30kmh gen Westen, kommt gut! So kommen wir super schnell und mit Freudenschreien 100km voran. Doch dann wird es wieder blauer und blauer, die Cumuli kleiner und kleiner. Und schon fliegen wir wieder komplett ins blaue. Leider alle ein bisschen Zeitversetzt, zusammen wäre es viel einfacher. Man muss einfach hoffen, dass auf deiner Flugroute ein Schlauch steht. Auf den Boden schauen funktioniert hier nicht. So steckt es wieder fast alle von uns, nur Pädi und Jerome kommen zu zweit durch. Die anderen werden eingesammelt, zum Zmittag gefahren, wo wir mit den beiden Verbliebenen mitfiebern. Sie erreichen wieder labilere Gebiete mit Wolken. Doch leider sehen wir auch ihre Tracker irgendwann auf den unheilvollen Wert von unter 400m.ü.M sinken, was man selten noch ausbügeln kann. Immerhin sind wir heute 2-5 Stunden geflogen, in schönen Bedingungen. Wenn nun noch ein paar Tage mit durchgehend diesen Bedingungen kommen, kann die Rekordjagd und vorallem das schöne Streckenfliegen weitergehen.
XC-Expedition Brasilien

Lars and Sebi going big!

Patrick Meyer, 19. September 2024
Finally, a day with more clouds in the morning! Although the forecast was similar to yesterday, we submitted the same task (declared goal with 3 turnpoints). After studying the wind and trajectories, we figured a similar route would be possible, assuming any of us could stay aloft. Yesterday, with all the blue thermals, staying up was tough, and all six of us bombed out – which says it all. We even considered taking off later today since the conditions were expected to improve as the day progressed. But Sebi and Rico couldn’t wait after seeing the sky and our Urubu friends. And they were right. We got ready and were prepared to go again around 7:00. By then, the wind, which had been calm at 6:00, had already started to pick up. By the time Cedric and I took off, the wind was quite strong. But hey, that’s exactly what you need to fly far, right? The flight began slightly better than yesterday, with more consistent lifts, though the clouds were still forming only sporadically. Eventually, I hit sinking air under a blue sky, going from 800 AGL to the ground at 4 m/s, leaving me baffled. It seems I still don’t fully understand how the Brazilian flatlands work. Meanwhile, Rico, Sebi, and Lars were still flying, so I hooked myself to the screen, watching them and wishing them luck and good winds, while enjoying lunch back in Caicó with Cedric. The sky was steadily improving! Unfortunately, Rico hit a sinking air mass as well, going from cloudbase to the ground in a straight line, reminding us that, alongside skill, a small twist of fate is sometimes necessary. Now all eyes were on Sebi and Lars, who were teaming up perfectly and maintaining a high average speed. Could they surpass 550 km? After Quixeramobim, they got really low, and we held our breath watching them. But they both managed to climb out and continued their flights. At 17:30, we received a picture and a message from Sebi saying they had reached Pedro II after sunset. Incredible! They covered over 550 km today! Congratulations to both of them
XC-Expedition Brasilien

Day 4

Cedric Hofer, 16. September 2024
Heute war ein schwieriger Tag. Es hatte keine Wolken und wir standen alle nach spätestens einer Stunde am Boden. Am Abend kommt Rico von seinem Flug zurück und Lars von der kalten Schweiz. So werden wir erstmals vollzählig sein. Die meisten von euch waren noch nie in Brasilien fliegen. Deshalb erkläre ich euch mal, womit man das Fliegen hier im Flachland vergleichen kann. Stell dir vor, du bist in der Nacht in Thun. Du legst dich hin und wirst von einem Katapult in die Aare geworfen. So ist der Windenstart. Am Anfang gewöhnungsbedürftig, aber wie immer lernt man mit allem um zu gehen. Dann bist du da im Fluss, aber leider kannst du nicht schwimmen. Zum Glück hat es überall Schwimmhilfen. Doch die siehst du nichts, denn es ist ja Nacht. Ab und zu leuchtet ein Licht und du siehst eine. Aber es ist nicht garantiert, dass du sie erwischst, denn das Wasser zieht dich mit. Wenn du sie greifen kannst, hat sie oft nach zwei Minuten keine Luft mehr und du musst die nächste suchen. Genauso ist es mit der Thermik. Du fliegst mit dem Wind und kannst nur so grob steuern, in welche Richtung es geht. Gegen den Wind hast du eh keine Chance. Ab und zu erwischst du durch Glück eine, aber dann ist sie auch gleich wieder vorbei. Hin und wieder siehst du ein Urubu, also ein Vogel. Doch der macht, was er will und ist nicht wirklich zuverlässig. Wolken hat es auch und die helfen sehr. Doch sie zu lesen, ist nicht immer einfach. Zudem ist die Basis am Morgen oft unter 1000 Meter. Auch Abrisskanten gibt es, doch bei dem Wind ist es nicht einfach, die Thermik darüber zu finden. Doch mit all diesen Lichtern kannst du dich irgendwie oben halten. Wenn nicht, gibt es genügend Landeplätze mitten in der Wildnis. Die Fahrer von "Fly with Andy" sind schnell da. Nach so zwei Stunden werden die Schwimmhilfen immer besser und du kannst länger bei einer bleiben. Zudem wird auch das Licht besser und der Fluss geht weniger schnell. Leider weisst du nicht recht, wie der Fluss fliest, denn du erkennst in der Nacht nur Umrisse. So ist es auch in der Realität. Realität. Die Thermik wird stärker und die Basis höher. Doch auch der Wind nimmt ab und man fliegt langsamer. Im Flachen ist die Orientierung nicht einfach. Es sieht ja überall genau gleich flach aus. Nach jeder Thermik muss man überlegen, wo man eigentlich hinfliegen wollte. Gegen Abend wird die Thermik wieder schwächer und so ist es noch ein Ausgleiten. Es ist wunderschön, da in den Sonnenuntergang zu fliegen. Wie, wenn man nach der langen Reise im Fluss endlich in Bern ist. Was braucht es also, um erfolgreich zu sein? Neben einem guten Gespür fürs Fliegen, sehr viel Motivation. Denn die Tage, an welchen man in den ersten zwei Stunden absteht, sind zahlreich. Dann geht man halt am nächsten Tag wieder top motiviert, mit neuem Wissen los und gibt sein bestes.
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